Dienstag, 30. Juli 2024

Die Waffenkultur – Ausgabe 77 (Juli/August 2024)

 

Ausgabe 77 (Juli/August 2024)



Die Juli/August Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Waffen der Russischen Armee (1): Makarow PM und PMM
Scharfschützenwesen: Korrekte ZF-Montage
Scharfschützenwesen: Der Tracking Test
Ausbildung & Taktik: Der Pre-Combat Check
Ultralight: BEARCAT® Plattenträger von D.A.
Ausrüstung: Schießmatte von OberlandArms
Ausrüstung: Handschuhe von D.A.
Der Kampfbegleiter: TT Modular Combat Pack 24
Das Kalenderblatt: 90 Jahre Mordfall Kurt von Schleicher
Buchempfehlung: The Hard Road Will Take You Home von Anthony 'Staz' Stazicker
Buchempfehlung: Der SD-Mann Johannes Schmidt von Rainer Orb

http://waffenkultur.com

Samstag, 27. Juli 2024

Direct Action (D.A.): Einsatzhandschuhe

 

Der polnische Ausrüster Direct Action bildet mit seinen Handschuhen die gesamte Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten ab. Vom leichten Arbeits- und Trainingshandschuh bis zum robusten Einsatzhandschuh mit Nomex® Material. Die Qualität ist wieder einmal herausragend

Die CROCODILE FR (hier in der Short Ausführung)
haben sich im Test schnell als Favorit etabliert


Von Arne Mühlenkamp

Das Handschuh Sortiment bei Direct Action lässt sich in drei Kategorien teilen, von denen es jeweils zwei Ausführungen gibt.
Es gibt das klassische Handschuh Modell mit Kunstlederausführung an der Handinnenfläche. Das daraus weiterentwickelte Ziegenledermodell, mit Lederbesatz an der Grifffläche. Sowie das Premiummodell „CROCODILE FR“ mit DuPont Nomex® Material.
Jeden dieser Handschuhe gibt es in einer Light- und Hard-Ausführung bzw. in der Long- und Short-Ausführung beim Premium-Corcodile. Den Unterschied macht dabei die Handschuh „Stulpe“.
Bei den Hard-Ausführungen schließt der Handschuh unmittelbar am Handgelenk ab und kann mittels Klettverschluss fixiert werden.
Bei den Light-Ausführungen hat der Handschuh eine „echte Stulpe“, die etwas weiter über das Handgelenk reicht. Beim „Crocodile“ heißt diese Variante allerdings nicht „Light“, sondern „Long“. Die „Long“-Ausführung ist mit etwa fünfzig Euro Endverbraucherpreis auch der teuerste Handschuh im Sortiment. Und er ist jeden Euro Wert.

Premiumausführung CROCODILE FR:
Mit DuPont Nomex® und Ziegenleder


CROCODILE FR Gloves
Im Test etablierte sich der CROCODILE FR schnell als Favorit und wurde am häufigsten getragen. Ganz klar ist hier die exklusive Materialwahl ausschlaggebend. Das Nomex® Material in Verbindung mit dem dicken Ziegenleder an der Handinnenfläche machen den Handschuh wirklich extrem robust. Dennoch besitzt er einen herausragenden Tragekomfort. Besonders gefallen hat die Variante mit Klettverschluss (CROCODILE FR Gloves Short®) zum Ladenpreis von etwa 45 Euro.

Light Gloves® - Leather: Die hier abgebildete
Größe M ist ausreichend für zierliche Frauenhände


Hard Gloves® - Leather
Im mittleren D.A.-Preissegment ist der „Lederhandschuh“ (Leather-Glove Light / Hard) mit 35 bzw. vierzig Euro angesiedelt. Im direkten Vergleich zum CROCODILE FR ist der Leather eine leichtere Alternative. Er besitzt kein Nomex®. Der Handrücken ist aus atmungsaktiveren Material, was die Trageeigenschaften je nach persönlichem Empfinden angenehmer macht. Außerdem ist die Knöchelpartie nicht wie beim CROCODILE FR mit Leder gepolstert.

