Manch Schießausbilder
in den USA sagt, dass fast ebenso viel Trainingszeit für die vermeintlich
schwache Seite aufgewendet werden sollte, wie für die normale Seite. Das
beinhaltet nicht nur das Schießen an sich, sondern auch Ladetätigkeiten, den
Ziehvorgang oder bspw. Störungsbeseitigung und auch alle anderen
Schießpositionen als Stehend.
Waffe: SIG Sauer P
250
Gesamtschusszahl: 220
Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0
Ein erklärtes Trainingsziel für 2013 ist, mit der linken
Hand bzw. der linken Seite genau so gut zu werden, wie mit rechts. Sowohl im
Umgang mit der Pistole als auch dem Gewehr. Die Messlatte bilden dabei die zehn
Standardübungen nach Paul Howe, welche im Dezember oder Januar 2014 fehlerfrei
absolviert werden sollten.
Grundsätzliches
Die Gründe für Linkshandtraining können ganz verschieden
sein. Natürlich kommt der Selbstverteidigungsgedanke als erstes in den Sinn. In
einer Konfrontation mit links genau so effektiv weiter agieren zu können, auch
wenn die rechte Seite bspw. durch Verletzung ausgefallen ist.
Zum anderen wird behauptet, dass regelmäßiges Training mit
links, gleichzeitig auch eine Verbesserung der Motorik der rechten Seite mit
sich bringt. Eine Ergebnisbetrachtung Ende des Jahres wird diese Behauptung
stützen oder nicht, wenn auch relativ unwissenschaftlich und mehr subjektiv.
Ganz einfach neue Aspekte ins Training zu integrieren, kann
auch ein Grund sein. Selbst für geübte Schützen bringt die linke Seite neue
Bewegungsabläufe mit sich, die eben neu erlernt werden müssen.
Das Auge
Eine Frage, die sich beim Üben sofort stellt, ist mit
welchem Auge gezielt werden soll. Hier gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten:
Weiterhin mit dem dominanten (rechten) Auge oder neu mit dem linken Auge.
Weiterhin mit rechts zu zielen, wäre im Kurzwaffenanschlag problemlos machbar.
Der Kopf wird soweit gedreht, bis das rechte Auge über der Visierlinie liegt.
Schützen mit Kreuzaugendominanz praktizieren diese Methode mitunter
erfolgreich.
Im Langwaffenanschlag ist das aber nicht mehr durchführbar.
Hier muss im Linksanschlag zwangsläufig das linke Auge benutzt werden.
Da mein Übungsziel ist, vollständig auf links umzuschulen,
wird zum Zielen auch komplett das linke Auge benutzt.
Erste Übungen
Die ersten Übungen waren der Dot Drill und der Balkendrill.
Der Dot Drill forciert die korrekte Umsetzung von Grundfertigkeiten (sieheWaffenkultur 07, Seite 18).
Der Balkendrill hilft bei einer methodisch korrekten
Steigerung des Schießrhythmus (siehe Waffenkultur 08, Seite 24).
Die Trefferergebnisse waren für die erste Trainingssitzung
„Linkshand“ nicht schlecht, haben aber Steigerungspotential. Ziel sollte für
beide Übungen immer das Absolvieren ohne Fehlschuss sein.
Die Waffe
Beim Trainingsgerät viel die Wahl auf eine SIG Sauer P250 in
full-size Rahmengröße. Die Waffe besitzt einen DAO-Abzug. Damit soll gezeigt
werden, dass 1) dieses Abzugssystem durchaus eine Daseinsberechtigung hat und
2) auch mit der schwachen Hand bedienbar ist.
Die P250 ermöglicht den Umbau auf Linksbetrieb.
Die Waffe fasst 17 Schuss 9x19, wiegt ungeladen 830 g und
hat ein Abzugsgewicht von 2.800 g. Der Double Action Only Abzug überzeugt mit
einer hervorragenden Charakteristik. Der Abzugswiderstand baut sich gleichmäßig
und absolut kratzfrei auf.
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