Donnerstag, 26. Oktober 2023

Knalldruckabweiser OA-KDA Titan ELB 3D

 

Der Extreme Low Backpressure (ELB) ist mit 280 Gramm extrem leicht und unterbindet aufgrund seiner Konstruktion den lästigen Gasrückstau beim Schießen: Wir nutzten den Knalldruckabweiser (KDA) von Oberland Arms mit verschiedenen Waffen und auf Entfernungen bis zu 660 Meter

Der Original A2-Feuerdämpfer wird durch einen
MFD mit Außenlinksgewinde als Schnittstelle ersetzt


Schalldämpfer heißen bei Oberland Arms typischerweise Knalldruckabweiser. Dieser Name entstand aus einem primären und sekundären Entwicklungsziel. Bei der Konstruktion sollte nicht nur der Schallpegel, sondern auch der Gasrückstau reduziert werden.
AR-15 bauartbedingt sorgen die meisten Konstruktionen für einen erheblichen Gasrückstau in der Waffe, der sich nach dem Entriegeln des Verschlusses in Richtung des Gesichts des Schützen entspannt. Mit einer für das Treffen wichtigen und korrekten Kopfposition „nose to charging handle“ kann das rasch zu einer tränentreibenden Angelegenheit werden. Zudem sorgen die reichlich in das Waffengehäuse strömenden Gase für eine im Vergleich zum ungedämpften Betrieb erkennbar gesteigerte Verschmutzung, die ohne kürzere Reinigungsintervalle mittelfristig das Risiko von Störungen erhöhen kann.

Im Testbetrieb wurde der „Extreme Low Backpressure“
Dämpfer auf dem OA-15 auch auf 500 bis 660 Meter eingesetzt


OA-KDA Titan ELB 3D

Der Titandämpfer von Oberland Arms trägt die sprechende Bezeichnung OA-KDA Titan ELB 3D. Rein äußerlich ist er am extravaganten „Golfball-Design“ erkennbar. Diese wabenförmige Oberflächenstruktur soll dem Hitzeflimmern entgegenwirken, das bei einem heißgeschossenen Dämpfer das Herstellen eines klaren Haltepunktes erschwert oder gar unmöglich macht. An den Facettenkanten des Golfball-Designs soll die heiße Luftströmung abreißen, sich dadurch nicht an der Oberseite des Dämpfers aufsummieren und somit den Zielvorgang auch nach einer größeren Schussserie leichter machen.
Der Dämpfer hat eine Dämpfleistung von etwa 24 Dezibel und bringt lediglich 280 Gramm auf die Waage. Er ist 16 Zentimeter lang (effektiv an der Waffe überstehend zwölf Zentimeter). Das Waffenhandling verändert sich damit kaum.
Nach Herstellerangaben ist die Treffpunktverlagerung gering bis überhaupt nicht vorhanden. Signaturverzerrer mit einem relativ geringen Gewicht haben hier grds. den Vorteil, dass sie auch relativ weniger Masse an die Laufmündung bringen. Allerdings ist bei SD-Betrieb ceteris paribus eine andere Anfangsgeschwindigkeit wahrscheinlich. Was wiederum theoretisch und in den meisten Fällen auch praktisch zu einer Treffpunktverlagerung führt.
Der KDA ist in den Kalibern .223Rem./ .300BLK / .308Win. erhältlich sowie in den Farben Schwarz, Olivgrün und Flat Dark Earth oder auch Silber. Der Hersteller empfiehlt für das Kaliber .223 eine Mindestlauflänge von 12,5 Zoll. Und für die .308 Win mindestens 16 Zoll Lauflänge. Der Grund ist die Flow-Through-Bauweise. Bei kürzeren Lauflängen würde Pulver sonst im oder vor dem SD verbrennen wodurch der SD keine Dämpfwirkung mehr hätte.
Die Gase werden beim Flow-Through nicht zurückgehalten, sondern der Weg den das Gas im SD zurücklegen muss, wird durch die gegenläufigen Turbinen verlängert. Der Rückstoß reduziert sich gefühlt um die Hälfte.