Light Gloves®: Mit Kunstlederbesatz. Sehr robuster
und langlebiger Handschuh. Die Größe XL ist für
normal große Männerhände geeignet


Light / Hard Gloves® (Classic)
Die preisgünstigste Ausführung sind die klassischen D.A.-Handschuhe. Die Materialwahl macht diese Handschuhe zu sehr guten und robusten Arbeits- oder auch Trainingshandschuhen. Ein Paar ist seit mehreren Jahren in Dauernutzung. Die Handinnfläche ist aus Kunstleder gefertigt. Der Preis liegt zwischen dreißig und 35 Euro.

Hard Gloves®: Mit Kunstlederbesatz.
Seit mehreren Jahren im Einsatz


D.A.-Größentabelle
Die Größentabelle auf der Herstellerseite ist etwas irreführend. Die angegebenen Messwerte führen zum Kauf von Handschuhen, die zu klein sein werden. Beim Kauf sollte mindestens eine Größe, wenn nicht sogar zwei Größen zugegeben werden.



Fazit
Für D.A. Handschuhe muss der Nutzer zwischen dreißig und fünfzig Euro budgetieren. Das ist vergleichsweise teuer; aber durch die hohe Qualität gerechtfertigt. Am oberen Ende dieser Preisspanne findet sich dann dementsprechend die DuPont Nomex®-Ziegenleder Ausführung mit dem CROCODILE FR. Diesen Handschuh möchte man nicht mehr missen und vermutlich bleibt es nicht bei der Beschaffung von nur einem Paar.

Service

Mehr dazu in Waffenkultur Nr. 77 ab 30. Juli 2024


Sonntag, 21. Juli 2024

Tikka T3x CTR in 6.5 Creedmoor (#05)

 

4 Tage Scharfschützenkurs Juni 2024

Gesamtschusszahl: 400 + 100 = 500
Davon mit SD: 0




Auf einem weiteren Scharfschützenkurs im Juni 2024 erhöhte sich die Schussbelastung der Tikka T3 CTR um einhundert Schuss. Verwendet wurde die bereits erprobte Laborierung Hornady American Gunner BTHP 140gr aus der 200-Patronen-Schüttpackung.

Erstschusstreffer
Während der Tage ging es dieses Mal nicht darum, mit der Tikka den weitesten Treffer auszureizen, sondern aufgrund gesammelter Erfahrungen mit Waffe, Laborierung und Wind die Wahrscheinlichkeit des Erstschusstreffers zu erhöhen.
Somit erlangte der erste Schuss des Tages die höchste Bedeutung. Was auch den relativ geringen Munitionsverbrauch insgesamt erklärt.

660 Meter
Am ersten Tag generierte die Tikka 6.5 einen Erstschusstreffer (Coldbore Shot CBS) auf ein 660 Meter entferntes Ziel (Zielgröße 45x75 Zentimeter). Bei 860 bar Luftdruck waren dafür insgesamt 54 Höhenklicks erforderlich. Bei einem gnädigen Seitenwind von ein bis zwei Meter pro Sekunde aus zwei bis drei Uhr musste die Seite um plus fünf korrigiert werden.

680 Meter

Am zweiten Tag gelang ein Erstschusstreffer (Coldbore Shot CBS) über 680 Meter (identische Zielgröße). Am Höhenturm war eine Korrektur von plus 57 notwendig.
Die Windverhältnisse hatten sich geändert. Die vorherrschenden drei bis vier Meter pro Sekunde aus zwei Uhr erforderten eine Seitenkorrektur von plus elf.



Fazit
Die Tikka 6.5 beschoss in diesen Tagen des Weiteren Ziele zwischen 590 und 770 Meter ohne Probleme.
In den bisher fast vier Jahren Einsatznutzung hat die Tikka T3x CTR in 6.5 Creedmoor eine Gesamtbelastung von 500 Schuss. Das Set-Up der Waffe mit dem Reaper TAC Schaft von German Gun Stock und dem Kahles 525i (5-25x56) in den SR-4000 Montageringen von SPUHR kann als optimal bezeichnet werden. Diese wurde seither zur Blaupause für mehrere Teilnehmer-Waffen, die identisch konfiguriert wurden

