Seit ihrer Erstvorstellung im Januar 2020 absolvierte die Mossberg 590A1 Retro einige Trainingssitzungen und Flintenkurse. Ein erstes Zwischenfazit beinhaltet drei wesentliche Punkte bzgl. Robustheit, Wirkungszonenmethode und Reinigung
Die Waffe ist ein robustes Arbeitstier mit Charme.
Gemäß der Wirkungszonenmethode kann die 590A1-Retro bis zur Entfernung von zehn Metern zuverlässig mit Postenschrot eingesetzt werden.
Das 12/76-Patronenlager verdient, wie bei allen anderen 12/76-Flinten auch, das gleiche Maß an Aufmerksamkeit in Bezug auf Reinigung.
Wirkungszonenmethode
Mit der Wirkungszonenmethode wird die effektive Einsatzdistanz von Postenschrot ermittelt. Die Methode unterteilt die Streuung / die Garbe der Postenladung in drei Bereiche:
Faustgröße (Zone A)
A4-Blatt-Größe (Zone B)
sowie größer als A4-Blatt (Zone C)
Über zehn Meter hinaus sollte die Mossberg 590A1 Retro nicht mit dieser Laborierung betrieben werden |
Das Ziel der Wirkungszonenmethode ist, Kenntnis darüber zu erlangen, bei welcher Distanz Zone B endet; also die Garbe einer Ladung Buck-Shot nicht mehr zuverlässig auf der Größe A4 platziert werden könnte. Jenseits dieser Entfernung ist von einer Umfeldgefährdung durch einzelne Posten auszugehen. Der US-Ausbilder Gabe Suarez beschreibt diese Methode auch als „Patterning Test“.
Die Wirkungszone(n) der eigenen Flinte zu kennen, ist Basiswissen eines Anwenders. Diese Zonen sind immer durch eine bestimmte Kombination von Ladung & Lauf determiniert und nicht allgemein übertragbar. Bedeutet, dieselbe Ladung aus unterschiedlichen Läufen bringt ebenso unterschiedliche Ergebnisse, wie verschiedene Ladungen aus ein und demselben Lauf.
Gemeinhin kann festgestellt werden, dass Federal Buckshot Flintenmodell übergreifend eine relativ große B-Wirkungszone von bis zu 20 Metern hat. Erst jenseits der 20 Meter verlassen einzelne Posten das A4-Blatt.
GECO Coated Buckshot
Die Mossberg Retrograde wurde mit der Laborierung Coated Competition Buck Shot von GECO durch die Wirkungszonenmethode geführt. Nähere Angaben zur (recht simplen) Durchführung der Methode sind im Waffenkultur Spezial 50.5 oder in Ausgabe Nr. 38 zu finden.
Im Resultat endete die Zone B bei zehn Metern. Das Ergebnis konnte in einem zweiten Durchgang verifiziert werden.
Das bedeutet, die Mossberg 590A1 sollte über zehn Meter hinaus nicht mit dieser Laborierung betrieben werden. Ein Munitionswechsel auf Slug / FLG wird erforderlich.
Das Patronenlager
Das Patronenlager der meisten modernen Flinten ist für das Kaliber 12/76 ausgelegt. Die Zahl 76 gibt dabei die maximale Länge der Kartusche nach dem Abschuss an. Werden aus einer Flinte überwiegend kürzere Ladungen (12/60 oder 12/65 oder ähnliches) verschossen, setzt sich im vorderen Bereich des Patronenlagers, welcher nicht durch die Kartusche belegt ist, Pulverschmauch ab. Diese Schmauchablagerungen führen regelmäßig zu Funktionsstörungen, wenn einsatzbedingt wieder längere Ladungen verschossen werden müssen. Die Hülse wird nach dem Abschuss nicht ausgezogen, weil sie im Patronenlager durch den Pulverschmauch verklebt. Der Anwender sollte das Patronenlager seiner Flinte regelmäßig mit einer Patronenlagerreinigungsbürste säubern.
Werden permanent kürzere Laborierungen verschossen, kann es bei allen 12/76-Flinten mit längeren Kartuschen zu verklemmten Hülsen kommen |
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