Pflegehinweis: Pulverrückstände entfernen
und etwas Mehrzweckfett auftragen


Mündungskomponente
Bei der Montage eines Signaturverzerrers kommt der Mündungskomponente als Schnittstelle zwischen Waffe und Dämpfer eine besondere Bedeutung zu. Sie hat zu gewährleisten, dass der Dämpfer perfekt zur Laufseele ausgerichtet ist.
Oberland Arms liefert zum KDA-Dämpfer einen hauseigenen Mündungsfeuerdämpfer. Der MFD im A2-Stil besitzt ein Schnittstellengewinde für den KDA, welches immer als Linksgewinde ausgeführt ist. Die Palette der verfügbaren Mündungsgewinde ist groß: M14x1, M15x1, ½-28, 5/8-24 sowie M13x1 (Steyr AUG). Die Montage des Feuerdämpfers am Lauf der Waffe sollte nur durch versiertes Fachpersonal vorgenommen werden. Ein wichtiger Pflegehinweis ist, den Knalldruckabweiser regelmäßig abzuschrauben, um den Mündungsfeuerdämpfer von Pulverrückständen zu reinigen und mit etwas Mehrzweckfett zu versehen.

Das passende SD-Cover aus 500D Cordura mit
Glasfaserinnenseite ist eine lohnenswerte Investition


Auf dem Schießstand

Dämpfungsleistung, Unterbindung des Gasrückstaus, Treffpunktverlagerung und Präzision sind die Kriterien, denen sich der Titan ELB 3D Schalldämpfer im Test stellen musste.
Dank des Schnittstellengewindes ist die Montage des Knalldruckabweisers denkbar einfach. Die Treffpunktverlagerung bewegte sich beim Testschießen zwischen einem und zwei Zentimetern auf einhundert Meter Entfernung und dürfte somit in der Schützenstreuung der meisten Anwender untergehen. Die Dämpfungsleistung ist absolut ausreichend, um die Waffe im Freien ohne Gehörschutz zu benutzen. Der störende Gasrückstau mit dem unangenehmen Gefühl in den Augen und den Atemwegen des Schützen fand schlichtweg nicht statt, bzw. reduzierte sich auf ein Minimum, welches gleichermaßen beim Schießen ohne Dämpfer auftritt. Als Präzisionstest wurde das Schießen auf Mannscheiben über eine Distanz bis zu 660 Meter durchgeführt. Bei gnädigen Windverhältnissen von ein bis zwei Meter pro Sekunde mit einer Windrichtung aus ein bis zwei Uhr produzierte das Langzeittest OA-15 bestückt mit ELCAN Specter 1x/4x und Knalldruckabweiser Erstschusstreffer. Präzisionseinbußen aufgrund der Verwendung des KDA konnten nicht festgestellt werden.

Frei verkäuflich ist der Blast Deflector 3D Titan.
Der Rückstoß wird etwas reduziert (keine Dämpfleistung)


Zubehör
Als weiteres Zubehör sind strapazierfähige Lasercut-Taschen zum Transport oder zur Aufbewahrung des KDA erhältlich. Sowie eine SD-Schutzhülle aus 500D Cordura mit einer Innenseite aus Glasfaser, die eine Hitzebeständigkeit bis zu einhundertfünfzig Grad Celsius gewährleistet. Lieferbar in vier Farben: steingrau-oliv, coyote, zement-grau und schwarz.

