Montag, 14. Oktober 2024

TT Survival Pack: Der Fluchtbegleiter (16 Liter)

 
Der Survival Pack von Tasmanien Tiger ist ein weiterer, sehr einsatz-spezifischer Kleinrucksack aus der TT-Linie. Mit seinen sechzehn Litern Packvolumen und dem stringenten Aufbau hat er eher Aktentaschenformat. Was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt. Im Test zeigte sich: Es ist der Fluchtbegleiter, den man sich schon immer gewünscht hat



Von Arne Mühlenkamp

Neben dem Alltagsbegleiter Tac Pack 28 und dem Kampfbegleiter Combat Pack 24, ist der TT Survival Pack der Dritte Vertreter in diesem Ensemble.

Der 16-Liter-Kleinstrucksack verfügt
über ein vollwertiges Tragegurtsystem


Außen: Kompakt
Die Kompaktheit des Survival Pack fällt als erstes auf. Der Kleinrucksack besitzt wirklich Aktentaschenformat und könnte dank eines seitlichen Griffs auch so getragen werden. Der Survival Pack folgt damit einem Trend hin zu flachen Rucksäcken. Um Zugriff auf den Inhalt zu bekommen, lassen sich die meistens solcher Rucksäcke über einen umlaufenden 270-Grad-Reißverschluss komplett aufklappen. Der Vorteil ist, dass diese flachen Rucksäcke auch noch voll beladen platzsparend bspw. hinter einem Autositz verstaut werden können.
Der Nachteil ist, das sperrige Gegenstände (wie bspw. ein Helm) im Rucksack kaum Stauraum finden werden und die Rucksäcke zu flach sind, um als Gewehrauflage im Liegendanschlag zu dienen; sollte das erforderlich sein.

Die Tragegurte können im
Rückenfach verstaut werden


Struktur: Klar
Was als Zweites auffällt, ist die klare Struktur des Survival Pack. Auf der Hauptfläche befinden sich zwei Reißverschlusstaschen und eine Kletttasche, die auch außenseitig mit Klett versehen ist. Die Zipper sind mit praktischen Griffverlängerungen versehen, die das Greifen und Öffnen erleichtern. MOLLE und PALS sucht man vergebens. Befestigungsmöglichkeiten, die einem ungeübten Augen nicht sofort auffallen sind aber dennoch vorhanden: Und zwar in Form von Daisy-Chain und G-Hooks. Während G-Hooks einfach nur Haken in G-Form sind, handelt es bei Daisy-Chains um kleine Bandschlinge, die als Loops für andere Schlingen dienen können.

Organizer-System mit transparenten
Taschen in verschiedener Größe


Innen: Organizer
Im Inneren ist der Survival Pack mit einem kompletten Organizer-System in Form von transparenten Taschen verschiedener Größe ausgestattet. Das ist zum einen zwar praktisch und verwendungszweck-orientiert. Zum anderen erhöht diese Ausstattung aber das Leergewicht des Rucksacks. Das spielt aber spätestens bei kompletter Survival Beladung keine Rolle mehr.
Der Innenteil besteht aus insgesamt sechs Taschen unterschiedlicher Größe. Ist jede dieser Taschen gefüllt, schließt der Rucksack gerade noch so. Werden die Taschen vollgestopft bis Anschlag, könnte es zu Problemen beim Schließen des Rucksacks kommen. Minimalismus bei der Auswahl des Survival-Zubehörs ist hier die Devise.
Auf der A-Seite sind zwei Taschen mit Klett befestigt und könnten auch entfernt werden. Die anderen vier Taschen sind festvernäht.

Der Rucksack kann auch bequem
aktentaschenmäßig getragen werden

Das Neon Orange Signal-Panel koppelt
über die seitlich angenähte Daisy-Chain


Regenhülle mit Signalpanel
Im Bodenfach des Rucksacks ist zweckmäßig eine Regenschutzhülle verstaut. Auf der einen Seite ist diese farbidentisch zum Rucksack; auf der anderen Seite besitzt sie ein neonfarbenes Signalpanel. Womit die Aufklärung durch Rettungskräfte erleichtert wird oder Jagdunfälle vermieden werden könnten. Ein zweites Neon-Orange-Panel liegt dem Rucksack als Extra zur individuellen Anbringung, bspw. über die aufgenähten Daisy-Chains, bei.

