Feindkontakt -
Gefechtsberichte aus Afghanistan
von Sascha Brinkmann,
Joachim Hoppe, Wolfgang Schröder
Broschiert: 226 Seiten, 14 Abbildungen
Format: 21,5 x 14 cm
Verlag: E.S. Mittler & Sohn; 2. Auflage, 2014
ISBN-13: 978-3813209549
Preis: 19,95 Euro
In diesen Tagen jährt sich das Karfreitagsgefecht zum
vierten Mal. Am 2. April 2010 erreichen die Kampfhandlungen zwischen den
Fallschirmjägern der Bundeswehr und den Aufständischen im Raum Kunduz einen
neuen Höhepunkt. Im 15 km westlich von Kunduz gelegenen Isa Khel fallen drei
Kameraden, vier weitere werden schwer verwundet und müssen fortan zum Teil mit
schweren körperlichen Einschränkungen leben. Die Kämpfe am Karfreitag 2010
gelten als die schwersten und verlustreichsten, welche die deutsche Armee seit
Ende des 2. Weltkriegs zu führen hatte.
In „Feindkontakt“ schildern insgesamt zwölf Autoren ihre
Erlebnisse im fernen Afghanistan des Jahres 2010. Ausgangspunkt der Erzählungen
ist dabei der Karfreitag, der vielen von uns schmerzlich in Erinnerung bleibt.
Im ersten Teil des Buches kommen Angehörige der Kampftruppe
zu Wort. Der Leser erhält einen sehr detaillierten Eindruck, von dem was im
Gefecht wirklich geschah. Die Schreibweise ist bemerkenswert offen und
eindringlich; aber ohne Effekthascherei.
Der zweite Teil des Buchs stellt die Lage aus einer anderen
Perspektive dar. Militärische Analysten und Planer erweitern den Kontext auf
das nachrichtendienstliche Element der Kampfführung. Die Taktiken des Gegners
werden erläutert, aber auch die eigene Vorgehensweise. Interessant ist hierbei
im Besonderen die Tatsache, dass ab November 2010 jede Kampfkompanie der
Bundeswehr mit einem Nachrichtenoffizier verstärkt wurde. So konnten
Informationen unmittelbar erhoben werden. Was zu einer deutlichen Verbesserung
des Lagebildes beitrug. Ein Taktik übrigens, die schon vor mehr als 25 Jahren
von den Südafrikanern im Buschkrieg in Angola angewandt worden war und die
unter dem Name „Koevoet“ in die Geschichte eingegangen ist.
„Feindkontakt“ ist eine informative und spannende aber auch
teilweise eine bedrückende Lektüre. Unsere Afghanistan-Veteranen können stolz
sein, auf das was sie geleistet haben. Und wir sollten uns fragen, ob wir unseren
Soldaten immer den Respekt entgegenbringen, den sie verdient haben.
Ritter im Heiligen Land: Kreuzfahrerstätten in Israel
von Hans Wolfram
Kessler und Konrad Kessler
Gebundene Ausgabe: 168 Seiten, 160 farbige Abbildungen
Format: 21 x 23 cm
Verlag: Philipp von Zabern; 1. Auflage, April 2013
ISBN: 978-3805345521
Preis: 24,99 Euro
Die Kreuzzüge prägen bis heute das Verhältnis von Orient und
Okzident. Das Erbe der christlichen Heerscharen, die in das Heilige Land
strömten, um es den Händen der muslimischen Eroberer zu entreißen, wurde in
Israel aber für lange Zeit wenig beachtet. Dabei finden sich zwischen Jordan
und Mittelmeer bis heute faszinierende und beeindruckende bauliche Zeugnisse
der zweihundertjährigen Präsenz der Kreuzfahrer. Viele Kirchen werden noch
immer genutzt, Burgen und ganze Stadtanlagen sind inzwischen als Nationalparks
erschlossen.
Obwohl sich zahlreiche Publikationen mit der
Kreuzzugsgeschichte befassen, fand sich bisher kaum eine Veröffentlichung, die
die verbliebenen Reste dieser Zeit im Heiligen Land für den geschichtlich
interessierten Laien beschreibt. In ihrem Buch widmen sich Hans Wolfram und Konrad
Kessler unter dem Titel „Kreuzfahrerstätten“ eben diesem Thema.
Das Buch beginnt mit einem historischer Abriss, der kompakt
die komplizierte Situation erläutert, die den europäischen Rittern Anlass gibt
zur Pilgerschaft in Waffen aufzubrechen. Ebenso prägnant schildern die Autoren
die komplexen Entwicklungen in den 200 Jahren der Kreuzfahrerherrschaft im
Königreich Jerusalem.
Im Hauptteil werden - reich mit Fotografien illustriert -
die wichtigsten Stadtfestungen, Feudal- und Ordensburgen beschrieben, die heute
noch in Israel zu finden sind. Darüber hinaus führen die Autoren den Leser an
Plätze, wie Mühlen und Wehrhöfe, die für die Wirtschaft des Kreuzfahrerstaates
ebenso Bedeutung hatten wie Hospitäler und Begräbnisstätten. Anschaulich wird
dargestellt, wie Wirtschaft, Handel und Landwirtschaft im Kreuzfahrerreich
funktionierten und welche Konflikte auch unter den verschiedenen Gruppierungen
und Nationen auftraten. Praktisch hilfreich wird dem Israelreisenden erläutert,
woran Kreuzritterbauten zu erkennen sind.
Diese Publikation sei jedem ans Herz gelegt, der sich für
die Kreuzzugsgeschichte und Burgen begeistert. Kombiniert mit gelungenen Fotos
gelingt es den Autoren informativ und interessant ein spannendes Thema
darzustellen und zu einer Reise zu den bekannten und unbekannteren
Kreuzfahrerstätten Israel einzuladen.
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