Mittwoch, 29. Juni 2016

Langzeittest: Black Label M4 - Woche 86



Detailreinigung

Gesamtschusszahl: 6.370
Davon mit SD: 860

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Nach gut 800 Schuss ohne nennenswerte Zwischenreinigung und mehrtägigen Außeneinsatz, erlebte das Black Label M4 eine Detailreinigung.
Detailreinigung bedeutet, die Waffe wird weitgehend zerlegt. In diesem Fall wurden auch vorderer Handschutz und Schiebeschaft abgenommen, um Regenwasser und Schmutz gründlich entfernen zu können. Erstmalig wurde auch der Sicherungshebel entfernt und gereinigt. Pulverschmauch von 6.300 Schuss und Staub verursachten hier mittlerweile ein unangenehmes Kratzen.



Darüber hinaus bedeutet Detailreinigung den Einsatz von ammoniakhaltiger Reinigungslösung für den Lauf sowie von Bremsenreiniger (ohne Duftnote) zur Entfernung von hartnäckigen Schmauchrückständen im Obergehäuse.

Prüfung auf Verschleiß
Materialverschleiß ist nach 6.300 Schuss augenscheinlich nicht zu erkennen. Mit Ausnahme eines Gasrings am Verschlusskopf. Der letzte Austausch der Gasringe (komplett) erfolgte in Testwoche 34 bei etwa 3.000 Schuss. Gasringe sind Verschleißteile und Wechselintervalle von 3.000 bis 5.000 Schuss nicht ungewöhnlich. Ein AR-15 sollte aber auch mit nur einem intakten Gasring noch funktionieren.

Putzutensilien
Immer wieder fragen Leser nach sinnvollen Putzintervallen für AR-15 Gewehre sowie empfehlenswerten Pflegemitteln. Die Putzintervalle des Black Label M4 belaufen sich seit Testbeginn grob auf einmal monatlich feldmäßiges Zerlegen und Sauberwischen. Die Schussbelastung beträgt dabei etwa 350 bis 500 Schuss. Der Lauf wird mit einer Bore-Blitz Kordel durchgezogen. Ohne den Einsatz von Schmier- oder Lösungsmittels. Obergehäuse und Verschlussträger werden nach dem Abwischen wieder mit etwas Geschützfett versehen.
Aller zwei Monate (nach etwa 700 bis 900 Schuss) erfolgt eine Detailreinigung. Ablauf wie oben beschrieben. Mehr Pflegeaufwand erfährt das Oberland M4 nicht. Offensichtlich ist diese Prozedur seit fast zwei Jahren ausreichend für eine störungsfreie Funktion mit mehr als 6.300 Schuss.



Zum Lösen von Pulverrückständen werden verwendet: BRUNOX-Öl oder bei starker Verschmutzung Bremsenreiniger (ohne Duftnote). Um den Geschossabrieb aus dem Lauf zu entfernen kommt ammoniakhaltige Lösung (bspw. Shooter Choice) zum Einsatz.




Zur Versieglung von Metalloberflächen (falls gewünscht) werden verwendet: FlunaTec oder FireClean.




 Zum Schmieren: Schweizer Geschützfett, BRUNOX-Öl manchmal auch FrogLube.




Bei der Ausrüstung finden ausschließlich Putzstöcke und Zubehör von Dewey Verwendung. Eine Putzstockführung für AR-15 Gewehre ist empfehlenswert.

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Donnerstag, 23. Juni 2016

Leseempfehlungen (10)



AK-47 – The Grim Reaper
von Frank Iannamico
Gebunden: 1086 Seiten, Englisch
Format: 3,8 x 22,9 x 29,2 cm
Verlag: Chipotle Publishing LLC, 2. Auflage, 2012
ISBN: Druck 978-0-9823918-5-3
Preis: 59,58 Euro





Wer Literatur, egal in welcher Form, zu AK-Systemen sucht wird enttäuscht - im Gegensatz zu westlichen Handwaffen sitzt der Anwender hier auf dem Trockenen. Umso wichtiger ist die "AK-Bibel" von Frank Iannamico.

