Freitag, 3. Februar 2017

Leseempfehlung (11)



Jagd mit Schalldämpfer
von Dr. Christian Neitzel



Gebundene Ausgabe: 371 Seiten
Verlag: Neitzel, Christian, 2. Auflage (September 2016)
ISBN-13: 978-3000531712
Preis: 29,95 Euro

In den letzten Jahren dürfte es kein waffenrelevantes Fachbuch mit ähnlicher Durchschlagskraft gegeben haben, wie das Werk „Jagd mit Schalldämpfer“ von Dr. Christian Neitzel. Die 1. Auflage war gegen Ende 2015 ausverkauft. Darüber hinaus machte auch die große Dynamik, die im Marktbereich für Schalldämpfer herrscht, eine zweite überarbeitete und ergänzte Auflage erforderlich. Infolgedessen wuchs die 2. Auflage um fünf Kapitel und mehr als 100 Seiten. Insbesondere erfolgte eine detailliertere Einteilung von Schalldämpfern der einzelnen Waffentypen zu Repetier- und Selbstladegewehr, Flinten sowie anderer Waffen. Dem technisch sehr anspruchsvollen Vorgang des Messens von Schusslärm wird ein eigenes Kapitel gewidmet.
Das Buch ist nach wie vor sinnvoll gegliedert und durchgehend farbig bebildert. Ebenso bleibt der Titel „Jagd mit Schalldämpfer“ ein wenig tiefgestapelt, gemessen am Gesamtumfang und Informationsgehalt. Nicht nur Jäger, sondern jeder Interessierte kann ganz erheblichen Erkenntnisgewinn aus diesem Buch ziehen. (hh)







Walther Verteidigungspistolen
Modell 1 bis PPX
Modellvarianten und Nachbauten
von Dieter H. Marschall



Paperback, 244 Seiten
Format: 23,9 x 17,1 x 1,2 cm
Verlag: dwj Verlags-GmbH, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Blaufelden, 2016
ISBN 978-3-936632-89-7
Preis: 34,95 Euro

Die Firma Walther kann inzwischen auf eine über einhundertjährige Geschichte des Baus von Selbstladepistolen zurückblicken. Unter den Verteidigungspistolen des Unternehmens befinden sich einige Ikonen des Waffenbaus, insbesondere die Modelle PP, PPK und P38.  Es wundert daher nicht, dass gerade diese Waffen mit ihren zahlreichen Abwandlungen, Modellvarianten und Nachbauten ein beliebtes Sammelthema darstellen.

Über die Verteidigungspistolen der Firma Walther ist eine schier unübersehbare Fülle von Literatur erschienen. Dabei handelt es sich indes zumeist entweder um umfangreiche Nachschlagewerke oder in Fachzeitschriften erschienene Artikel. Dies hat zur Folge, dass ein Zugang zu diesen Informationen entweder teuer oder nur erschwert möglich ist, weil gerade ältere Zeitschriftenartikel nur schwer zugänglich sind. Zudem werden in diesen Quellen oftmals sehr spezielle Aspekte behandelt, weshalb sie für einen Überblick oder einen orientierenden Einstieg in die Materie nur eingeschränkt geeignet sind.

Dieter H. Marschall ist ein durch zahlreiche Veröffentlichungen ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Walther Selbstladepistolen. Von ihm ist 2016 die nunmehr 4. Auflage seines Standardwerks „Walther Verteidigungspistolen“ erschienen. Darin liefert der Autor einen kompakten Überblick über die Verteidigungspistolen der Firma Walther.

Das Werk gliedert sich in drei große Abschnitte. Zunächst stellt der Autor die Waffen mit unverriegelten Verschlüssen dar, sodann die Modelle mit Schwenkriegelverschluss und schließlich die aktuellen Modelle mit modifiziertem Browning-Verschluss.