Als Zubehör sind Aufbewahrungstaschen für
alle Dämpfer bzw. den Deflector lieferbar


Blast Deflector 3D Titan

Die frei verkäufliche Option zum erwerbsscheinpflichtigen Knalldruckabweiser, ist der Blast Deflector 3D Titan. Ein Mündungsaufsatz, der keine messbare Dämpfleistung erzeugt, allerdings den Rückstoß reduziert (und das Mündungsfeuer verstärkt). Mündungsknall und Druck werden komplett nach vorn abgeleitet. Eine Steigerung des Schießkomforts ist die Folge. Der Blast Deflector wiegt etwa einhundert Gramm und steht an der Waffe effektiv um etwa drei Zentimeter über. Auch für den Deflector sind Cordura/Kevlar-Schutzcover in vier Farben erhältlich.

OA-KDA Titan ELB 3D: 280 Gramm
bei 16 Zentimeter Gesamtlänge


Fazit
Das Verkaufsversprechen des „Extreme Low Backpressure“, woraus der Knalldruckabweiser auch seine Verkaufsbezeichnung ELB ableitet, wird vollumfänglich erfüllt. Das geringe Gewicht von knapp 280 Gramm verändert das Waffenhandling kaum. Empfehlenswert ist in jedem Fall die zusätzliche Anschaffung der Schalldämpferschutzhülle, wodurch das Hitzeflimmern komplett unterbunden werden kann.
 
Service
https://www.oberlandarms.com/oa-kda-suppressors/


Technische Daten
Modell: OA-KDA Titan ELB 3D
Hersteller: Oberland Arms, Huglfing
Mündungskomponente: OA-KDA Mündungsfeuerdämpfer
Kupplungstyp: Gewinde
Länge: 164 Millimeter (Überstehend 120 Millimeter)
Gewicht: 280 Gramm
Durchmesser: 44 Millimeter
Schalldruckpegelreduktion: ca. 24 db
Preis: 995 Euro



Dienstag, 17. Oktober 2023

Rucksack Halifax von Direct Action (D. A.)

 

Der Rucksack Halifax von D.A. ist als Medium Variante mit 40 Liter Volumen schon seit etwa vier Jahren verfügbar. Neu seit 2023 ist der kleinere Halifax Small mit 18 Liter Fassungsvermögen. Grund genug, die beiden erstklassig verarbeiteten Rucksäcke noch einmal vorzustellen



Von Arne Mühlenkamp

Mit dem Anbieter Direct Action (D.A.) ist aus dem Helikon-Tex Universum heraus ein Nischenhersteller entstanden, der sich auf qualitativ hochwertigste Ausrüstung zur professionellen Nutzung spezialisiert hat. Taschen jeder Größe und Zweckbestimmung, durchdachte Rucksäcke sowie die Vanguard-Uniform-Linie sind die Schwergewichte im Produktsortiment bei Direct Action. In den kommenden Ausgaben werden wir jeweils ein Produkt aus dem D.A. Portfolio vorstellen. Nach dem Deployment Bag in Ausgabe 71 folgen hier die Halifax-Rucksäcke.

Der Halifax Medium (40 Liter) und sein kleinerer
Companion der Halifax Small mit 18 Liter Fassungsvermögen

Das Tragegurtsystem der beiden Rucksäcke ist ähnlich.
Der Halifax Medium (Titangrau) besitzt ein anderes
Schnelltrennsystem an den Gurten

Beide Rucksäcke sind Frontlader. Den Polsterstreifen,
die in der geöffneten Klappe links eingeklettet sind
kommt eine spezielle Funktion zu…


Frontlader
Beide Halifax-Rucksäcke sind so genannte Frontlader. Im Gegensatz zum Toplader öffnet das Hauptfach dabei komplett über einen umlaufenden Reißverschluss. Der Zugriff auf das Hauptfach wird damit erleichtert. Außerdem ist es so besser möglich, das Hauptfach mit mehreren kleinen Packtaschen zu bestücken, auf die dann ebenfalls direkt zugegriffen werden kann. Im Inneren sind die Rucksäcke dafür mit Klett- und MOLLE-Panels ausgestattet. Je nach Hersteller heißen diese Taschensysteme Pack-it- oder Versatile-Insert-System. Gemeint ist damit, ein großes Hauptfach individuell mit modularen Packtaschen zu gestalten. Diese Packtaschensysteme sind nicht nur im taktischen Marksegment etabliert, sondern mittlerweile auch im Outdoor-Bereich und bei zivilen Herstellern.

