Mittwoch, 2. April 2014

Leseempfehlungen (5)



Feindkontakt - Gefechtsberichte aus Afghanistan
von Sascha Brinkmann, Joachim Hoppe, Wolfgang Schröder

Broschiert: 226 Seiten, 14 Abbildungen
Format: 21,5 x 14 cm
Verlag: E.S. Mittler & Sohn; 2. Auflage, 2014
ISBN-13: 978-3813209549
Preis: 19,95 Euro





In diesen Tagen jährt sich das Karfreitagsgefecht zum vierten Mal. Am 2. April 2010 erreichen die Kampfhandlungen zwischen den Fallschirmjägern der Bundeswehr und den Aufständischen im Raum Kunduz einen neuen Höhepunkt. Im 15 km westlich von Kunduz gelegenen Isa Khel fallen drei Kameraden, vier weitere werden schwer verwundet und müssen fortan zum Teil mit schweren körperlichen Einschränkungen leben. Die Kämpfe am Karfreitag 2010 gelten als die schwersten und verlustreichsten, welche die deutsche Armee seit Ende des 2. Weltkriegs zu führen hatte.

In „Feindkontakt“ schildern insgesamt zwölf Autoren ihre Erlebnisse im fernen Afghanistan des Jahres 2010. Ausgangspunkt der Erzählungen ist dabei der Karfreitag, der vielen von uns schmerzlich in Erinnerung bleibt.

Im ersten Teil des Buches kommen Angehörige der Kampftruppe zu Wort. Der Leser erhält einen sehr detaillierten Eindruck, von dem was im Gefecht wirklich geschah. Die Schreibweise ist bemerkenswert offen und eindringlich; aber ohne Effekthascherei.
Der zweite Teil des Buchs stellt die Lage aus einer anderen Perspektive dar. Militärische Analysten und Planer erweitern den Kontext auf das nachrichtendienstliche Element der Kampfführung. Die Taktiken des Gegners werden erläutert, aber auch die eigene Vorgehensweise. Interessant ist hierbei im Besonderen die Tatsache, dass ab November 2010 jede Kampfkompanie der Bundeswehr mit einem Nachrichtenoffizier verstärkt wurde. So konnten Informationen unmittelbar erhoben werden. Was zu einer deutlichen Verbesserung des Lagebildes beitrug. Ein Taktik übrigens, die schon vor mehr als 25 Jahren von den Südafrikanern im Buschkrieg in Angola angewandt worden war und die unter dem Name „Koevoet“ in die Geschichte eingegangen ist.

„Feindkontakt“ ist eine informative und spannende aber auch teilweise eine bedrückende Lektüre. Unsere Afghanistan-Veteranen können stolz sein, auf das was sie geleistet haben. Und wir sollten uns fragen, ob wir unseren Soldaten immer den Respekt entgegenbringen, den sie verdient haben.






Ritter im Heiligen Land: Kreuzfahrerstätten in Israel
von Hans Wolfram Kessler und Konrad Kessler


Gebundene Ausgabe: 168 Seiten, 160 farbige Abbildungen
Format: 21 x 23 cm
Verlag: Philipp von Zabern; 1. Auflage, April 2013
ISBN: 978-3805345521
Preis: 24,99 Euro



 

Die Kreuzzüge prägen bis heute das Verhältnis von Orient und Okzident. Das Erbe der christlichen Heerscharen, die in das Heilige Land strömten, um es den Händen der muslimischen Eroberer zu entreißen, wurde in Israel aber für lange Zeit wenig beachtet. Dabei finden sich zwischen Jordan und Mittelmeer bis heute faszinierende und beeindruckende bauliche Zeugnisse der zweihundertjährigen Präsenz der Kreuzfahrer. Viele Kirchen werden noch immer genutzt, Burgen und ganze Stadtanlagen sind inzwischen als Nationalparks erschlossen.
Obwohl sich zahlreiche Publikationen mit der Kreuzzugsgeschichte befassen, fand sich bisher kaum eine Veröffentlichung, die die verbliebenen Reste dieser Zeit im Heiligen Land für den geschichtlich interessierten Laien beschreibt. In ihrem Buch widmen sich Hans Wolfram und Konrad Kessler unter dem Titel „Kreuzfahrerstätten“ eben diesem Thema.
Das Buch beginnt mit einem historischer Abriss, der kompakt die komplizierte Situation erläutert, die den europäischen Rittern Anlass gibt zur Pilgerschaft in Waffen aufzubrechen. Ebenso prägnant schildern die Autoren die komplexen Entwicklungen in den 200 Jahren der Kreuzfahrerherrschaft im Königreich Jerusalem.

Im Hauptteil werden - reich mit Fotografien illustriert - die wichtigsten Stadtfestungen, Feudal- und Ordensburgen beschrieben, die heute noch in Israel zu finden sind. Darüber hinaus führen die Autoren den Leser an Plätze, wie Mühlen und Wehrhöfe, die für die Wirtschaft des Kreuzfahrerstaates ebenso Bedeutung hatten wie Hospitäler und Begräbnisstätten. Anschaulich wird dargestellt, wie Wirtschaft, Handel und Landwirtschaft im Kreuzfahrerreich funktionierten und welche Konflikte auch unter den verschiedenen Gruppierungen und Nationen auftraten. Praktisch hilfreich wird dem Israelreisenden erläutert, woran Kreuzritterbauten zu erkennen sind.
Diese Publikation sei jedem ans Herz gelegt, der sich für die Kreuzzugsgeschichte und Burgen begeistert. Kombiniert mit gelungenen Fotos gelingt es den Autoren informativ und interessant ein spannendes Thema darzustellen und zu einer Reise zu den bekannten und unbekannteren Kreuzfahrerstätten Israel einzuladen.


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