Montag, 19. September 2022

Buchempfehlung: Tatwaffe Messer

 

Tatwaffe Messer: Verteidigung gegen Stichwaffenattacken
von Karl Painer


Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Leopold Stocker Verlag Graz (1. Auflage 2022)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-37020201562
Preis: 19,90 Euro

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Konfrontationen mit Messern sind hässlich, blutig und enden meist tödlich. Die Wahrscheinlichkeit, eine Schussverletzung zu überleben ist vergleichsweise höher als bei einer Verletzung durch Hieb- oder Stichwaffen. Darüber hinaus sind Schneidwerkzeuge leichter zu beschaffen, dementsprechend weit verbreitet und für ihre Anwendung ist keine tieferführende Ausbildung erforderlich. Für die Verteidigung gegen Stickwaffenattacken hingegen schon. An diesem Punkt setzt das Buch „Tatwaffe Messer“ an.
Es beginnt mit Statistiken zur Deliktrelevanz von Stichwaffen in Österreich und Deutschland, gefolgt von einigen Fallbeispielen. Der Autor gliedert die möglichen Konfrontationen in die vorhersehbare und unvorhersehbare Messerattacke sowie in Bedrohung und Nothilfe.
Einflussfaktoren auf den Verlauf einer Konfrontation haben neben dem Können und der allgemeinen körperlichen Verfassung des Angreifers auch dessen Motiv, Art und Größe des Tatwerkzeugs an sich und nicht zuletzt mein eigenes Können in Bezug auf geeignete Verteidigungshandlungen. Der Autor Karl Peiner kommt hier zu dem richtigen Schluss, dass Flucht, wenn immer möglich, die erste Option sein sollte. An dieser Stelle wäre das Buch dann auch zu Ende.
Dankeswerterweise geht Karl Peiner auch auf Situationen ein, wo Flucht keine Option ist. Er beschreibt die vier möglichen Distanzen in denen sich Messerattacken abspielen können sowie die 3S-Regel – schnell, stark, mit System.
Im zweiten Teil des Buches werden geeignete Verteidigungswaffen und auch Alltagsgegenstände vorgestellt, mit denen man sich im Falle zur Wehr setzen könnte.
Am Ende geht der Autor noch auf zwei wesentliche Punkte ein: Die Erste Hilfe sowie grundlegende Gedanken zum realitätsnahen Training.
Dem Fachautor Karl Peiner gelingt mit dem Buch „Tatwaffe Messer“ der Spagat, dem unbedarften Leser ein hässliches Thema ohne „Kampsport-Guru-Allüren“, wie sie in der Szene durchaus üblich sind, näher zu bringen. „Tatwaffe Messer“ ist eine Leseempfehlung unabhängig vom Einstiegsniveau. (am)

Mehr dazu in Die Waffenkultur Nr. 66 ab 30. September

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