…sie können optional am Rückenteil bzw. am Hüftgurt
als zusätzliche Polster aufgeklettet werden

Das Hauptfach ist modular und individuell gestaltbar.
Wie am Halifax Small beispielhaft dargestellt.
Für den Trinkblasenschlauch sind beiderseits entsprechende
Öffnungen vorgesehen (Foto: Hersteller)


Haupttragegurte
Die Haupttragegurte sind am Rucksack einfach nur (robust und stabil) vernäht; und nicht über Loops und Schnallen eingefädelt, um sie dann wiederrum noch mit einem zusätzlichen Gurt zu sichern. Das Tragesystem ist bei beiden Rucksackgrößen nahezu identisch und von hohem Tragekomfort.

Die Haupttragegurte am Medium lassen sich über
Schnell-Trenner entkuppeln. Eine Mechanik, die
entgegen dem ersten Anschein robust und funktional ist

Das Bodenfach ist gerade groß genug, um eine
Regenschutzhülle aufzunehmen. An den beiden
Loops könnte die Hülle dauerhaft befestigt werden


Modularität
Modularität ist das Stichwort. Direct Action setzt hier einen Maßstab. Der Hüftgurt ist beim Halifax Medium abnehmbar. Soll der Hüftgurt benutzt werden, sind im Lieferumfang zwei Klett-Polsterstücke inkludiert. Diese können an die Innenseite des Hüftgurtes geklettet werden. Für den Hüftgurt sind dabei die kürzeren Polsterstücke vorgesehen. Die beiden längeren Polster können optional an die Rückwand des Rucksacks geklettet werden. Wodurch sich der Tragekomfort mitunter erhöht. Bei Auslieferung sind diese Polster im Hauptfach angeklettet. In der Tat handelt es sich bei diesen Polstern sowie der Hüftgurtinstallation um Details, von denen ein durchschnittlicher Endanwender ohne Produktschulung von allein niemals Kenntnis erlangen würde.

Das angezippte Spitfire Panel „Multi Utility“ in Olivgrün.
Der zusätzliche Stauraum und die funktionale Taschenaufteilung
bringen einen echten Zusatznutzen für den Halifax Medium


Sowohl der Medium als auch der Small verfügen über Seitentaschen.
Der größere Medium außerdem über einen längsseitig angebrachten Tragegriff



Spitfire MKII
Die gesamte Front des Halifax ist ebenfalls mit MOLLE in Laser-Cut-Ausführung ausgerüstet. Wem das Ein- und Ausfädeln von MOLLE-Panels genauso auf die Nerven geht, wie dem Autor, der kann zur Gentleman-Lösung übergehen: D.A. bietet mit dem sog. Spitfire MKII Utility Panel die Möglichkeit, eine Zusatztasche anzuzippen. Dazu hat der Halifax zwei parallel laufende Reißverschlussleisten. Die Spitfire-Zusatztasche ist in der Version „Multi Utility“ oder „Breacher“ erhältlich. Die Zusatzinvestition liegt hier bei etwa 170 Euro; der Extra-Stauraum mit konsequent durchdachter Taschenaufteilung scheint diese Ausgabe aber Wert zu sein.