Erstvorstellung hier

Scharfschützenkurs November 2022 hier

Scharfschützenkurs Juli 2023 hier

Der nächste Scharfschützenkurs findet Mitte November 2024 in der Schweiz statt. Plätze werden nur an Stammteilnehmer von 0/500 vergeben

 

Mittwoch, 17. Juli 2024

Direct Action (D.A.): BEARCAT® Ultralight Plattenträger

 

Das Eigengewicht von Ausrüstung war schon immer ein wesentlicher Faktor. Besonders, wenn man sie selbst tragen muss; über mehrere Stunden, wenn nicht sogar Tage. Neue Materialien und Verarbeitungstechnologien können in Summe eine signifikante wortwörtliche Erleichterung bringen



Die Idee, das Gesamtgewicht von Ausrüstung zu reduzieren, ist nicht neu. Trekking-Enthusiasten kürzen dafür sogar die Stiele ihrer Zahnbürsten.
Zur Gewichtsreduktion greift man im Bereich der militärischen Ausrüstung gern auf Stoffe zurück, die grundsätzlich eine geringere Grammatur haben, dennoch ausreichend Festigkeit aufweisen und Laser-Cut fähig sind.

Das Laser-Cut Laminat am Kummerbund mag reißfest genug sein,
für das Anbringen von Ausrüstung, und sei es nur ein
Klappmesser, besitzt es jedoch nicht die Steifigkeit


Laser-Cut Laminat
Die Technologie des „Laser-Cut“ wurde vor etwa elf Jahren erstmalig vom polnischen Anbieter Direct Action mit dem Rucksack „Dragon Egg“ am Markt vorgestellt. Das entsprechende Material bezeichnet man auch als Laser-Cut Laminat. Mit Laser-Cut werden MOLLE kompatible Öffnungen direkt in das Material geschnitten, wodurch das Aufnähen der typischen MOLLE-Schlaufen obsolet wird. Eine signifikante Gewichtsersparnis ist die Folge. Darüber hinaus hat dieses Laminat den Vorteil, dass es wasserabweisend ist, d.h. es wird nicht nass und damit bei Regenwetter nicht schwerer.
Beim Zuschnitt von Ausrüstung, wie in diesem Fall eines Plattenträgers, kann minimalistisch vorgegangen werden. Unnötige, funktionslose Bereiche und Teile werden einfach weggelassen.
Das Resultat ist in diesem Fall ein Plattenträger mit gerade einmal 290 Gramm (!) Eigengewicht im Grundskelett. Was den Direct Action BEARCAT® zu einem der leichtesten Plate Carrier überhaupt auf dem Markt werden lässt.
Die Zeiten, in denen Plattenträger über ein Kilogramm Leergewicht hatten (ohne Schutzplatten wohlgemerkt) und sog. „Schnelltrennsysteme“ besaßen, die nur mit Schulungsvideo zu verstehen waren, sind vorbei.

Der Skeletonized Cummerbund Slim® (oben) wiegt gerade
einmal einhundert Gramm. Wird mehr Steifigkeit gewünscht
oder auf seitliche Weichballistik Wert gelegt, sollte
der Rapid Access Cummerbund® aus dem Spitfire Mk. II System
beschafft werden (unten) (Fotos: Hersteller)



BEARCAT®
Direct Action hat zwei verschiedene Plattenträger im Programm. Neben dem neueren BEARCAT® wäre noch der Spitfire Mk. II mit einem Verkaufspreis von etwa zweihundertachtzig Euro erhältlich. Schon auf den ersten Blick sind die Unterschiede deutlich erkennbar. Am ultraleicht BEARCAT® ist materialmäßig wirklich nur das nötigste dran.
Ein wichtiger Hinweis für Kaufinteressenten ist, dass der Kummerbund nicht im Lieferumfang inkludiert ist. Für die etwa einhundert Euro Kaufpreis erwirbt man lediglich das Front- und Rückenpanel sowie die Schultergurte. Der „Kummerbund Slim“ (Skeletonized Cummerbund Slim®) kostet vierzig Euro extra und wiegt gerade einmal einhundert Gramm.
Zur Komplettierung der Konfiguration sollten zumindest noch passende Magazintaschen erworben werden. Im BEARCAT® System kostet die Dreifach-Magazintasche für 5,56-mm-AR-Magazine fünfzig Euro und bringt weitere einhundert Gramm auf die Waage (Skeletonized Triple 223 Flap).
In Minimalkonfiguration ist damit ein Plattenträger zusammengestellt, der zweihundert Euro gekostet hat und gerade einmal fünfhundert Gramm wiegt.
Der Preis ist in Anbetracht der hohen Fertigungsqualität von Direct Action durchaus beachtlich. Und das geringe Taragewicht im gesamten Marktsegment vermutlich unschlagbar.

