Ausrüstungsgegenstände,
die groß und schwer sind, bleiben beim Outdoor-Einsatz aus Bequemlichkeit meist
schnell zu Haus liegen. Das gilt für Ferngläser, Spektive oder Taschenlampen
genau so wie für Erste-Hilfe-Taschen. In diesem Fall aber nicht für den
Entfernungsmesser
Text: Arne Mühlenkamp
Entfernungen zu schätzen ist eine Fähigkeit, die man
trainieren kann und auch sollte. Das wichtigste Hilfsmittel dafür wurde uns
inkludiert: Das menschliche Auge. Dennoch unterliegen wir auch bei Talent und
regelmäßigem Training einer Toleranz, die mitunter erhebliche Abweichungen vom
wirklichen Entfernungswert haben kann. Auch das Entfernungsschätzen mit
Hilfsmitteln, wie z.B. einem Zielfernrohr mit MilDot Absehen ist
übungsintensiv, zeitaufwändig und fehlerbehaftet. Eine Alternative kann hier
ein Entfernungsmessgerät sein. Diese Laser-basierten Messgeräte liefern die
Distanz zum gewünschten Objekt auf Knopfdruck. Je nach Geräteausstattung erhält
der Anwender bisweilen wesentlich mehr Ausgabewerte, als nur die Entfernung in
Metern. Der Nachteil aller technischen Gerätschaften ist, dass sie aufgrund von
Defekten oder leeren Batterien ihren Dienst unerwartet einstellen können. Der
ambitionierte Anwender sollte daher trotz alledem über ein Mindestmaß an
manuellen Fähigkeiten zur Entfernungsschätzung verfügen.
Die RX-1000 Serie
Leupold brachte mit dem RX-1000i eine Weiterentwicklung auf
den Markt, die schnellere und präzisere Messungen gewährleistet. Verantwortlich
dafür ist das DNA-System (Digital eNhanced Accuracy). Laut Herstellerangaben
verarbeitet DNA das Digitalsignal des Lasers mit weniger Rauschen. Dadurch wird
die Messung nicht nur präziser, sondern für den Anwender auch spürbar
schneller. Die Entfernungsangabe wird unmittelbar mit dem Knopfdruck im Display
eingeblendet. Das Display ist ebenfalls eine Neuerung. Die „Organic Light
Emitting Diode“, kurz OLED, sorgt für mehr Brillanz und hohen Kontrast bei
weniger Energieverbrauch. Der Hersteller spricht von einem 3-fach helleren Bild
im Vergleich zu den Vorgängermodellen. Die Optik ist dabei permanent 6-fach
vergrößernd. Zur Wahl stehen drei Absehen: Der so genannte „Plus-Punkt“, ein
Duplex Absehen sowie eine Kombination aus beiden. Bei kleineren Zielobjekten
und längeren Distanzen hat sich der „Plus-Punkt“ bewährt.
Entfernungsbereich
Der RX-1000 ist, wie seine Modellbezeichnung vermuten lässt,
für Messungen bis zu 1.000 Yard ausgelegt (910 Meter). Hier handelt es sich
dabei jedoch um eine Messung unter Idealbedingungen. Das Reflexionsvermögen des
Ziels kann den Maximalbereich der Messung ebenso beeinflussen, wie die Licht-
und Wetterverhältnisse. Dunst, Nebel oder Regen sowie jeder andere Faktor, der
die Luftklarheit herabsetzt, verringert die maximal messbare Entfernung. Helle,
glänzende Oberflächen reflektieren besser als eine matte Oberfläche.
TBR®-Software
Den RX-1000i gibt es in zwei unterschiedlichen Farbvarianten
(Schwarz und Mossy Oak) sowie in der Ausstattungsstufe „TBR“. Das steht für
„True Ballistic Range“ und ist ein Softwarepaket, auf das beim Kauf nicht
verzichtet werden sollt. Zum einen bietet TBR® die Angabe der linearen
Entfernung gegenüber der ballistischen Entfernung. Mit dem integrierten
Neigungsmesser bestimmt der RX-1000i TBR die reale (ballistische) Entfernung
zum Ziel. Diese wird bei Messungen mit einem Neigungswinkel immer kürzer sein,
als die gemessene (lineare) Entfernung.
Zum anderen sind in der TBR®-Software sieben
Leistungsklassen handelsüblicher Gewehrpatronen hinterlegt. Der Anwender kann
über eine leicht verständliche Menüführung seine Ballistikgruppe wählen und
erhält als zusätzlichen Ausgabewert eine entsprechende Flugbahnerhöhung in MIL
angezeigt.
Darüber hinaus verfügt TBR über einen „Bogenmodus“ für die
Bogenjagd. Und über die Funktion „Last Target“, wobei bei Messungen von
mehreren Zielen die Distanz zum am weitesten entfernten Ziel gespeichert wird.
Auch die Entfernungsmessung von sich bewegenden Zielen ist möglich. Dazu wird
der Knopf einfach gedrückt und gehalten. Natürlich lassen sich die Maßeinheiten
zwischen metrischer Welt und „inch“- und „MOA“-Welt anpassen.
(Foto: Hersteller) |
Fazit
Robuste Bedienbarkeit, ausgereifte Technik, leicht und kaum
größer als eine Zigarettenschachtel. Die Kaufentscheidung sollte zu Gunsten der
Premiumausführung RX-1000i TBR fallen. Da es keinen Grund gibt, weder auf die
TBR®-Software zu verzichten, noch auf die Möglichkeit bis zu 1.000 Yard messen
zu können.
Technische Daten
Maße: 9 cm x 7 cm x 3 cm
Gewicht: 222 g
Messentfernung: 910 m (Idealbedingungen)
Energiequelle: CR-2 Batterie (reicht für min. 2.000
Messungen)
Automatische Abschaltung nach 7 Sekunden
Ausgabewerte in Yard, Meter, MOA, MIL
Service
Weihnachtsmanngebühr: 495 € (schwarz) bzw. 535 € (Mossy Oak)
Weihnachtsmannkontakt über: Waffennetz 24
Weihnachtsmannkontakt über: Waffennetz 24
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