Direct Action bietet mit dem sog. Spitfire MKII Utility Panel
die Möglichkeit, eine Zusatztasche anzuzippen. Dazu hat der
Halifax zwei parallel laufende Reißverschlussleisten.
Die Spitfire-Zusatztasche ist in der Version „Multi Utility“
oder „Breacher“ erhältlich




Details
Der Halifax verfügt neben einer herausragenden Verarbeitungsqualität über viele Details, die den Gebrauchswert steigern, aber keineswegs in Sisyphus ausarten.
Ein Bodenfach ist gerade groß genug, um eine Regenschutzhülle aufzunehmen. Die Regenschutzhülle ist im Lieferumfang leider nicht inkludiert.
Die vier Loops am Boden des Rucksacks können entweder zur Installation dieser Regenschutzhülle dienen. Oder auch für eine angedachte Luftverlade- und Verlastbarkeit beim Fallschirmsprung.
An beiden Längsseiten besitzt der Rucksack einen Tragegriff, womit der Halifax Medium auch (Akten-)Taschen ähnlich getragen werden könnte.
Die Haupttragegurte lassen sich über ein Schnell-Trennsystem entkuppeln. Und ebenso schnell wieder verbinden.
Die Fastex-Schnallen sind mit Cordura-Gewebe verkleidet. Ähnlich wie bei so genannten „Zipper-Garagen“ werden die Schnallen so zuverlässig gegen Verschmutzung und Verschleiß geschützt; bleiben aber dennoch funktional.
Ein Trend, der im Rucksackbau in den vergangenen Jahren zugenommen hat, ist die Möglichkeit, Überlängen an Zurrgurten aufzurollen und mit Extra-Klett zu fixieren. Meist mündet diese Tätigkeit in einem Geduldsspiel oder in einem Gedankenraum, der einen Ort und Zeit vergessen lässt.

Überlängen an Gurtbändern aufzurollen und mit Klett
wegzufixieren, ist ein neuer Trend geworden. Kann aber
schnell zu einer Sisyphusarbeit werden


Taschenaufteilung
Neben dem geräumigen und leicht zugänglichen Hauptfach mit 40 bzw. 18 Liter Fassungsvermögen, verfügen beide Rucksäcke über jeweils zwei Deckelfächer. Diese Deckelfächer sind bei den beiden Packgrößen nahezu identisch gearbeitet.
Wird der Deckel des Hauptfachs aufgeklappt, zeigt sich die Velcro beschichtete Innenseite. Darüber hinaus ist in den Deckel eine relativ große Mesh-Tasche eingearbeitet.
Sowohl der Medium als auch der Small verfügen über Seitentaschen links und rechts. Diese Seitentaschen nehmen gern Ausrüstungsgegenstände auf, auf die schnell zugegriffen werden soll oder, die sonst nirgends Platz finden. Wie z.B. eine Trinkflasche, ein Paar Handschuhe oder ein kleines Stativ. Ehrlicherweise sind Seitentaschen ein Konstruktionsmerkmal, das, wenn nicht vorhanden sofort vermisst wird und damit die Gebrauchseigenschaften eines Rucksacks deutlich schmälern.
Beide Halifax Rucksäcke sind für das Einsetzen einer Trinkblase vorbereitet. Für den Trinkblasenschlauch sind beiderseits entsprechende Öffnungen vorgesehen.

Die beiden Deckelfächer sind beim Halifax Small
und beim Medium identisch gearbeitet. Im Inneren
sind beide Fächer mit Flauschklett ausgekleidet



Unterschiede Halifax Small
Der kleine Bruder in Small-Ausführung verfügt über einige Details nicht. Beispielsweise verfügt er nicht über die Extra-Reißverschlüsse zur Aufnahme des Spitfire Panels. Stattdessen hat er an der Rucksackfront zwei längs verlaufende Reißverschlüsse hinter denen sich unerwartet viel Stauraum verbirgt. Hier können Dokumente, Kartenmaterial oder sonstige Ausrüstung bis zur geschätzten Größe DIN A4 verstaut werden.
Die Rückenpartie besitzt eine andere, dennoch sehr innovative Polsterung und ist für die zu erwartenden Tragelasten mehr als ausreichend. Ebenso ist der Hüftgurt minimalistischer ausgeführt. Dieser lässt sich aber auch komplett entfernen und in die Kiste zu dem knappen Dutzend anderer Hüftgurte legen, die auf ihre Zweitverwendung warten. Bei der angedachten Verwendung des Halifax Small als Tagesrucksack dürfte ein Hüftgurt kaum den Tragekomfort wesentlich steigern, sondern sich eher als nerviges „Hängenbleibsel“ entpuppen.

