Neben der Glock Pistole im Waffenschrank und dem Glock Klappspaten im Kofferraum des PKW, darf in einem gut sortiertem Haushalt ein anderer sinnvoller Ausrüstungsgegenstand keinesfalls fehlen: Das Glock Feldmesser FM78 oder FM81
Von Arne Mühlenkamp
Sie sind Werkzeuge für Angriff oder Verteidigung oder einfach nur Sammlerstücke: Militärische Kampfmesser und Bajonette. Spätestens in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs stieg die Bedeutung von kleinen und leichten Kampfmessern. Diese waren im Nahkampf besser zu führen, als Bajonette mit ihren damals noch überlangen Klingen. Fast alle Armeen statteten ihre Soldaten daher mit Messertypen aus, die wir heute noch, über einhundert Jahre später, als typisches Kampfmesser identifizieren würden: Die Klinge nicht länger als 20 Zentimeter, meist schmal und spitz zulaufend, manchmal beidseitig geschliffen. Ein geringes Gesamtgewicht und so ausbalanciert, dass mit dem Messer auch geworfen werden konnte.
Die Verwendung von Kampfmessern beim Militär scheint epochenübergreifend einem allgemeingültigen Konzept zu folgen. Die deutsche Bundeswehr hat zumindest ihre Kampftruppen mit dem Kampfmesser KM2000 ausgestattet.
Feldmesser 78
Das Glockmesser ist mittlerweile über vierzig Jahre alt und geht auf eine Konstruktion aus dem Jahr 1978 zurück, als die Firma Glock an einer Ausschreibung zur Produktion eines neuen Feldmessers für das Österreichische Bundesheer teilnahm und diese letztlich für sich entschied. Das Messer besitzt einen Griff aus Polymer-Kunststoff, dem gleichen Material aus dem auch die Griffstücke der Glock Pistolen gefertigt werden. Ende der 1970er Jahre galt diese Materialwahl als durchaus innovativ. Das Gesamtgewicht des Messers (ohne Scheide) konnte somit auf etwa 200 Gramm gesenkt werden. Außerdem begünstigte die Entscheidung zugunsten des Polymer-Kunststoffs die Massenproduktion.
Offiziell eingeführt ist das Feldmesser FM78 in den Armeen von Österreich und Dänemark. Die GSG 9 nutzt es und Gerüchten zufolge sollen sich die US Navy SEALs das Messer zur dienstlichen Nutzung privat beschaffen.
Jüngere Fertigung: Das Glock-Logo ist rechteckig; nicht mehr rund |
Klinge
Die Klinge ist 165 Millimeter lang und besteht aus Federstahl (SAE 1095) mit einer Rockwellhärte von 55 HRC. Die Klingenform ist eine wie bei Bowiemessern übliche Drop-Point Klinge. Die Oberfläche ist brüniert. Die Parierstange findet ihre Zweitverwendung als Flaschenöffner. Die Klinge des Feldmessers FM81 besitzt zusätzlich eine Sägezahnung auf dem Klingenrücken. Diese Variante wurde beim Österreichischen Bundesheer allerdings nicht eingeführt.
Das FM78 ist beim Österreichischen Bundesheer eingefügt. Es besitzt keine Sägezahnung (Foto: Hersteller) |
Scheide
Die Messerscheide besteht ebenfalls aus Polymer-Kunststoff und bringt nur etwa 40 Gramm auf die Waage. Sie ist absolut ambidexter. Das Messer wird über einen Klipp in der Scheide arretiert, der sich mit etwas Übung auch einhändig mit Daumen lösen lässt. Die Aufnahme zur Befestigung an einem Gürtel ist breit genug, um auch an ein Koppel zu passen.
Das FM81 besitzt eine Sägezahnung auf dem Klingenrücken (Foto: Hersteller) |
Farben
Derzeit sind die Messer in den Farben Flat Dark Earth, Battle Field Green, Grau und natürlich in Schwarz zu haben. Aufgrund der Produktionstechnologie ist eine Umstellung auf andere Farbvarianten aber jederzeit und auch kurzfristig realisierbar. Der Preis liegt bei unter 40 Euro.
Auf Auktionen erreichte die limitierte Jubiläumsserie Preise von fast 500 Euro (Foto: dorotheum) |
Sammlerstück
Zum vierzigjährigen Jubiläum des FM78 legte Glock eine 780 Stück umfassende Sonderserie auf. Das Aktionshaus Dorotheum versteigerte im Juni 2019 eines dieser Sammlerstücke zu einem Preis von 435 Euro. Ältere Modelle besitzen ein rundes Glock-Logo auf Griff und Scheide. Die neueren Ausführungen besitzen das rechteckige Piktogramm.
Fazit
Preisgünstig, elegant und robust genug für den harten Arbeitseinsatz. Die beiden Glock Feldmesser FM78 oder FM81 sind zeitlose Geschenkideen.
Technische Daten
Gesamtlänge: 290 mm
Klingenlänge: 165 mm
Klingenstärke: 5 mm
Rockwellhärte: 55 HRC
Gewicht: 245 g
Griff: Polymer-Kunststoff (in vier Farben erhältlich)
Preis: etwa 40 Euro
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.