Samstag, 30. Januar 2021

Die Waffenkultur – Ausgabe 56 (Januar/Februar 2021)

 

Ausgabe 56 (Januar/Februar 2021)


Die Januar/Februar Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Gewehrkonzepte (8): Liberty Training Rifle (LTR)
Gut und teuer: Wilson Combat EDC X9 in 9x19
Langzeittest Black Label M4: 15.000 Schuss störungsfrei
6.8 Remington SPC: Barrett REC7 DI
Flinte: Das Heimverteidigungspaket
Munitionsträger de luxe: EDC Compact Shoulder Bag
Nutzung von Schießriemen (3): Der Cross-Body Sling
Wo ist mein Gewehr?: Concamo Ghosthood Rifle
Durchdachter Waldläufer: Woodsman Anorak Jacket
Fighting Fit: Sandsack-Training mit SC
Das Kalenderblatt: Kommandomann geh’ Du voran
Buchvorstellungen: „La Guerra moderne“ von Colonel Roger Trinquier

http://waffenkultur.com 

 

Freitag, 15. Januar 2021

Die Meile - mille passus

 

In einer Zeit, als das metrische System noch nicht relevant war, erfolgte die Angabe des Längen- oder des Wegemaßes über die Maßeinheit Meile. Weltweit und epochenübergreifend existieren mehr als ein Dutzend Meilen ganz unterschiedlicher Länge. Es gibt drei Arten der Herleitung: Das Schrittmaß, das Bogenmaß oder die Daumenbreite

Das eigene Schrittmaß zu kennen und seine Schrittzyklen zu zählen,
um daraus die Wegstrecke oder auch die Wegezeit zu berechnen,
ist beim Orientieren im Gelände wichtig


Schrittmaß
Schon seit jeher versuchten Menschen ein Längen- oder Wegemaß über etwas zu definieren, was sie immer dabei hatten: Nämlich ihre Schrittlänge. Im Römischen Reich entsprach die Meile eintausend Schritten. Aus dem Wort „mille“ für eintausend entstand der Begriff der „Meile“.
Definiert sich die Meile über das Schrittmaß, ist von Bedeutung, ob dabei mit Einzelschritten gerechnet wird oder ein kompletter Schrittzyklus aus zwei Schritten zu Grunde liegt. Im alten Rom rechnete man mit dem Schrittzyklus; also eintausend Doppelschritten (mille passus). Ferner spielt bei der Herleitung über das Schrittmaß auch die durchschnittliche Körpergröße eine wesentliche Rolle für die Gesamtlänge der Meile. Bei den Römern ergab sich eine durchschnittliche Schrittlänge von etwa 74 Zentimetern. Eintausend Doppelschritte führten demnach zu einer Meile, die heute etwa 1.480 Metern entsprechen würde.

Preußische Landmeile
Eine grundlegend andere Definition erhielt die Meile im Preußen des 18. Jahrhunderts. Die Preußische Landmeile beruht auf 10.000 Einzelschritten. Ihre Bedeutung war weniger die, eines Längenmaßes, sondern diente vielmehr zum Abschätzen der Reisezeit in Wegstunden. Die Preußische Landmeile entsprach etwa zwei Wegstunden zu Fuß oder eine Wegstunde mit Pferd oder Postkutsche. Gab der Meilenstein am Wegesrand eine Entfernung von fünf Meilen an, wusste der malträtierte Postkutschenreisende sein Ziel noch etwa fünf Stunden entfernt.
Später definierte das Bundes-Gesetzblatt des Norddeutschen Bundes Nr. 28 von 1868 die Preußische Landmeile mit exakt 7.500 Metern. Was wiederum einem Einzelschrittmaß von 75 Zentimetern entsprach.

Die Preußische Meile ist gleich zwei Stunden zu Fuß
oder eine Stunde mit Pferd oder Kutsche



Daumenbreite
In den Vereinigten Staaten von Amerika gilt heute noch die Daumenbreite als Grundlage der Herleitung für die Meile. Der Zoll, oder auch das Daumenbreit (engl. inch) ist mit 2,54 Zentimeter definiert. Zwölf Zoll ergeben ein Fuß (engl. foot) mit 30,48 Zentimeter. Drei Fuß ergeben den Yard mit exakt 91,44 Zentimeter Länge. Wiederum 1.760 Yard ergeben eine Meile mit exakt 1.609,34 Metern. Eine Meile entspricht demnach der Breite von 63.360 Daumen.

