Schwarz ist keine natürliche Farbe. Schwarze Gegenstände
fallen immer auf: Im urbanen Umfeld gleichermaßen wie im Gelände. Bei Tag
genauso, wie bei Nacht. Um das unnatürliche Schwarz zu neutralisieren, werden
Waffen mitunter besprüht. Wir gingen einen anderen Weg und beklebten die Tikka
T3 mit RealTree® Tarnklebeband
Gesamtschusszahl: ca.
300
Der so genannte „Paint Job“ wurde in den vergangenen Jahren
relativ populär. Nicht zuletzt aufgrund der allgegenwärtigen Medienpräsenz militärischer
Spezialeinheiten, welche die Farben ihrer Waffen dem jeweiligen Einsatzgebiet
anpassen. Eine Gepflogenheit, die ursprünglich nur bei Scharfschützen angewandt
wurde, um einen besseren Tarneffekt für das Gewehr zu erreichen, wird
mittlerweile auch weit verbreitet bei Infanterieeinheiten genutzt. Dabei wird
mittels Sprühdose Farbe auf die Waffe gebracht. Bewährt hat sich hierfür
Krylon. Die Vor- und Nachteile der Sprühmethode sollen im folgenden Artikel
nicht beschrieben werden.
RealTree® Tarnklebeband
Ein anderer Weg, eine Waffe zu tarnen ist das Bekleben mit
einem Tarnklebeband. Die Kleberollen sind handelsüblich in verschiedenen
Tarnschemen erhältlich. Die Entscheidung fiel auf das Tarnmuster RealTree® APG.
Beschafft wurde das Klebeband zu einem Preis von etwa 8 Euro pro Rolle. Zum
Tarnen eines Repetiergewehrs der Größe einer Tikka T3 mit Zielfernrohr sind
mindestens zwei Rollen á 3 m erforderlich. Darüber hinaus sollte eine Rolle für
Ausbesserungsarbeiten vorgehalten werden.
Durchführung
Zum Bekleben sollte die Waffe zerlegt werden. Zumindest
sollten System und Lauf vom Schaft getrennt werden. Zu beklebende Metallteile
sind vorher zu entfetten, bspw. mit Bremsenreiniger. Kunststoffteile, wie der
Tikka-Schaft können mit etwas Fitwasser abgewaschen werden.
Das Bekleben an sich ist ein relativ einfacher Vorgang, bei
dem wenig falsch gemacht werden kann. Wenn das Resultat einmal nicht gefällt,
weil es Falten wirft, wird das Klebeband wieder entfernt und neu aufgebracht.
Lauf, Schaft, ZF
Für gewöhnlich beginnt man am Lauf und arbeitet sich nach
hinten zur Systemhülse. Hier entsteht auch der einzige kritische Punkt, der
beachtet werden sollte: Das Freischwingverhalten des Laufs muss gewährleistet
bleiben. Anderenfalls kann es zu erheblichen Präzisionseinbußen kommen.
Kontaktstellen zwischen Lauf und Schaft sind daher zu vermeiden. Empfehlenswert
ist, im hinteren Bereich des Laufs die Unterseite nicht zu bekleben. Diese
Stelle des Laufs verschwindet am Ende ohnehin wieder im Schaft und bedarf daher
auch keiner Tarnung.
Im zweiten Schritt folgt das Bekleben des Schaftes. Den
Vorderschaft von vorn nach hinten in Längsrichtung zu bekleben, macht am
wenigsten Arbeit. Der Kolben wird einfach mit Klebeband umwickelt. Vorher ist
die höhenverstellbare Schaftbacke abzunehmen. Ebenso wie die Schrauben für die
Riemenösen. Diese können bei Bedarf gleich an die linke Waffenseite geschraubt
werden. Auch beim Bekleben des Schaftes ist auf das Freischwingverhalten des
Laufs zu achten.
Das Griffstück erfordert etwas mehr Materialeinsatz, da es
durch seine konkave und konvexe Formgebung öfters umwickelt werden muss. Diese
Stelle unterliegt einer hohen Grifffrequentierung. Sie wird daher häufiger
ausgebessert werden müssen.
Zum Schluss ließe sich noch der Kammerstengel abtarnen; oder
auch nicht. Das ist wie alles dem Gusto des Anwenders überlassen.
Mehr darüber ab dem 30. September 2013 in Waffenkultur 12
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