Der BEARCAT® Plattenträger im Einsatz. Hier mit dem
steiferen Spitfire Mk. II Rapid Access Cummerbund®
(Foto: Hersteller)


Größen
Den BEARCAT® gibt es in Größe M und L. Grundsätzlich gehen diese beiden Größenangaben mit den Größen der SAPI-Platten linear, die eingeschoben werden sollen. Soll eine größere Platte (also L) in das Panel eingeschoben werden, muss der BEARCAT® auch in Größe L beschafft werden.
Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich, den Plattenträger generell in Größe L zu bestellen. Je nach Hersteller der Schutzplatten, deren Schutzklasse und dem verwendeten Material, können Platten bis zu drei Zentimeter dick sein; mitunter auch noch einige Millimeter dicker. Ein Plattenträger in Größe L bietet hier etwas mehr Spielraum, der bei einem Plate-Carrier in Größe M nicht vorhanden wäre.

Der Kummerbund erhält mit den ROC-Schnallen ein
Schnelltrennsystem. Verarbeitet sind hier
die 40-mm-ROCs (Rapid Opening Connector)


Skeletonized Cummerbund Slim®
Die Gewichtsersparnis am skelettierter Kummerbund wird, wie eingangs erwähnt, durch die Materialwahl (Laser-Cut Laminat) und kompromisslosen Minimalismus erzeugt. Zugegebenermaßen ist diese Fertigungstechnologie für den Träger etwas gewöhnungsbedürftig. Aber „Stärke“ und „Haltbarkeit“ werden nicht immer nur durch zusätzlich verbautes Material erzeugt.
Was der BEARCAT® Kummerbund allerdings nicht zulässt, ist das Einsetzen von Weichballistik-Schutzmodulen. Sollte dieser Seitenschutz erwünscht sein, müsste auf den Rapid Access Cummerbund® aus dem Spitfire Mk. II System zurückgegriffen werden.

Die Dreifach-Magazintasche wird mittels
Fastex-Schnallen an das Frontpanel geklippt
und erhält durch den Klett zusätzlichen Halt


Skeletonized Triple 223 Flap
Die Dreifach-Magazintasche für AR-15 und M4-Magazine kann mittels Fastex-Schnallen an das Frontpanel geklippt werden. Die Magazine werden über Gummischlaufen gehalten. Die Rückseite des Triple-Flap verbindet sich mit dem Flausch-Klett des Frontpanels.

Drei verschiedene Varianten von Magazintaschen
sind bei Direct Action verfügbar:
Eine Dreifach-Magazintasche für .223 bzw. .308 Magazine…


…eine Dreifach-Magazintasche mit aufgenähten Schlaufen
für Kaliber-12-Flintenmunition (dreimal fünf Schlaufen)…

…sowie eine Vierfach-Magazintasche für 9-mm-MP-Magazine.
Eine Version sogar für die Magazine der Scorpion Evo


Front-Flap Varianten
Direct Action bietet für das Frontpanel drei verschiedene Varianten von Magazintaschen: Dreifach-Magazintaschen für .223 bzw. .308 Magazine, außerdem Dreifach-Magazintaschen mit aufgenähten Schlaufen für Kaliber-12-Flintenmunition (dreimal fünf Schlaufen) sowie eine Vierfach-Magazintasche für 9-mm-MP-Magazine. Eine Version sogar für die Magazine der Scorpion Evo.