…oder wie eine Einkaufstasche. Hier
mit angebrachten Neon-Signal-Panel


Tragevarianten
Der 16-Liter-Kleinstrucksack verfügt über ein vollwertiges Tragegurtsystem und könnte natürlich auch geschultert getragen werden, bspw. als Day-Pack für Tages-Treckingtouren oder einen Halbtagsspaziergang. Für alle anderen Anwendungen lassen sich die Tragegurte in einem Rückenfach komplett verstauen. Der TT Survival Pack wird somit zu einer dezenten Tragetasche ohne Riemen, Bänder oder sonstiges störendes Gerödel. An den Längsseiten befinden sich jeweils ein Tragegriff und an der Oberseite ebenfalls. Die oberseitigen Griffe lassen sich gleichfalls im Front- und Rückenfach verstauen.

An der Außenseite im unteren Bereich ließe
sich die TT Tac Pouch 8.1 Hip anbringen

Das Ankoppeln erfolgt einfach
über die G-Hook


Zusatztaschen
Um den Gebrauchswert oder das Volumen des Kleinrucksacks zu steigern, lassen sich an der Außenseite im unteren Bereich Zusatztaschen anbringen. Zur Befestigung werden dabei die G-Hooks genutzt, die unter einer Lasche verborgen sind. Kompatibel ist hier bspw. die TT Tac Pouch 8.1 Hip, welche separat auch als kleine Hüft- oder Umhängetasche getragen werden kann. Das Ein- und Auskoppeln an den G-Hooks geht schnell und problemlos. Die Hüfttasche 8.1 erweitert das Rucksackvolumen um drei Liter.
Auch die Anbringung der meisten Plate Carrier Frontpanels ist hier denkbar, sofern diese über G-Hooks gekoppelt werden können. Die Klettfläche am Rucksack trägt in diesem Fall zur festeren Verbindung bei.

Der TT Survival Pack verfügt auch
über ein vollwertiges Trinkblasenfach


Trinkblase
Ein Merkmal, das bei Rucksäcken immer gern gesehen ist, ist ein separates Fach zur Aufnahme einer Trinkblase. Auch hier bietet der kleine TT Fluchthelfer eine vollwertige Lösung. Das Trinkblasenfach ist ausreichend groß, die Trinkblase kann über eine Schlaufe gesichert werden und für den Trinkschlauch gibt es selbstredend eine Öffnung.

(Foto: Hersteller)


Material und Maße
Das Außenmaterial des TT Survival Pack ist Cordura® 700 Den, was eine hohe Abrieb- und Reißfestigkeit bei relativ wenig Gewicht garantiert.  Das Eigengewicht des Rucksacks liegt bei etwas mehr als einem Kilogramm. Die Abmessungen sind etwa fünfzig Zentimeter hoch, fünfundzwanzig Zentimeter breit und dreizehn Zentimeter dick.
Die Normal-Farbvarianten sind Coyote (im Bild), schwarz und Olivgrün. In diesen Colorits kostet der Fluchtbegleiter einhundertachtzig Euro. Eine Sondervariante in Steingrauoliv besitzt eine verminderte Infrarot-Reflexion (IRR) zum Schutz gegen Wärmebildaufklärung und kostet zweihundertzwanzig Euro. Die weniger dezente, aber sehr beliebte MultiCam-Farbvariante kostet zweihundertzehn Euro.

(Foto: Hersteller)


Fazit
Ob als Rucksack oder als Handtasche getragen, der flache TT Survival Pack erfüllt seine Rolle in dieser Nische mit Bravour. Für sperrige Gegenstände oder eine schwere Beladung ist er konzeptionell nicht vorgesehen. In seiner Gesamtheit ist dieser Kleinstrucksack sehr durchdacht und besitzt viele nützlichen Details.

Der Alltagsbegleiter
Der Kampfbegleiter

 
Mehr dazu in "Die Waffenkultur" Nr. 78

 

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