Dienstag, 15. Oktober 2019

Buchempfehlung: Personenschutz durch Aufklärung


Personenschutz durch Aufklärung
von Thilo Ohrmundt

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: epubli; 1. Auflage (19. Juli 2019)
Format: DIN A5 hoch
ISBN-13: 9783748574064
Preis: 49,90 Euro



Anschläge, Attentate oder Entführungsversuche ereignen sich nicht durch Zufall. Sie erfordern allermeist umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen der Gegenseite. Diese Maßnahmen frühzeitig zu erkennen, ist Aufgabe der Aufklärung im Personenschutz. Aufklärung gehört zum Tagesgeschäft aller Sicherheitsbegleiter. Kommt es tatsächlich zu einem Anschlag, war mangelhafte Aufklärung neben anderen möglichen Aspekten zumindest die Hauptursache.
Der Autor Thilo Ohrmundt befasst sich seit einem Vierteljahrhundert intensiv mit dem Thema Aufklärung. Nach einer achtjährigen Dienstzeit bei den Fernspähern der Bundeswehr ist er seither sowohl operativ als auch beratend im Personenschutz tätig. Aus seiner Feder stammt das Aufklärungssystem VIDAG©, welches seit 2003 Einzug in die Schutzkonzepte vieler Unternehmen gehalten hat.
Das Buch „Personenschutz durch Aufklärung“ besitzt eine wissenschaftliche Gliederung und insgesamt zehn Kapitel.
Für den professionellen Sicherheitsbegleiter stellt das Buch Arbeitsgrundlage und Standardlektüre zugleich dar. Für den Privatier, der einfach nur seine Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf mögliche Gefahren im persönlichen Umfeld schulen und weiterentwickeln möchte, ist die Lektüre ebenso von Nutzen.
Beispielsweise gibt der Autor in Kapitel 2 eine Definition des Begriffs „Aufklärung“ und beschreibt aus Tätersicht das mögliche Vorgehen bei Planung und Durchführung für einen Anschlag. Anhand dieser fiktiven Tatvorbereitung wird erläutert, auf welche Faktoren sinnvolle Aufklärungsmaßnahmen hätten Einfluss nehmen können.
In einer Kurzanalyse kommt das Buch zu dem Schluss, dass die Täter bei fünf aufsehenerregenden Entführungsfällen in der Bundesrepublik zwischen 1987 und 2012 Vorbereitungszeiträume von mehreren Wochen bis zu zehn Monaten hatten. Während dieser Vorbereitungszeit wurden die Opfer immer wieder durch die Täter observiert. Eine strukturierte Aufklärungskomponente im Gesamtsicherheitskonzept hätte vermutlich in jedem der fünf Fälle zu einem Abbruch der Tatplanungsmaßnahmen geführt.
Unterm Strich kommt Kapitel 2 zu dem Schluss, dass der beste Informationsschutz ist, keine persönlichen Informationen preiszugeben. Wie schwer das in einer von Sozialen Medien getriebenen Gesellschaft sein kann, erleben wir alle täglich.
Einen Schwerpunkt im Buch stellen die Kapitel 5 und 6 mit „Aufklärung im Einsatz“ sowie „Auffälligkeiten und Vorfälle“ dar.
In Kapitel 5 widmet sich der Autor typischen Aufklärungsschwerpunkten sowie den wichtigen Aspekten von verdeckter Ankunftssicherung, Nachaufklärung und Legenden. Insbesondere eine sorgfältige Nachaufklärung trägt erheblich zur Informationsgewinnung für die Früherkennung von Planungsmaßnahmen bei. (hh)


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