Die Rückenpolster (grau) sind vom Halifax-Rucksack
bekannt und zum BEARCAT® Plattenträger kompatibel


Innenpolster
Zur Komfortsteigerung bieten fast alle Hersteller von Plattenträgern den Einbau zusätzlicher Polster an der Innenseite an. Zum einen vermindern sich dadurch Druck- und Scheuerkräfte unmittelbar am Körper. Zum anderen bekommt der Plattenträger ein wenig mehr Abstand zum Körper, was mitunter eine bessere Luftzirkulation bewirken kann.
Der BEARCAT® ist an der Innenseite ebenfalls mit Klett ausgestattet. Hier sind alle Polster aus dem Spitfire-System kompatibel. Sogar die Polster aus der Halifax Rucksack-Serie passen systemübergreifend.

Das Rückenmodul des BEARCAT® Plattenträgers ist mit
einem Zipper-System ausgestattet. Hier können die beiden
Reißverschlussmodule SPITFIRE MK II Utility Back Panel®
und das SPITFIRE Breacher Panel® adaptiert werden. Hier
außerdem gut zu sehen das Softshell-Material in dem
die Schutzplatten stecken

Das Utility Back Panel® ist bereits am Halifax-Rucksack
genutzt worden. Mit zwei Handgriffen kann es an den
Plattenträger gezippt werden


Spitfire Mk. II Zubehör
Im Spitfire Mk. II System gibt es diverses Zubehör, welches ebenfalls zum BEARCAT® System kompatibel ist. Insbesondere die beiden Reißverschlussmodule SPITFIRE MK II Utility Back Panel® und das SPITFIRE Breacher Panel® dürften hier Interesse wecken. Das Utility Back Panel® wurde bereits im Zusammenhang mit dem Halifax Medium Rucksack (Nr. 72) vorgestellt.
Das Rückenmodul des BEARCAT® Plattenträgers ist mit einem identischen Zipper-System ausgestattet, an dem die Back Panels befestigt werden könnten. Der Plattenträger erfährt damit eine Gebrauchswertsteigerung hin zu einer spezialisierten Verwendung oder zu einem Tagesrucksack.

Fazit
Das Gesamtgewicht eines Plattenträgers relativiert sich spätestens, wenn Schutzplatten drin sind. Wenn man aber gegenüber anderen im Taragewicht schon um die fünfhundert Gramm weniger hat, dann bleibt das am Ende trotzdem ein halbes Kilogramm.
Der D.A. BEARCAT® Plattenträger ist eine interessante Minimalismus-Variante im Marktsegment, hochwertig verarbeitet und vergleichsweise preisgünstig. Außerdem ist er in der gesamten Farbpalette erhältlich.

Service 

Mehr dazu in Waffenkultur Nr. 77 ab dem 30. Juli 2024



Dienstag, 16. Juli 2024

Akademie 0/500®: Ausbilderschulung

 

Ab Herbst 2024 wird Akademie 0/500® ein Modul zur Ausbilder- schulung anbieten. Ein Schwerpunkt wird das Vermitteln von BWL-Kompetenzen sein, um den Aspiranten den Aufbau von wirtschaftlich tragfähigen Konzepten einer eigenen Schießschule an die Hand zu geben, die sowohl haupt- als auch nebenberuflich umgesetzt werden können



Die Motivationslage, als Ausbilder tätig zu werden, kann sehr facettenreich sein. Entweder hat man Spezialwissen in einem bestimmten Bereich erworben, für das es am Freien Markt auch noch eine Nachfrage gibt, oder man fühlt sich berufen, andere zu schulen oder man hört sich gern selbst reden – ob man dabei auch etwas zu sagen, steht auf einem anderen Blatt.
Ein genauso schnöder, wie auch triftiger Grund kann aber auch der Broterwerb sein. Bedeutet, dass man entweder im Haupt- oder Nebenberuf einer Gewinnerzielungsabsicht folgt.
Alle vorgenannten Merkmale sind absolut branchenunabhängig. Und genau darauf beruht das Konzept der Ausbilderschulung bei Akademie 0/500®.