Bogenmaß
Die anspruchsvollste Herleitung baut auf dem Bogenmaß auf. Das Resultat ist die Seemeile [sm] oder auch nautische Meile [NM]. Die Seemeile entspricht 1/60 des Breitengrades am Äquator: Also der Bogenlänge einer Winkelminute. Am Äquator gemessen sind das 1.843 Meter; an den Polen gemessen 1.862 Meter. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat die Seemeile im 20. Jahrhundert auf exakt 1.852 Meter festgelegt. Die daraus abgeleitete Geschwindigkeit ist Seemeile pro Stunden, auch Knoten genannt.

Vermeintliche Gleichnisse
Wird das Längenmaß Seemeile nur oft genug dividiert und dabei großzügig genug gerundet, ergeben sich vermeintliche Gleichnisse zu den kuriosesten historischen Maßen. Bspw. entspräche dann der tausendste Teil einer Seemeile genau einem Faden (auch als Klafter bezeichnet). Ein Faden wiederum entspricht genau 6 Fuß; also 182,88 Zentimeter. Was wiederum der Spannweite beider Arme eines ausgewachsenen Mannes gleich kommen solle.

Tatsächliche Ungleichnisse
Ende des 19. Jahrhundert führte das Missverständnis über die tatsächliche Länge einer Meile zu Ungemach mit der einheimischen Bevölkerung im südlichen Afrika.
Die beiden Bremer Kaufleute Adolf und August Lüderitz erwarben an der Westküste Afrikas einen Landstreifen, der von der Küste aus genau 20 Meilen ins Landesinnere reichen sollte. Dem Stamm der Nama, der komplementären Vertragspartei, war jedoch nicht vollends bewusst, dass sich der Deutsche Lüderitz auf eine Preußische Meile mit 7,5 Kilometer berief und nicht auf die rund 1,6 Kilometer einer Seemeile. Somit erwarb er einen 150 Kilometer breiten Streifen Land, anstatt nur 32 Kilometer.
Das Gebiet sollte bald darauf als Schutzgebiet Deutsch-Südwest und später als Namibia in die Geschichte eingehen und der Handel als so genannten „Meilenschwindel“.

Schrittmaß heute
Das eigene Schrittmaß zu kennen, ist beim Orientieren im Gelände von großer Bedeutung und Nutzen. Empfehlenswert ist, mit einem Doppelschritt, also dem kompletten Schrittzyklus, zu arbeiten und bspw. immer auf dem linken Fuß zu zählen. Das persönliche Schrittmaß kann im Alltag auf Wegstrecken bestimmt werden, deren Länge bekannt ist. So können bei einer Person von 1,80 Meter Körpergröße bspw. Einhundert Schrittzyklen einer Wegstrecke von 180 Metern entsprechen. Mit etwas Übung liegt die Toleranz beim Bestimmen der zurückgelegten Wegstrecke bei deutlich unter fünf Prozent. Das Schrittmaß kann sich je nach Steigung oder Traglast um fünf bis sogar zehn Prozent verkürzen. Auch dieser Wert sollte im Alltag im Selbstversuch ermittelt werden.

Mehr dazu in "Die Waffenkultur" Nr. 54

Montag, 11. Januar 2021

pack-it Garment Folder von Eagle Creek

 

Den Autisten unter uns reicht es nicht, ein Oberhemd einfach nur zusammenzulegen. Das Hemd muss auf Kante liegen und jedes Teil muss identisch gefaltet sein. Sonst gibt es schon beim Packen schlechte Urlaubsstimmung. Die Lösung kommt von Eagle Creek


Der US-amerikanische Ausrüster Eagle Creek ist einer der Hersteller, an denen der potentielle Reisetaschenkäufer nach einer kurzen Marktanalyse nicht vorbei kommt. Die Kalifornier haben sich der Entwicklungen von Reisetaschen regelrecht verschrieben. Dabei geht es nicht nur um die Tasche selbst, sondern auch um ein kluges Pack-System, welches Eagle Creek auch als „pack-it™“ bezeichnet und welches eine beruhigende Struktur in jedes Gepäckstück bringt.

