Die Kaufentscheidung für eine Taschenlampe kann ganz
verschiedenen Kriterien unterliegen. Die Einfachheit des Bedienkonzeptes sollte
dabei vordergründig sein. Denn hell sind sie heutzutage alle
Der Einsatz einer Taschenlampe erfolgt typischerweise bei
Dunkelheit. Was wie eine Binsenweisheit klingt, wird bei der Anschaffung einer
Lampe jedoch meist nicht zu Ende gedacht. Zu kompliziert sind die
Bedienkonzepte. Endkappenschalter können mit mehreren Lichtmodi vorprogrammiert
sein oder die Lampe ist mit zu vielen Funktionen überfrachtet.
Endkappenschalter von SureFire gelten als einfach. Sie
erzeugen meist nur Momentlicht
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Robuste Techniken
Dunkelheit selbst ist dabei eines der insgesamt vier Testfelder,
an denen sich die Robustheit eines Gegenstandes oder eines Ausbildungskonzeptes
messen lassen muss. Neben Dunkelheit sind das des Weiteren: Kälte, Zeitdruck
und der Einfluss von Angst. Sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Bedienkonzept unter diesen Gesichtspunkten noch funktioniert, muss es als nicht
robust genug eingestuft werden. Von einem Kauf oder der Ausbildung an diesem
Konzept ist abzuraten.
Bei Kompakttaschenlampen lassen sich die Bedienkonzepte in
vier Kategorien unterteilen: einfach, halbeinfach, integriert und komplex.
Seitliche Modi-Wahlknöpfe ändern den Lichtmodus auch dann,
wenn sie unbeabsichtigt bedient werden. Bei manchen Modellen lässt sich die
Wahlfunktion wegprogrammieren
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Einfach
Einfach bedeutet, mit einem kräftigen, grobmotorischen
Drücken auf den Endkappenschalter geht das Licht an. Beim Loslassen geht das
Licht wieder aus. Hierbei sollte auch nur ein Lichtmodi erzeugt werden. Die
Lampe verfügt so zu sagen nur über eine Momentlichtfunktion.
Derzeit gibt es nur zwei Lampenhersteller, die solche
Endkappenschalter in manchen Modellen verbauen: SureFire aus USA und Nextorch. Der Nachteil
von SureFire-Lampen ist, sie sind verhältnismäßig teuer und können meist nicht mit
modernen 18650-Akkus betrieben werden. Die auf Dauer recht kostenintensive
Beschaffung von CR123-Lithium-Batterien bleibt nicht aus. Nextorch ist eine echte Alternative und bietet bei einigen Modellen einen Endkappenschalter, der dem Konzept "einfach" entspricht.
Moderne 18650-Akkus lassen sich direkt laden. Springt die
Anzeige auf blau oder grün ist der Akku voll
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Halbeinfach
Halbeinfach bedeutet immer noch einfach. Allerdings macht
das Bedienkonzept hier eine zusätzliche bewusste Bewegung erforderlich. Nachdem
das Licht mit einem grobmotorischen Drücken eingeschaltet wurde, bleibt es auch
an, wenn der Endkappenschalter wieder losgelassen wird. Zum Ausschalten muss
nochmals gedrückt werden. In einer stressbeladenen Situation, wie sie bei
Dunkelheit, Zeitdruck und Angst um das eigene Leben (jemand schießt auf mich)
entstehen kann, führt manchmal sogar schon „halbeinfach“ zu Ressourcenknappheit
im Denkapparat. Auch bei halbeinfachen Bedienkonzepten sollte immer nur ein
einziger Lichtmodi verfügbar sein. Nach Möglichkeit der hellste. Die meisten
Kompakttaschenlampen von Fenix erfüllen diese Anforderung ohne in das nächst
höhere Komplexitätslevel abzurutschen.
Glasbrecher am Lampenkopf (wie hier bei einer Nextorch TA30)
bringen einen Zusatznutzen, sollte die Situation das erforderlich machen
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Integriert
Als integriert gilt ein Bedienkonzept, wenn neben einer
reinen An-/Aus-Funktion zusätzlich über einen seitlichen Wahlschalter oder gar
einen Drehring am Endkappenschalter verschiedene Lichtmodi voreingestellt
werden können und(!) eine ungewollte
Bedienung nicht ausgeschlossen werden kann. Grundsätzlich hat die Lampe das
gleiche Bedienkonzept, wie bei „halbeinfach“: 1x Drücken Licht an. 1x Drücken
Licht aus. Allerdings besteht bei diesen Lampen permanent die Gefahr, dass
durch eine grobmotorische Handhabung der Lichtmodi ungeplant wechselt. Von
„Ganz hell“ zu „Am wenigsten hell“ oder zu „Stroboskop-Effekt“ oder sonst
etwas. Unter Stress dann den richtigen Lichtmodus wieder einzustellen, ist
ausgeschlossen. Das Bedienkonzept „integriert“ erfordert von vornherein mehr
Ausbildungsaufwand und Stressresistenz beim Anwender. Wer aber lediglich eine
schöne Taschenlampe für Outdoor-Aktivitäten, wie Angeln oder Zelten sucht,
macht mit diesen modernen Kompakttaschenlampen keinen Fehler. Integriert ist
die Vorstufe zu komplex.
Komplex
Komplexe Bedienkonzepte erscheinen selbst bei Tageslicht
betrachtet schon als fragwürdig und unsinnig. Insbesondere sind das
Taschenlampen, die mit einem Mal Drücken angeschaltet werden, bei denen das
Licht aber nach einem zweiten Mal Drücken nicht ausgeht, sondern lediglich in
einem anderen Lichtmodus wechselt. Das bedeutet: 1x Drücken An; 2x Drücken Aus.
Oder eben auch: 2x Drücken An; 1x Drücken Aus. Es gibt mindestens einen
Hersteller, der solche Lampen anbietet. Lampen dieses Herstellers bestechen
darüber hinaus weder durch eine angenehme Haptik, noch durch eine brauchbare
Lichtausbeute.
Sonstige Merkmale
Die Akkus moderne Kompakttaschenlampen verfügen mitunter
über eine Schnittstelle, die ein direktes Aufladen mit einem Ladekabel erlaubt.
Zusätzliche Ladegeräte werden dadurch obsolet. Entsprechende Ladekabel hingegen
werden meist ohnehin schon standardmäßig mitgeführt.
Glasbrecher am Lampenkopf, wie es bspw. eine Nextorch TA30
hat, bringen einen Zusatznutzen, sollte die Situation das erforderlich machen.
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