Dreiteilung der Ausbildungsinhalte
Zur wirtschaftlich erfolgreichen Durchführung von Ausbilder- oder Seminartätigkeit gehören neben der fachlichen Expertise ebenso die Kursorganisation als zweiter Ausbildungsbereich sowie eine belastbare Kosten-Leistungsrechnung für das eigene Kleinunternehmen. Die beiden letztgenannten Bereiche sind wiederum völlig branchenunabhängig. Der Transport des Fachwissens hin zum Seminarteilnehmer stellt somit nur etwa ein Drittel an der Gesamtheit dessen dar, die ein Ausbilder beherrschen sollte; wenn überhaupt.
Nimmt man die fachlichen Inhalte bestehender Konzepte unter die Lupe, fällt auf, dass viel Ausbildungszeit auf fachlich entbehrliche oder gar falsche Lehrinhalte verwendet wird, die kaum Praxisrelevanz aufweisen. Darüber hinaus werden in sogenannten „Lehrproben“ dem Ausbilderaspiranten Bewegungsabläufe regelrecht andressiert, die am Ende auch ein Schimpanse in Latexhose ausführen könnte, den späteren Seminarteilnehmer aber nicht zu Erkenntnisgewinn verhelfen werden.

Konzept bei 0/500®
Erklärtes Ziel der Ausbilderschulung bei Akademie 0/500® ist es, dem Ausbilderaspiranten so viel BWL-Kompetenz zu vermitteln, damit er ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für seine eigene Schießschule aufbauen kann. Des Weiteren erhält er eine Schulung, wie sich eine „schlanke“ Kursorganisation auf der Grundlage von Einfachheit und Minimalismus abbilden lässt. Gemäß der alten Kaufmannsregel „Gewinn entsteht im Einkauf“, greift Akademie 0/500® auf 17 Jahre Kompetenz bei der Durchführung von Seminaren zurück sowie auf die Qualifikation eines adäquaten betriebswirtschaftlichen Studienganges.

Keine Blockausbildung
Als weitere Besonderheit ist die Durchführung der Ausbilderschulung zu sehen: Es findet keine Blockausbildung statt. Lediglich die theoretische Schulung ist als Drei-Tages-Seminar zusammengefasst. Die im Ausbildungsumfang enthaltenen sechs Tage Schießpraxis können sich die Aspiranten aus regulär stattfindenden 0/500-Terminen gemäß eigener Terminlage selbst zusammenstellen. Dabei findet sozusagen eine Schulung am lebenden, echten Teilnehmer statt.



Fachwissen Schießen
Wie entstand die Lehrmeinung im Schießen, die heute weltweit in relativ identischer Form von vielen Schulen ausgebildet wird? Welchen Verlauf nahm die historische Entwicklung anderer Lehrmeinungen? Wer waren die Protagonisten? Schießausbilder sollten zu diesen Fragen die Antworten kennen. Neben dieser Schießhistorie wird eine Schießtheorie vermittelt, die sich auf den präzisen Einzelschuss begründet und sich aus den vier Grundfertigkeiten des Schießens generiert. Grundfertigkeiten machen präzise, Schießtechnik macht schnell. Viel zu oft werden beide Bereiche in der Ausbildung vermischt oder gar gleichgesetzt. Der konzeptionelle Ansatz von 0/500® trennt Grundfertigkeiten und Schießtechnik, wodurch eine steilere Lernkurve beim Auszubildenden erreicht wird.

Kursorganisation
Eine schlanke Kursorganisation ist unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Kursdurchführung. Wird die Kursorganisation zu komplex, sind zusätzliche Arbeitsschritte oder gar Arbeitskräfte erforderlich, was wiederum die Kosten der Durchführung erhöht. Was ist der kleinste Baustein der Kursdurchführung überhaupt? Was sind die drei häufigsten Ausreden lernunwilliger Teilnehmer? Was sind die drei größten Probleme, mit denen sich ein Schießausbilder dieser Tage konfrontiert sieht?
Besprochen wird auch die Lehre vom „Einmaligkeitstraining“ sowie vom Aufbau Mentaler Stärke.
Unentbehrlich sind auch die drei Leitmotive, denen Schießausbildung folgen sollte.
Erwähnt werden auch die omnipräsenten „5 Teilnehmertypen“ – und weshalb das Wissen um diese Matrix nicht praxisrelevant ist.