Eagle Creek pack-it Original Garment Folder in blau
Transportiert bis zu zwölf Oberhemden


pack-it™
Das pack-it System enthält eine Reihe von Taschen und Beuteln, die sich bestens kombinieren lassen, Ordnung halten und Zwischenräume im Gepäck optimal ausnutzen. Zum einen gibt es die pack-it Kompressionsbeutel. Im gefüllten Zustand lassen sich die Beutel mit einem umlaufenden Reißverschluss komprimieren. Diese Beutel sind in drei verschiedenen Größen und zur besseren Unterscheidung in mindestens fünf verschiedenen Farben lieferbar.

Eagle Creek pack-it Specter Garment Folder
Das Material ist etwas dünner,
die Tasche damit leichter


pack-it Garment Folder
Der Garment Folder, oder zu Deutsch die Hemdentasche, ermöglicht den nahezu knitterfreien Transport von bis zu zwölf Oberhemden oder Blusen. Die Packtasche ist in drei Größen erhältlich: S, M und L. Sollen Oberhemden darin verstaut werden, sollte mindestens zur Größe Medium gegriffen werden. Dabei steht eine Packgrundfläche von 45 mal 30 Zentimeter zur Verfügung.
Um jedes Hemd identisch falten zu können, wird der Garment Folder inklusive einer Faltschablone mit Faltanleitung geliefert. Demnach sollen die Hemden zum Transport mit dem Kragen wechselseitig in die Tasche gelegt werden. Sowie die Schablone am Ende obenauf. Beim Schließen der Kompressionsflügel werden die Hemden so noch einmal komprimiert, wodurch sich das Packmaß zwar verringert, die Hemden aber relativ faltenfrei bleiben.

Die mitgelieferte Faltanleitung dient
gleichzeitig als Faltschablone


Zwei Varianten
Der Garment Folder kommt in zwei Varianten, die in Funktion zwar identisch sind, sich aber im Material unterscheiden: Als pack-it Original (hier vorgestellt) und als pack-it Specter. Die Variante Specter besteht aus dem leichteren Material 30D Silnylon Ripstop und wiegt ohne Inhalt lediglich 250 Gramm anstatt der 420 Gramm des 300D Poly-Micro Gewebes. Globetrotter, die beim Verreisen penibel auf das Gesamtgewicht achten müssen, sind mit der Specter Variante besser beraten. Ein schnellerer Verschleiß aufgrund des dünneren Materials konnte bei Eagle Creek Produkten im bisherigen Gebrauch nicht beobachtet werden.

Die Hemdentasche „Garment Folder“ beim Packvorgang


No Matter What-Garantie
Eagle Creek lässt sich bezüglich seiner Produkte beim Wort nehmen: Mit der „No Matter What“-Garantie kann dem Reisegepäck zustoßen, was will, Eagle Creek wird es kostenlos reparieren oder ersetzen – selbst bei Schäden, die eine Fluggesellschaft zu verantworten hat. Ohne Wenn und Aber.

Die Hemdentasche „Garment Folder“ beim Packvorgang



Fazit
Egal, ob Garment Folder oder die Compression Cubes, das pack-it System von Eagle Creek bringt Ordnung in jedes Gepäckstück. Im Urlaubsgepäck genauso, wie im Notfall-Rucksack. Die Farbvielfalt der kleinen Ordnungshilfen geht über das Standard steingrau-coyoten-oliv hinaus und unterstützt somit bei der systematischen Zuordnung von Inhalt und Verwendungszweck.

Service
Eagle Creek pack-it Original Garment Folder
Größe: 45 x 30 Zentimeter
Gewicht: 420 Gramm
Material: 300D Poly-Micro-Gewebe
Bezug über den Fachhandel

Eagle Creek Produktvideo 

Direktkauf

Donnerstag, 7. Januar 2021

Standardübung (28): Links-Rechts-Dot Drill

 

Der L/R-Dot Drill ist neben dem L/R-Standard (Nr. 27) eine weitere Übung, welche die Beidhändigkeit schult. Sie ist eine Abwandlung des Standard Dot Drill (Nr. 1) und hat ebenfalls keine Vorgabezeit. Übungsziel ist, alle Treffer innerhalb der schwarzen Punkte platzieren zu können

Die Schussgruppen sollten identisch sein und
keinen Hinweis auf die Anschlagsvariante geben


Ursprung
Die Übung hat ihren Ursprung in der Fortgeschrittenenausbildung für Pistole bei Akademie 0/500®. Sie ist Bestandteil des Kursmoduls Pistole 4 sowie aller RPM-Kurse.