Das Buch beginnt daher zunächst mit den Walther Modellen 1 bis 9. Anschließend werden die Modelle PP und PPK der Vorkriegsfertigung in Zella-Mehlis inklusive Prototypen, Sonderausführungen und Nachbauten dargestellt. Ebenso ausführlich werden die Waffen der Nachkriegsfertigung, gegliedert nach Fertigung Manurhin bzw. Walther/Ulm, abgehandelt. Dabei werden auch die Modelle PPK-L, PPK/S, PPK/E, PP-Super, TP und TPH samt der amerikanischen Lizenzfertigungen nicht ausgespart. Sodann wendet sich der Autor insbesondere der P38 mit ihren zahlreichen und kaum überschaubaren Varianten zu. Ebenso werden die Modellvarianten der P5 beleuchtet. Mit der Darstellung des Modells P88 beginnt die Übersicht zu den „modernen“ Walther Verteidigungspistolen mit modifiziertem Browning Verschluss. Dabei wird insbesondere auf die Modelle P99 und PPQ eingegangen. Das Werk schließt mit dem Modell PPX, das Modell PPS M2 wird leider nicht mehr behandelt. Ein Bildverzeichnis mit Beschuss-, Abnahme- und sonstigen Stempeln sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis runden das Werk ab.

Die Darstellungen des Buches sind allesamt knapp gehalten. Der Autor ist durchgehend bestrebt, die wesentlichen Informationen zu einem Modell bzw. einer Modellvariante in stichwortartiger Kürze zu vermitteln. Bei gegebenem Anlass macht der Autor jedoch auch längere Ausführungen, um den Leser auf bestimmte Besonderheiten aufmerksam zu machen. Dabei gelingt es dem Autor gut, den Spagat zwischen kompakter Information und interessanten Ausführungen bzw. Erläuterungen zu schaffen. Ebenso lobenswert ist, dass der Autor verschiedentlich offenlegt, dass es sich bei bestimmten Seriennummernbereichen um Schätzungen handelt und die Quellenlage zu verschiedenen Fragen nicht eindeutig ist.

Das vorliegende Buch ist eine wertvolle und interessante Lektüre, weil es in kaum zu übertreffender Kompaktheit den Zugang zur Welt der Walther Verteidigungspistolen eröffnet. Den versierten Sammler wird es naturgemäß nicht zufriedenstellen, als Einstieg und als orientierendes Nachschlagewerk ist es hingegen sehr zu empfehlen. (md)






Starker Rücken ohne Schmerzen
Das funktionelle Trainingsprogramm, um Beschwerden zu lindern, die Haltung zu verbessern und Muskeln aufzubauen
von Eric Goodman und Peter Park



Taschenbuch: 278 Seiten
Verlag: Riva (Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3868837957
Preis: 19,99 Euro

Rückenschmerzen sind in unserer zivilisatorischen Gesellschaft für viele Menschen zu einem ständigen Begleiter geworden. Leidtragende wünschen sich ein Trainings- oder vielmehr Reha-Programm, dass ohne weiteres in den Alltag integriert werden kann, einfach erlernbar ist und sich ohne Zusatzgerätschaften absolviert lässt.
Die beiden Amerikaner Eric Goodman und Peter Park sind diesem Wunschziel große Schritte nähergekommen. In ihrem Buch „Starker Rücken ohne Schmerzen“ beschreiben sie eine Trainingsmethode, die alle genannten Kriterien erfüllt. Zeitansatz 20 bis 30 Minuten pro Tag, bei fast keinem Verletzungsrisiko. Das Buch ist hilfreich bebildert. Selbst Menschen mit durchschnittlicher motorischer Begabung wird es so ermöglicht, allein anhand der Bebilderung, die einfach gehaltenen Übungen nachzuturnen. Zubehör ist dafür genauso wenig erforderlich, wie spezielle Sportkleidung.
Es werden drei aufbauende Programme vorgestellt: Das Basisprogramm, ein moderates Programm und das Intensivprogramm. Die Bewegungsmuster gehen dabei zu weiten Teilen auf Yoga und Pilates zurück, besitzen jedoch mehr Kraftanteil.
Der Aufbau des Buches sowie der Schreibstil sind typisch amerikanisch. Die Übersetzung ins Deutsche hat nur wenig Besserung gebracht. Wichtig ist aber, dass die Beschreibung der Übungsprogramme, die auf Seite 77 beginnt, reichlich bebildert ist und prägnante Bildunterschriften trägt; was dem Anspruch des Buches vollumfänglich gerecht wird.
„Starker Rücken ohne Schmerzen“ ist unabhängig vom Trainingszustand für jedermann geeignet. Schon nach kurzer Zeit des regelmäßigen Nachturnens tritt eine deutlich Verbesserung des Körpergefühls im Rücken ein. (am)






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