Seit ihrem Debut im Mai 2020 absolvierte die Masada
eintausend Schuss. Sie entpuppt sich, wie erwartet, als solide Gebrauchswaffe
und arbeitet störungsfrei und mit hohem Präzisionspotential
Die Masada erfüllt den 100-Meter-Standard
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Seit Ihrer Erstvorstellung in Ausgabe 52 absolvierte die
Masada einige Schießkurstage mit insgesamt etwa eintausend Schuss. Die Waffe
wurde dabei zwischenzeitlich weder gereinigt noch geschmiert. Als Vertreterin
der Kategorie „Moderne Gebrauchswaffe“ sollte die Masada Reinigungsintervalle
von eintausend Schuss problemlos überstehen. Was sie auch tat. Gleichwohl ist
es nicht erstrebenswert, eine Schusswaffe mit überlangen Reinigungsintervalle
zu malträtieren.
Feldmäßig zerlegt. Verschmutzung nach eintausend Schuss
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Eigenpräzision
Ein praxisorientiertes Testverfahren, ob eine Schusswaffe
über ausreichend Eigenpräzision verfügt, kann der 100-Meter-Simulationsdrill
sein. Aus fünf Meter Entfernung werden zehn Schuss abgegeben. Die Schussgruppe
sollte sich am Ende mit dem Daumen abdecken lassen. Gelingt das, ist die
Pistole geeignet, auf einhundert Meter ein Mannziel zu treffen. Über ein
höheres Präzisionspotential muss eine Kurzwaffe nicht verfügen. Anders
ermittelte Streukreise haben bestenfalls nur theoretische Aussagekraft.
Die Masada jedenfalls erfüllt den 100-Meter-Standard.
Verschlussbaugruppe zerlegt.
Vermutlich hätte die Waffe noch
weitere tausend Schuss störungsfrei gearbeitet
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Abzug
Als eine striker-fired
Pistol verfügt die Masada über das typische Schlagbolzenschloss moderner
Gebrauchspistolen. Obwohl das Prinzip herstellerübergreifend identisch ist,
unterscheiden sich die Abzugscharakteristiken der einzelnen Modelle mitunter
deutlich.
Die Masada besitzt einen relativ langen Abzugsrückweg.
Bedeutet, der Schütze hat nach dem Schuss einen verhältnismäßig weiten Weg bis
zum Trigger-Reset-Punkt; der automatischen Abzugsrückstellung; zu gehen. Das
ist weder negativ noch positiv zu bewerten. Es ist einfach nur ein Merkmal, mit
dem der Anwender arbeiten muss.
Darüber hinaus besitzt der Masada-Abzug eine angenehme
Charakteristik, mit der Anwender schnell Vertrautheit gewinnen können.
Schlagbolzenbaugruppe zum Reinigen zerlegt
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Reinigung
Der Verschmutzungsgrad ist typisch für eintausend Schuss.
Vermutlich hätte die Waffe noch weitere eintausend Schuss störungsfrei
gearbeitet. Das weiterführende Zerlegen von Verschluss- und
Schlagbolzenbaugruppe ist daher ehestens nach zwei- bis dreitausend Schuss
erforderlich.
Die Abzugseinheit lässt sich ebenfalls einfach zerlegen.
Dazu wird der Zerlegehebel nach links aus dem Griffstück gezogen und die
komplette Abzugseinheit noch oben entnommen. Das Griffstück selbst ist kein
wesentliches Waffenteil. Es kann, farblich je nach Wochentag oder an das Outfit
des Schützen angepasst, getauscht werden.
Wer an der Abzugseinheit nach polierten Flächen sucht, sucht
vergebens. Alle Metallteile, die keinen wesentlichen Einfluss auf die Funktion
der Waffe haben, sind gebrauchsorientiert-robust gehalten. Die Konstrukteure
haben auf Maximale Funktionalität Wert gelegt.
Auch das Griffstück lässt sich mit wenigen Handgriffen
zerlegen und reinigen
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Fazit
Wie vermutet entpuppt sich die IWI Masada als eine solide
Gebrauchswaffe ohne Anlass zur Kritik. Im erweiterten Lieferumfang sind je nach
Kundenwunsch drei Magazine, Kydex-Magazintaschen und Kydex-Holster inkludiert.
Service
Importeur www.fenix.de
Technische Daten
Modell: Masada™
Hersteller: Israel
Weapon Industries (IWI)
Europa-Importeur:
Fenix GmbH, Hückelhoven, DEU
Waffenart:
Selbstladepistole mit Schlagbolzenschloss
Kaliber: 9 mm
Luger (9x19)
L x B x H: 185 x
31 x 135 Millimeter
Lauflänge: 104
Millimeter
Visierlinie: 160
Millimeter
Abzugssystem:
striker-fired (Schlagbolzenschloss)
Abzugsgewicht: je
nach Ausführung 2,5 kg bis 3,2 kg
Gewicht: 675
Gramm (ohne Magazin)
Magazinkapazität:
17 Patronen
EVP: 699 Euro
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