Ablauf
Die Entfernung zum Ziel beträgt drei Meter. Der Anwender hält die Pistole im beidhändigen Anschlag und gibt in die drei Punkte der ersten Zeile jeweils zwei Schuss ab. Im Anschluss wechselt er in den Anschlag einhändig rechts und beschießt die drei Punkte der zweiten Zeile wiederum mit zwei Schuss pro Punkt.
In der dritten Zeile wiederholt sich die Übung im Anschlag einhändig links. Letztlich werden die Punkte der vierten Zeile im Anschlag beidhändig links beschossen.
Der Magazinwechsel wird durchgeführt, wenn er erforderlich ist. Die Pistole verbleibt dazu in der Hand, in der sie sich eben gerade befindet.
Wie beim L/R-Standard auch, ist insbesondere beim Wechsel in den beidhändigen Linksanschlag auf einen methodisch korrekten Aufbau der Schießposition zu achten.
Die Schießposition baut sich von vorn von der Waffe her beginnend mit der stabilen Grifftechnik auf. Schusshand so hoch wie möglich an die Waffe. Unterstützungshand so hoch wie möglich an die Waffe. Armstreckung. Die linke Schulter ist im beidhändigen Linksanschlag etwas nach hinten versetzt. Dementsprechend auch die Hüfte sowie der linke Fuß. Der Schütze hat seine Auslage von rechts komplett nach links umgestellt.

Elemente
Geübt werden die Anschlagsvarianten beidhändig und einhändig und zwar jeweils in Rechts- und Linksausführung. Sowie der Magazinwechsel, der vermutlich mit der schussschwachen Seite durchgeführt werden muss.
Ziel der Übung ist, dass alle Punkte ohne Fehlschuss getroffen werden. Das Trefferbild darf keinen Hinweis auf die Anschlagsvariante geben. Anwender, die den Standard Dot Drill regelmäßig fehlerfrei absolvieren, sollten zur Steigerung des Anspruchs den L/R Dot Drill schießen.

Zielmedium
Das Zielmedium ist die Scheibe „Dot Drill“, welche über das Downloadarchiv von 0-500.org heruntergeladen und auf der Größe A4 ausgedruckt werden kann.

Fehler
Der größte Fehler bei ambidexteren Schießübungen besteht in deren Nichtdurchführung. Die taktische Relevanz eines beidhändigen Pistolenanschlags mit der schwachen Seite ist in der Tat diskutierbar. Dennoch sollte jeder (semi-)professionelle Anwender nach Belieben zwischen Rechts- und Linksauslage wechseln können, ohne Präzisionsverluste in Kauf zu nehmen.
Ein häufiger Fehler bei der Durchführung ist, den Linksanschlag nicht methodisch korrekt von vorn beginnend, sondern „irgendwie“ aufzubauen. Der Versuch, einen Anschlag von den Füßen beginnend aufzubauen, entpuppt sich ebenfalls als methodischer Unsinn.
Falsch und oft zu beobachten ist es außerdem, im beidhändigen Linksanschlag die Fußstellung des beidhändigen Rechtsanschlags beizubehalten. Die Fußstellung wechselt in dem Fall mit der Anschlagsvariante von rechts nach links und umgekehrt; ähnlich wie beim Boxen.

Schusszahl & Zeitansatz
Für einen Durchgang sind 24 Schuss erforderlich. Der Zeitansatz inkl. Auswertung liegt bei etwa vier bis fünf Minuten.

Steigerungsmöglichkeit
Eine Steigerungsmöglichkeit ist nicht vorgesehen.

Mehr dazu im Magazin „Die Waffenkultur“

Zielmedien zum Download  

In Ausbildung investieren 




 

Montag, 4. Januar 2021

Standardübung (27): Der Links-Rechts-Standard

 

Die vermeintliche schwache Seite methodisch korrekt zu schulen und zu verbessern, ist Ziel des L/R-Standard. Diese Standardübung hat weder Referenzzeit, noch Mindesttreffer-Vorgabe. Es geht einzig um einen korrekten Ablauf und den hohen Schulungseffekt

 

Die vier Schussgruppen sollten identisch sein und
keinen Hinweis auf die Anschlagsvariante geben


Ursprung
Die Übung hat ihren Ursprung in der Fortgeschrittenenausbildung für Pistole bei Akademie 0/500®. Sie ist Bestandteil des Kursmoduls Pistole 4 sowie aller RPM- und RPM(+)-Kurse.