Kosten-Leistungsrechnung (KLR)
Ein professioneller Schießausbilder sollte darüber hinaus auch ein guter Kaufmann sein und ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für seine Seminare haben. Ansonsten bleibt es unausgegorener Gemeinnutz. Der Ausbildungsabschnitt KLR befasst sich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen, die aus jeden Schießausbilder einen besseren Kaufmann machen. Im Einzelnen besprochen wird die Marktform, in der Schießausbildung stattfindet und weshalb in diesem Markt die „Angebots-Nachfrage-Funktion“ nicht zur Anwendung kommt. Welche drei Varianten gibt es, um den Verkaufspreis für einen Kursplatz zu bilden? Was sind die fünf Verkaufsargumente für einen Schießkurs überhaupt und wie kann der Absatz oder der Marktanteil gesteigert werden? Was ist ein geeigneter Kostenträger? Welchem Kostenrechnungsmodell sollten Seminarveranstalter den Vorzug geben? Wie berechnet sich Betriebsoptimum und Betriebsminimum?
Wird mit einer Ausbildertätigkeit nachweislich Einkommen generiert, kann das ein belastbarer Bedürfnisgrund für „Schusswaffen-Sachverständigentätigkeit“ sein. Den Weg dahin zeigt 0/500 im Abschnitt KLR

Extra
Neben den sechs Praxistagen erhält jeder Ausbilderaspirant mit Anmeldung bis Jahresende 2024 einen Glock Werkstattkurs als Gratismodul. Der Termin ist frei wählbar.

Zugangsvoraussetzung
Zugangsvoraussetzung für die Ausbilderschulung bei 0/500 ist eine erfolgreiche Teilnahme am Kursmodul „Surgical Speed Shooting“ oder an vergleichbaren und anerkannten Kursformaten. „Waffensachkundigkeit“, „Jagdausbildung“ oder „Schützenverein“ sind nicht ausreichend.

Service
Der erste und bereits ausgebuchte Theorieblock findet vom 31. Oktober bis zum 2. November in einem Tagungshotel an der Ostsee statt. Ein weiterer Theorieblock ist für Ende Februar 2025 angesetzt – mit derzeit noch 3 freien Kursplätzen.

Termine

Besonderheit 1: Keine Blockausbildung

Besonderheit 2: Sechs Tage Schießpraxis nach eigener Terminwahl

Besonderheit 3: Schulung am lebenden, echten Teilnehmer

Besonderheit 4: 20 Jahre Unternehmensberater-Kompetenz


Mittwoch, 10. Juli 2024

Direct Action (D. A.): Lysander Med Waist Bag

 

Selbst ein hervorragend ausgebildeter Ersthelfer ist nur so gut, wie seine Hilfsmittel und deren unmittelbare Erreichbarkeit. Wenn ein Individual First Aid Kit nicht ausreicht, aber ein Rucksack zu groß ist, bietet sich eine Hüfttasche an. Direct Action hat dafür den Lysander Med Waist Bag entwickelt

Die Lysander Medic-Hüfttasche
ist auch in MultiCam erhältlich


Von Arne Mühlenkamp

Für Einsatzsanitäter sind Hüfttaschen nichts neues. Sie bieten neben dem Platzangebot den Vorteil, dass sie zusätzlich zu einem Rucksack getragen werden können und für die Verwendung nicht abgenommen werden müssen. Auch die Trageweise links / rechts / vorn / hinten ist dank des Hüftgurts variabel. Der Sanitäter kann die Hüfttasche bequem unter dem Rucksack tragen und bei Bedarf einfach nach vorne ziehen.
Eine solch erweiterte IFAK-Tasche hat aber nicht nur eine Daseinsberechtigung im militärischen Umfeld, sondern bietet sich auch für Schießstände oder Fahrzeuge an, wo die Standardausrüstung entweder dürftig ist oder man weite Laufwege hat, um diese zu erreichen. Fertig gepackt kann die Hüfttasche in unmittelbarer Nähe für den Notfall abgestellt, beziehungsweise im Fahrzeug unter oder hinter den Sitzen verstaut werden.

