Seit Mitte Dezember 2013 etwa ist das VISIER Special 71 zum
Thema „Scharfschützen“ erhältlich. Der Autor Dr. Jan-Phillipp Weisswange, unter
anderem bekannt durch sein Buch „Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen derBundeswehr“ gilt als Experte im Bereich Handwaffen.
Mit der Ausgabe „Scharfschützen II“ legt er ein Update zur
aktuellen materiellen aber auch taktischen Entwicklung vor. Der Schwerpunkt
liegt dabei ganz klar im militärischen Bereich des Scharfschützenwesens. Hat es
doch hier wegen der andauernden Konflikte in den letzten zehn bis zwölf Jahren offensichtliche
Veränderungen gegeben.
Der Markt für Scharfschützenwaffen ist außerordentlich
dynamisch und innovativ. Es findet schon seit Langem eine Wechselwirkung
zwischen zivilem und militärischem Waffenbau statt. Wie in keinem anderen
Bereich der Waffentechnik verschwimmen die Grenzen zwischen Militär und Privat.
Was über viele Jahre hinweg erfolgreich im zivilen Umfeld genutzt wurde, hielt
Einzug beim Militär. Der durch Rüstungsbestrebungen entstandene
Technologieschub befruchtet wiederum den zivilen Waffenmarkt.
Das Heft gliedert sich sinnvoll in Kapitel zu
Repetiergewehren, Selbstladegewehren, Anti-Material-Rifles, Spezialwaffen,
Optik & Optronik, Munition & Ballistik, Ausrüstung sowie Auswahl &
Fortbildung. Der Text wird durch viele aktuelle Fotos untermauert.
Weisswange gibt dringend notwendige Begriffserklärungen zu
den Unterschieden zwischen „Sniper / Scharfschütze“, „ZF-Schütze“ und
„Präzisionsschütze“. Richtigerweise sieht er die Einsatzschussweite einer
7,62x51 bei 800 m und einer 5,56x45 bei 600m. Eine Selbstlimitierung im
Distanzbereich hilft dem Soldat im Einsatz nicht weiter. Seine Ausbildung muss
ihm gewährleisten, das Potential seines Kalibers voll auszuschöpfen.
In einer Übersicht werden die zehn weitesten Treffer durch
Scharfschützen dargestellt. Alle erfolgten im militärischen Kontext.
Interessant hierbei ist, dass zwei aus diesen zehn noch aus dem 19. Jh. bzw.
20. Jh. datieren. Die übrigen acht aus dem 21. Jh. seit 2002. Das verdeutlicht
einerseits den wissenschaftlich/technischen Fortschritt, der im Bereich
Material / Ausrüstung erzielt werden konnte. Andererseits zeigt diese Statistik
auch, dass sehr weite Treffer von 1.406 m und 2.286 m auch ohne dieses moderne
Material möglich waren und sind. Ausbildung, Erfahrung und Talent spielen eine
ebenso große Rolle, wie die Ausrüstung.
Das VISIER Special geht sehr in die Breite und weniger in
die Tiefe. Das ist bei diesem weit gefächerten Themengebiet aber auch weder das
Ziel der Autoren noch der Anspruch der Publikationsreiche als solche.
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