Der Halifax Small ist auch in MultiCam lieferbar


Maße und Gewicht
Der 40-Liter-Halifax wiegt im Leergewicht etwa zwei Kilogramm. Seine Abmessungen sind 60 Zentimeter mal 35 Zentimeter Breite mal zwanzig Zentimeter Tiefe.
Der Halifax Small mit kommt mit seinen 18 Litern mit etwas weniger Gewicht. Gerade einmal 1,2 Kilogramm bei 47 Zentimeter in der Höhe mal 30 Zentimeter Breite und 15 Zentimeter Tiefe.



Fazit
Bei einer Umfrage nach dem idealen 40-Liter-Rucksack für anspruchsvolle urbane oder Outdoor-Aktivitäten, wäre vermutlich der Halifax Medium das Resultat. Makellos verarbeitet, bestechende Haptik, gebrauchswertsteigernde Details und durch das Spitfire Utility Panel modular aufrüstbar. Wenn es dennoch etwas weniger Volumen sein darf, tritt der Halifax Small ins Rampenlicht. Oder am besten doch gleich beide anschaffen?

Service
D. A. Rucksäcke 
D. A. Spitfire Panel

 

 

Freitag, 13. Oktober 2023

Leseempfehlung: Die Waffen von Heinrich von Wimmersperg

 

Die Waffen von Heinrich von Wimmersperg
von Alexander Geckeler

Hardcover: 460 Seiten
Verlag: Books on Demand (2023)
Format: 20 x 28 Zentimeter
ISBN: 9783750441484
Preis: 69 Euro
Direktbestellung



Der Österreicher Heinrich von Wimmersperg (1900 bis 1985) gilt als einer der umtriebigsten Waffenkonstrukteure des Zwanzigsten Jahrhunderts. Dennoch ist sein Name nur einem kleinen Kreis von Fachleuten bekannt. Eine seiner Erfindungen allerdings dürfte fast jeder von uns schon einmal im Alltag benutzt haben: Wimmersperg erfand in den 1950er Jahren den Auto-Kindersitz.
Dass der Allgemeinheit keines seiner zahlreichen Waffenpatente wirklich bahnbrechend in Erinnerung blieb, dürfte auch dem Kriegsverlauf bis 1945 geschuldet sein. Heinrich von Wimmersperg arbeitete als Konstrukteur zwar im Auftrag der Rüstungsämter von Heer und Marine und mit namhaften Firmen, wie Haenel, Krieghoff, Nordeuma und Mauser zusammen, zur Serienreife brachten die Konstruktionen es jedoch nicht mehr. Die Gründe dafür lagen unter anderem in der Material- und Ressourcenknappheit der letzten Kriegsjahre.
Von Wimmersperg war sich dieser Gesamtlage durchaus bewusst und versuchte Synergieeffekte zu nutzen. Seine Idee eines neuen Sturmgewehrs für die deutsche Patrone 8x33 (Kurzpatrone 43) war so konstruiert, dass sie auf bereits in der Massenproduktion gefertigte Teile anderer Waffen zurückgriff.
Zwischen August 1944 und März 1945 entwickelte er verschiedene Modelle seines Spz-Sturmgewehrs. Die Abkürzung „Spz“ steht dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit für Sten-Pistole zweiteilig. Über eine tatsächliche Herstellung dieser Entwicklungen ist nichts bekannt. Im Februar 1945 soll in Suhl aber zumindest mit der Vorbereitung der Fertigung zweier Prototypen der Spz begonnen worden sein. Anhand vorhandener Baupläne hat der Autor Alexander Geckeler ein maßstabsgerechtes Modell eine Spz-l konstruiert, welches im Buch auch abgebildet ist. Die Waffe erinnert an eine Sten-MP, die durch ein Magazin des Sturmgewehr 44 gefüttert wird.
Die biographisch-zeitgeschichtliche Dokumentation zu H. von Wimmersperg ist eine Leseempfehlung mit reichhaltigen Informationen und sollte in keiner Sachverständigen-Bibliothek fehlen. (hh)