Das Werk ist ein großer Brocken und kein ästhetisches Meisterwerk des Buchdruckes. Die knappen 1.000 Seiten sind dafür prall gefüllt mit Informationen zu allen erdenklichen Varianten der am meisten verbreiteten Handwaffe auf diesem Planeten. In einem eigenen Kapitel werden auch in den Vereinigten Staaten gefertigte Varianten thematisiert, hier fehlen lediglich die hervorragenden Gewehre von Rifle Dynamics. Zwar wurde RD erst 2007 gegründet und die erste Auflage erschien bereits 2008, von der vorliegenden 2. Auflage hätte man jedoch eine entsprechende Aktualisierung erwarten können.

Insgesamt bietet die Veröffentlichung nahezu alles was sich der AK-Anwender wünscht. Die Geschichte der AK-Konstruktionen, ihre Rezeption im Westen, Hilfe bei der Identifikation der unterschiedlichen Typen aus aller Herren Länder sowie deren Zubehör und Magazine. Zahlreiche Hintergrundinformationen zu den Unterschieden in der Herstellung zeigen dem interessierten Leser Schwachpunkte und Stärken der Waffen verschiedener Hersteller auf. Die meisten "verwandten" Handwaffen (RPK, SVD usw.) werden ebenfalls behandelt. Die unzähligen Abbildungen (Masse in s/w, teilweise auch in Farbe) machen den Text leicht verständlich.

Bei kleineren Schwächen sei das Werk jedem AK-Anwender empfohlen. Nasdrowje! (cv)





Gesundheitsgeheimnisse aus der Steinzeit
von Mark Sisson

Taschenbuch: 418 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (Februar 2015)
ISBN-13: 978-3442220991
Preis: 13 €




„Paläo“ – die Steinzeiternährung – ist neuerdings in aller Munde und „Hip“. Leider verstehen die wenigsten Paläo-Hipster das eigentliche Konzept, hinter dem was sie da tun. Was Paläo prinzipiell bedeutet, beschreibt Mark Sisson in „The Primal Blueprint“. Zur englischen Originalausgabe ist seit März 2015 eine recht gelungene deutsche Übersetzung im Goldmann Verlag erhältlich. Mark Sisson gilt als einer der Pioniere, wenn nicht sogar der Pionier des Primal-Health-Konzeptes.

Die grundlegende Idee: Unsere Vorfahren vor 10.000 Jahren lebten und überlebten auch. Mit dem was sie hatten und obwohl sie so vieles nicht hatten. In der ganzheitlichen Betrachtung Mark Sissons spielt die Ernährung nur eine Rolle. Genau auf den Ernährungsbereich aber wird der Paläo-Trend fälschlicherweise reduziert.
In der Betrachtungsweise des Primal Blueprint geht es neben der gesunden Ernährung auch um körperliche / sportliche Aktivitäten, die problemlos in den Alltag integriert werden können und eine altersgerechte Belastung mit sich bringen und um eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die sich weniger am Konsum, sondern etwas mehr am Verzicht orientiert. Vor allem am Verzicht auf „Bildschirmzeit“ und auf permanente Erreichbarkeit.

Sisson legt bewusst Wert darauf, keine dogmatischen Ansätze zu verbreiten. Er schreibt: „Wenn Ihr Euch zu 80% an den Lehren dieses Buches orientiert, werdet Ihr wieder mehr Lebensfreude und Gesundheit erfahren.“ (Stimmt, übrigens.)
Natürlich formuliert auch Mark Sisson Ernährungsgrundsätze, welche durch die Paläo-Hipster aufgegriffen wurden. Der Verzicht auf Getreide und Industriezucker zählt zu den zentralen Punkten. (Funktioniert, übrigens) Diese Ernährungsumstellung kann aber auch nur teilweise oder zeitweise durchgeführt werden. Jedes Gramm Weizen und jedes Gramm Zucker, dass nicht verzehrt wird, bedeutet Fortschritt hin zum Primal Blueprint. Stattdessen wird mehr Ober, Gemüse, Fleisch und Fisch gegessen.
Außerdem ist auch Mark Sisson kein Anhänger davon, dass die Leute wieder mit Fällen bekleidet in Höhlen wohnen sollen. (hh)