Die Schwarze Seele
Die Entscheidung ist
gefallen. Seit Anfang September befindet sich ein Oberland Arms Black Label M4
im Langzeittest. Wir werden die Waffe bis Ende 2015 nutzen.
Wir haben ein neues Gewehr, Munition und Magazine. Der nächste Langzeittest kann losgehen.
Black Label M4
Bei der Langzeittestwaffe handelt es sich um ein
„Oldschool“-AR-15. Das Black Label M4 besitzt einen A2 Feuerdämpfer und den
typischen A2 Kornträger. Gefolgt vom runden M4 Vorderschaft mit
Deltaringhalterung. Die hintere Visiereinrichtung ist ein Standard A2
Tragegriff mit Lochkimme. Es ergibt sich ein militärtypisches Visierbild. Das
Griffstück ist eine Eigenfertigung aus dem Hause Oberland im A2-Stil. Ebenso
wie der 6-Positionen Schubschaft, den wir schon in Waffenkultur Nr. 16 näher
beleuchtet hatten. Auch der Abzug ist ein Standardbauteil mit gemessenen 4 kg
Abzugsgewicht. Der Lauf ist ein 14,5“ Lothar Walther Lauf. Die Dralllänge
beträgt 1:7“. Beim Patronenlager handelt es sich um ein so genanntes
OA-improved Lager, welches in der Black Label Serie nur für die Lauflängen 10,5“
und 14,5“ angeboten wird, nicht aber für die sportlich nutzbare 16,75“ Variante
(M5). Die Zuführung erfolgt über M4 Rampen.
Dieses Gesamtpaket wechselt für 1.425 Euro den Besitzer. Im
Lieferumfang, der auf 25 Meter eingeschossen Waffe, ist ein 20er-Kunststoffmagazin
enthalten, ein hochwertiger Hartschalenkoffer mit Zahlenschloss und eine sehr
umfangreiche Bedienungsanleitung im A6-Format.
Langzeittest
Alles in allem macht die Black Label M4 als neue
Langzeittestwaffe einen rundum soliden Eindruck. Geplant ist, die Waffe bis
mindestens Ende 2015 zu schießen. Sie wird auf Gewehrkursen von
Akademie 0/500 als Leihwaffe zur
Verfügung stehen, sowie fürs eigene Training und zum Absolvieren einiger
Sonderübungen genutzt werden.
Große Umbaumaßnahmen sind nicht vorgesehen. Allerhöchsten
wird die Visierung zeitweise ausgetauscht, bspw. gegen das neue Aimpoint Micro
T-2. Der bereits installierte Trageriemen ist ein längenverstellbarer
2-Punkt-Trageriemen von BlueForceGear. Eine Sonderedition des Vickers-Sling im
Tarnmuster Kryptek Highlander.
Auf einen 4-Rail-Vorderschaft wurde bei der Anschaffung
bewusst verzichtet. Erfahrungen aus dem ersten Langzeittest ergaben keinen
unmittelbaren Zusatznutzen durch die Picatinnyschienen, da keine Zusatzbauteile
dort angebracht wurden. Ganz im Gegenteil: Die Rails wurden mit Abdeckplatten
(sog. Rail Covers) versehen.
Auch dieser zweite Langzeittest soll die Leistungsfähigkeit
der Waffe unter permanenten Gebrauch dokumentieren. Es handelt sich beim
Waffentyp zwar wieder um ein AR-15, diesmal aber um eine direct impingement
Variante und kein Kurzhubgaskolbensystem. Von besonderem Interesse wird hier
sein, wie sich die systembedingt erhöhte Verschmutzung auswirkt bzw. ob diese überhaupt
signifikanten Einfluss auf die Funktionszuverlässigkeit haben wird. Zu guter
Letzt soll auch demonstriert werden, wie wenig Waffe für ein effizientes
Training und einen gebrauchsorientierten Einsatz erforderlich ist. Die
Erwartungshaltung an das Produkt des deutschen AR-15 Pioniers Oberland Arms ist
entsprechend hoch.
Die so genannten M4-Rampen helfen im Grenzbereich
bei starker Verschmutzung oder Munitionsdefiziten Zuführstörungen zu vermeiden
Manchmal ist die einfachste Lösung auch die beste:
Universelle Riemenhalterung à la Akademie 0/500
Technische Daten
Modell: Black Label M4, Gen. III
Hersteller: Oberland Arms, Huglfing, BRD
Waffenart: Selbstladebüchse (direct impingement)
Kaliber: .223 Rem
Lauflänge: 37 cm
Drall: 1:7“, rechts
Magazinkapazität: 10 Schuss und alle gängigen Magazine
Visierung: A-2 Standardvisierung
Visierlinie: 38 cm
Abzugsgewicht (bei Testbeginn): 4 kg
Gesamtlänge: 79 bis 88 cm
Gewicht: 3,3 kg
Preis: 1.425 Euro