Mittwoch, 5. Juni 2013

Linkshandtraining (1)


Manch Schießausbilder in den USA sagt, dass fast ebenso viel Trainingszeit für die vermeintlich schwache Seite aufgewendet werden sollte, wie für die normale Seite. Das beinhaltet nicht nur das Schießen an sich, sondern auch Ladetätigkeiten, den Ziehvorgang oder bspw. Störungsbeseitigung und auch alle anderen Schießpositionen als Stehend.


Waffe: SIG Sauer P 250
Gesamtschusszahl: 220

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0



Ein erklärtes Trainingsziel für 2013 ist, mit der linken Hand bzw. der linken Seite genau so gut zu werden, wie mit rechts. Sowohl im Umgang mit der Pistole als auch dem Gewehr. Die Messlatte bilden dabei die zehn Standardübungen nach Paul Howe, welche im Dezember oder Januar 2014 fehlerfrei absolviert werden sollten.





Grundsätzliches
Die Gründe für Linkshandtraining können ganz verschieden sein. Natürlich kommt der Selbstverteidigungsgedanke als erstes in den Sinn. In einer Konfrontation mit links genau so effektiv weiter agieren zu können, auch wenn die rechte Seite bspw. durch Verletzung ausgefallen ist.
Zum anderen wird behauptet, dass regelmäßiges Training mit links, gleichzeitig auch eine Verbesserung der Motorik der rechten Seite mit sich bringt. Eine Ergebnisbetrachtung Ende des Jahres wird diese Behauptung stützen oder nicht, wenn auch relativ unwissenschaftlich und mehr subjektiv.
Ganz einfach neue Aspekte ins Training zu integrieren, kann auch ein Grund sein. Selbst für geübte Schützen bringt die linke Seite neue Bewegungsabläufe mit sich, die eben neu erlernt werden müssen.

Das Auge
Eine Frage, die sich beim Üben sofort stellt, ist mit welchem Auge gezielt werden soll. Hier gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Weiterhin mit dem dominanten (rechten) Auge oder neu mit dem linken Auge. Weiterhin mit rechts zu zielen, wäre im Kurzwaffenanschlag problemlos machbar. Der Kopf wird soweit gedreht, bis das rechte Auge über der Visierlinie liegt. Schützen mit Kreuzaugendominanz praktizieren diese Methode mitunter erfolgreich.
Im Langwaffenanschlag ist das aber nicht mehr durchführbar. Hier muss im Linksanschlag zwangsläufig das linke Auge benutzt werden.
Da mein Übungsziel ist, vollständig auf links umzuschulen, wird zum Zielen auch komplett das linke Auge benutzt.

Erste Übungen
Die ersten Übungen waren der Dot Drill und der Balkendrill.
Der Dot Drill forciert die korrekte Umsetzung von Grundfertigkeiten (sieheWaffenkultur 07, Seite 18).
Der Balkendrill hilft bei einer methodisch korrekten Steigerung des Schießrhythmus (siehe Waffenkultur 08, Seite 24).
Die Trefferergebnisse waren für die erste Trainingssitzung „Linkshand“ nicht schlecht, haben aber Steigerungspotential. Ziel sollte für beide Übungen immer das Absolvieren ohne Fehlschuss sein.






Die Waffe
Beim Trainingsgerät viel die Wahl auf eine SIG Sauer P250 in full-size Rahmengröße. Die Waffe besitzt einen DAO-Abzug. Damit soll gezeigt werden, dass 1) dieses Abzugssystem durchaus eine Daseinsberechtigung hat und 2) auch mit der schwachen Hand bedienbar ist.
Die P250 ermöglicht den Umbau auf Linksbetrieb.
Die Waffe fasst 17 Schuss 9x19, wiegt ungeladen 830 g und hat ein Abzugsgewicht von 2.800 g. Der Double Action Only Abzug überzeugt mit einer hervorragenden Charakteristik. Der Abzugswiderstand baut sich gleichmäßig und absolut kratzfrei auf.





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