Personenschutz durch Aufklärung
von Thilo Ohrmundt
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: epubli; 1. Auflage (19. Juli 2019)
Format: DIN A5 hoch
ISBN-13: 9783748574064
Preis: 49,90 Euro
Anschläge, Attentate oder Entführungsversuche ereignen sich
nicht durch Zufall. Sie erfordern allermeist umfangreiche
Vorbereitungsmaßnahmen der Gegenseite. Diese Maßnahmen frühzeitig zu erkennen,
ist Aufgabe der Aufklärung im Personenschutz. Aufklärung gehört zum
Tagesgeschäft aller Sicherheitsbegleiter. Kommt es tatsächlich zu einem
Anschlag, war mangelhafte Aufklärung neben anderen möglichen Aspekten zumindest
die Hauptursache.
Der Autor Thilo Ohrmundt befasst sich seit einem
Vierteljahrhundert intensiv mit dem Thema Aufklärung. Nach einer achtjährigen
Dienstzeit bei den Fernspähern der Bundeswehr ist er seither sowohl operativ
als auch beratend im Personenschutz tätig. Aus seiner Feder stammt das
Aufklärungssystem VIDAG©, welches seit 2003 Einzug in die Schutzkonzepte vieler
Unternehmen gehalten hat.
Das Buch „Personenschutz durch Aufklärung“ besitzt eine
wissenschaftliche Gliederung und insgesamt zehn Kapitel.
Für den professionellen Sicherheitsbegleiter stellt das Buch
Arbeitsgrundlage und Standardlektüre zugleich dar. Für den Privatier, der
einfach nur seine Wahrnehmungsfähigkeit in Bezug auf mögliche Gefahren im
persönlichen Umfeld schulen und weiterentwickeln möchte, ist die Lektüre ebenso
von Nutzen.
Beispielsweise gibt der Autor in Kapitel 2 eine Definition
des Begriffs „Aufklärung“ und beschreibt aus Tätersicht das mögliche Vorgehen
bei Planung und Durchführung für einen Anschlag. Anhand dieser fiktiven
Tatvorbereitung wird erläutert, auf welche Faktoren sinnvolle
Aufklärungsmaßnahmen hätten Einfluss nehmen können.
In einer Kurzanalyse kommt das Buch zu dem Schluss, dass die
Täter bei fünf aufsehenerregenden Entführungsfällen in der Bundesrepublik
zwischen 1987 und 2012 Vorbereitungszeiträume von mehreren Wochen bis zu zehn
Monaten hatten. Während dieser Vorbereitungszeit wurden die Opfer immer wieder
durch die Täter observiert. Eine strukturierte Aufklärungskomponente im
Gesamtsicherheitskonzept hätte vermutlich in jedem der fünf Fälle zu einem
Abbruch der Tatplanungsmaßnahmen geführt.
Unterm Strich kommt Kapitel 2 zu dem Schluss, dass der beste
Informationsschutz ist, keine persönlichen Informationen preiszugeben. Wie
schwer das in einer von Sozialen Medien getriebenen Gesellschaft sein kann, erleben
wir alle täglich.
Einen Schwerpunkt im Buch stellen die Kapitel 5 und 6 mit
„Aufklärung im Einsatz“ sowie „Auffälligkeiten und Vorfälle“ dar.
In Kapitel 5 widmet sich der Autor typischen
Aufklärungsschwerpunkten sowie den wichtigen Aspekten von verdeckter
Ankunftssicherung, Nachaufklärung und Legenden. Insbesondere eine sorgfältige
Nachaufklärung trägt erheblich zur Informationsgewinnung für die Früherkennung
von Planungsmaßnahmen bei. (hh)
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