Bequem zu tragen. Auch bei Verwendung
eines Rucksacks oder eines Plattenträgers


Aufbau
Wichtig ist, dass eine Hüfttasche die notwendige Organisationsfähigkeit bietet, um schnell und effizient aus ihr arbeiten zu können. Direct Action hat den Lysander logisch aufgebaut, um die Gegenstände in die richtigen Reihenfolge zur Hand zu haben: Auf dem Deckel befindet sich eine Scherentasche, die eine Rettungsschere mit Klett sichert. Darunter liegt das RV-Fach für sog. Verwundetenkarten. Die Front beinhaltet eine weitere Tasche mit Reißverschluss für Handschuhe. Die Außenseite ist mit Lasercut-PALS Schlaufen versehen, um weitere Taschen oder Tourniquets mit Bungees anbringen zu können.
Auch die Unterseite ist mit Lasercut-PALS Schlaufen ausgestattet, um weitere MOLLE-Taschen anbringen zu können. Der Platz ist optimiert für die D.A. Combat Stretcher Pouch, die eine Notfalltrage aufnehmen kann. Zusätzlich zu den Schlaufen wurde hier Bungee-Cord eingesetzt, um Gegenstände direkt ohne zusätzliche Tasche fixieren zu können. Die Rückseite der Tasche ist leicht gepolstert, um den notwendigen Komfort zu bieten. Der 40-mm-Hüftgurt mit Steckschnalle ist am Übergang zur Tasche mit einer Spalte Lasercut-PALS-Schlaufen versehen, um nochmals eine dedizierte MOLLE Tasche aufnehmen zu können.

Der Innenaufbau bietet ausreichend Platz
und ist individuell gestaltbar


Innen
Viele Hersteller bieten bei der Innenausstattung von Medic-Taschen eine fest vernähte und vorgegebene Konfiguration. Wodurch die individuelle Nutzung limitiert wird. Aus diesem Grund hat D.A. den Lysander mit Velour-Flauschklett ausgestattet, um Klett-Module individuell platzieren zu können. Hierfür sind bereits im Lieferumfang verschiedene Einsätze vorhanden. Für die Innenseite des Deckels stehen zwei Schlaufenreihen mit fünf Schlaufen zur Verfügung, die sich für Stifte, Knicklichter, Kanülen, Wendel-Tubus oder Dekompressionsnadeln anbieten. Je nach Länge der Gegenstände kann der Abstand der beiden Kletteinsätze so gewählt werden, dass entweder ein Gegenstand von beiden Reihen gehalten wird oder kurze Gegenstände einfach gehalten werden.
Für das eigentliche Hauptfach stehen vier Kletthalter mit Schlaufen zur Verfügung. Hiervon sind drei einzelne Module vorhanden, die etwas breiter sind und ein Doppelmodul in schmalerer Ausführung. Die Module sind in der Breite so ausgeführt, dass sie typische Gegenstände wie Druckverbände, Gauze, Rettungsdecken, Quikclot oder ähnliches Material aufnehmen können. Das kleinere Doppelmodul eignet sich für Tape oder Verbandsmull. Wenn die bestückten Module an den Innenwänden der Tasche angebracht werden, bleibt noch genügend Platz in der Mitte für lose Gegenstände, die mehr Platz benötigen.

An der Unterseite kann der sog. D.A. Combat Stretcher
(eine Notfalltrage) befestigt werden


Fazit
Die Ergonomie des Lysander Med Waist Bags ist für moderne Einsatzszenarien konzipiert. Die Hüfttasche kann bequem unter einem Plattenträger getragen werden. Die Polsterung des Lysander bietet genügend Komfort, um den Träger nicht zu beeinträchtigen.

Bungee-Cord und Lasercut-PALS-Schlaufen an der Unterseite
ermöglichen das Anbringen zusätzlicher Ausrüstung


Technische Daten
Material: Nylon 500d Cordura
Gewicht: 380 Gramm
Maße: 28 x 14 x 14 Zentimeter
Lieferumfang: Tasche, 2x Kletteinsatz klein, 3x Kletteinsatz breit, 1x Doppeleinsatz
Farben: Adaptive Green, Schwarz, Coyote, Multicam, Ranger Green, Shadow Grey
Preis: 119 Euro

Service
Direktbezug über https://eu.directactiongear.com/en
http://waffenkultur.com