Dienstag, 10. Oktober 2023

Akademie 0/500 - Neue Termine 2024


Die Termine bis August 2024 sind veröffentlicht:



Die Liste wird in den kommenden Wochen noch ergänzt

https://0-500.org/page/Termine

Darüber hinaus sind Kurse mit Fremdausbildern in Planung.
Larry Vickers hat für einen 2-tägigen Gewehrkurs zugesagt. Die vorläufige Terminierung liegt im September / Oktober 2024.
Jerry Mayer wird mit seiner Marke "Tactical Responder" vom 3. bis 5. Mai 2024 einen Refresher-Kurs in Königs Wusterhausen anbieten. Sowie einen Einsteigerkurs im September / Oktober. (Terminierung noch offen, vermutlich ebenfalls in Königs Wusterhausen)

Samstag, 7. Oktober 2023

Langzeittest: Black Label M4 – Nr. 166

 

Aufbaukurs Gewehr

Gesamtschusszahl: 18.050 + 150 = 18.200
Davon mit SD: 860
Neuer Lauf bei: 13.400
Neuer Abzug bei: 16.900

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Denzel Washington trägt im Film
American Gangster (2007) ein XM177 auf dem Rücken


Während des zweitägigen Aufbaukurs Gewehr bei Akademie 0/500® traf das Black Label M4 zwei Geschwister. Das wesentlich ältere Schwesterlein, das experimentelle XM177, rockte schon im Vietnamkrieg und zeigte, dass es auch heute immer noch alle Anforderungen erfüllt.
Die jüngere Schwester G96 ist in der Welt noch nicht so weit rumgekommen. Außerdem hat sie Schnittstellen für Anbauteile von denen das XM177 noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Und um ehrlich zu sein, kommt das XM177 auch sehr gut ohne den ganzen Krimskrams aus. Die korrekte Bezeichnung ist XM177E1. In der Colt-Nomenklatur ist es als Colt Model 609 gelistet.

Zweimal Oberland Arms: G96 und XM177


Filmstar XM177E1
Darüber hinaus ist das XM177 mittlerweile ein berühmter Filmstar. In mehr als 40 Spielfilmen hatte es eine Gastrolle. Es war zu sehen in Klassikern, wie Deer Hunter mit Robert De Niro (1978), oder Final Option (Who Dares Wins) (1982) und Emerald Forest (1985). Im Film American Gangster ist es auf dem Rücken von Denzel Washington zu sehen.

Das Colt Model 609 aka XM177E1

Deer Hunter mit Robert De Niro (1978)

Final Option (Who Dares Wins) (1982)

Emerald Forest (1985)


Colt Model 733 (M16A2 Commando)
Im Film Heat (1995) hingegen handelt es sich um ein Colt Model 733 (M16A2 Commando); nicht um eine XM177.

Heat (1995): Kein XM177,
sondern ein Colt Model 733 (M16A2 Commando)


Neben dem XM177 sind bei Oberland Arms noch andere Retro-Modelle aus der M16/AR-15 Serie in geringer Stückzahl verfügbar.

Retro Modelle von Oberland Arms



Freitag, 6. Oktober 2023

Altena Engineering: Weichballistik-Einlage Klasse NIJ 3a

 

Wie viel ballistischen Schutz braucht es? Mit einem simplen Versuchsaufbau testen wir eine Weichballistik-Einlage des Herstellers Altena Engineering mit der Schutzklasse NIJ 3a gegen eine handelsübliche 9x19 mit acht Gramm Vollmantelgeschoss. Mit einem überraschenden Ergebnis

Bei einhundert Prozent Energieabgabe in der Einlage
deformierte das Vollmantelgeschoss lehrbuchmäßig


Von Arne Mühlenkamp

Beschussversuche bergen immer einen hohen Unterhaltungswert sowie Erkenntnisgewinn. Weiß man doch selbst als fachkundiger Laie vorher nie, wie es ausgeht. In vielen Fällen geht das Resultat in eine völlig andere Richtung als erwartet. Und meistens wird dabei auch gründlich mit Spielfilm-Mythen aufgeräumt.