Ablauf
Die Entfernung zum Ziel sollte vier Meter betragen. Der Anwender hält die Pistole im beidhändigen (Rechts-)Anschlag und gibt drei Schuss ab. Im Anschluss wechselt er in den Anschlag einhändig rechts und gibt wiederum drei Schuss in das nächste Zielmedium ab. Danach wechselt er in den Anschlag einhändig links und gibt abermals drei Schuss in ein weiteres Ziel ab. Letztlich nimmt er den Anschlag beidhändig links ein und gibt wiederum drei Schuss ab.
Er führt einen Magazinwechsel durch, wobei die Waffe in der linken (schwachen) Hand verbleibt.
Mit einem neuen Magazin absolviert er die Übung in umgekehrter Reihenfolge. Er beginnt von unten im Anschlag beidhändig links, danach einhändig links, einhändig rechts und schließlich beidhändig rechts. Jedes Mal werden drei Schuss abgegeben.
Insbesondere beim Wechsel in den beidhändigen Linksanschlag muss auf einen methodisch korrekten Aufbau der Schießposition geachtet werden.
Die Schießposition baut sich von vorn von der Waffe her beginnend mit der stabilen Grifftechnik auf. Schusshand so hoch wie möglich an die Waffe. Unterstützungshand so hoch wie möglich an die Waffe. Armstreckung. Die linke Schulter ist im beidhändigen Linksanschlag etwas nach hinten versetzt. Dementsprechend auch die Hüfte sowie der linke Fuß. Der Schütze hat seine Auslage von rechts komplett nach links umgestellt. Schultern und Hüfte sollten dabei kongruent zu einander stehen, um eine Verdrehung in der Wirbelsäule auszuschließen.

Elemente
Geübt werden die Anschlagsvarianten beidhändig und einhändig und zwar jeweils in Rechts- und Linksausführung. Sowie der Magazinwechsel mit der schussschwachen Seite.
Das Ziel der Übung ist, dass alle vier Schussgruppen identisch sind und keinen Hinweis auf die Anschlagsvariante geben. Die Gruppen sollten sich mit einem Daumen abdecken lassen.

Zielmedium
Als Zielmedium kann jede beliebige Scheibe genutzt werden, die einen klaren Haltepunkt sowohl mit offener Visierung (Korn) als auch mit einer Rotpunktoptik (LPV) ermöglicht. Wie bspw. das schwarze Quadrat des CSAT Target. Behelfsweise kann auch mit einem Filzschreiber ein Kreuz auf die Scheibe gezeichnet werden.

Fehler
Der häufigste Fehler beim L/R-Drill besteht in seiner Nichtdurchführung. Die taktische Relevanz eines beidhändigen Pistolenanschlags mit der schwachen Seite ist in der Tat diskutierbar. Dennoch sollte jeder (semi-)professionelle Anwender nach Belieben zwischen Rechts- und Linksauslage wechseln können, ohne Präzisionsverluste in Kauf zu nehmen.
Ein häufiger Fehler bei der Durchführung ist, den Linksanschlag nicht methodisch korrekt von vorn beginnend, sondern „irgendwie“ aufzubauen. Der Versuch, einen Anschlag von den Füßen beginnend aufzubauen, entpuppt sich ebenfalls als methodischer Unsinn.
Falsch und oft zu beobachten ist es außerdem, im beidhändigen Linksanschlag die Fußstellung des beidhändigen Rechtsanschlags beizubehalten. Die Fußstellung wechselt in dem Fall mit der Anschlagsvariante von rechts nach links und umgekehrt; ähnlich wie beim Boxen.

Schusszahl & Zeitansatz
Für einen Durchgang sind zweimal zwölf Schuss erforderlich. Der Zeitansatz inkl. Auswertung liegt bei deutlich weniger als fünf Minuten.

Steigerungsmöglichkeit
Eine Steigerungsmöglichkeit ist nicht vorgesehen.

 

Mehr dazu im Magazin „Die Waffenkultur“

Zielmedien zum Download  

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