Testprodukt
Beschafft wurde die Weichballistik-Einlage „Mollis“ des Herstellers Altena Engineering mit der Schutzklasse NIJ 3a. Diese Klassifizierung NIJ 3a verspricht ein Standhalten gegen alle Kurzwaffenkaliber bis zu .44 Magnum aus einer Distanz von fünf Metern. Die Traumatiefe (back face signature) darf dabei nicht mehr als 44 Millimeter betragen. Im beiliegenden Testreport wird für das Kaliber .357 SIG mit einer durchschnittlichen Mündungsgeschwindigkeit von 448 Metern pro Sekunde und einer Mündungsenergie von etwa 800 Joule eine Traumatiefe von rund 31 Millimetern angegeben.

Die „Mollis“ Weichballistik hielt die 9x19 sicher auf



Versuchsaufbau
Die Ursprungsidee war, wie viel ballistischer Schutz ist gegen die weitverbreitete 9mm Luger unbedingt notwendig?
Der Versuchsaufbau sollte dafür bewusst minimalistisch aber praxisgerecht gehalten werden. Die Mollis Weichballistik wurde mit Klebeband vor einem 5-Liter-Wasserkanister befestigt. Zur Darstellung der Traumatiefe wurde zwischen dem Weichpaket und der Wasserflasche eine Lage handelsüblicher Knetmasse platziert.

Durchführung
Beschossen wurde die Weichballistik-Einlage aus einer Distanz von fünf Metern mit einer Glock 17 und Munition des Fabrikats GECO SX mit einem acht Gramm Vollmantelgeschoss. Die Mündungsenergie liegt hier bei etwa 540 Joule.

Auswertung
Die Geschosswirkung der 9x19 im Ziel kann am besten beschrieben werden mit: Unspektakulär.
Das Projektil traf auf die Weichballistik und gab einhundert Prozent seiner Energie dort ab. Die Trägheit des fünf Kilogramm schweren Wasserkanisters führte zu einem etwa handbreiten Sprung nach oben und zu einem langsamen Umkippen nach hinten. Der Kunststoffkanister selbst blieb ohne Beschädigung.
Die Traumatiefe in der Knetmasse ist nicht der Rede wert und lässt sich kaum messen. Augenscheinlich liegt diese „back face signature“ aber deutlich unter einem Zentimeter Tiefe.

Beim Auftreffen des Projektils sprang der
5-Liter-Wasserkanister etwa handbreit nach oben

Um danach langsam nach hinten zu kippen


Material
Die ballistischen Weichpakete von Altena Engineering bestehen aus mehrlagigen flexiblen PE-UHMW Gewebe. Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene (PE-UHMW) ist ein unidirektionales (UD) Gewebe aus einer synthetischen Hochleistungs-Chemiefaser. Die Einlagen sind in eine wasserdichte Schutzhülle eingeschweißt, um vor Wasser, Öl und anderen Flüssigkeiten zu schützen.
Größen und Schutzklassen werden nach Kundenwunsch gefertigt. Die „Mollis“ wiegt bei einer Standardgröße von 25 mal 30 Zentimetern etwa 475 Gramm.

Fazit
Gegen das Kaliber 9x19 ist man mit einer Mollis Weichballistik der Klasse NIJ 3a ausreichend gewappnet. Bei stärkeren Kurzwaffenkalibern, wie z.B. einer .357 SIG oder einer .44 Magnum ist allerdings mit deutlich mehr Traumatiefe zu rechnen.

Service
https://www.altenaengineering.com