Der 2-Promille-Drill dient im Grunde zur Ermittlung der
schützenbedingten Durchschnittsstreuung mit einem Selbstladegewehr im
Stehendanschlag. Die Übung ist fester Bestandteil aller Gewehrkurse bei
Akademie 0/500
Ursprung
Die Übung hat ihren Ursprung in Gewehrkursen von Akademie
0/500®. Jeder Teilnehmer absolviert sie zu Beginn der Ausbildung. Der
standardisierte Ablauf gibt einen Hinweis auf die individuellen Fähigkeiten,
präzise Einzelschüsse ohne Zeitbegrenzung aus dem Stehendanschlag abzugeben.
Ablauf
Der Schütze gibt im Stehendanschlag zehn Schuss ab, wobei er
zehn Meter von der Scheibe entfernt steht. Eine Zeitbegrenzung ist nicht
vorgesehen. Ebenso gibt es keine Erfüllt- oder Nicht/erfüllt-Kriterien.
Anzustreben ist jedoch eine 10-Schuss-Gruppe, die am Ende mit dem Daumen
abgedeckt werden kann. Die Gruppe sollte also nicht größer als zwei bis
zweieinhalb Zentimeter sein. Das wiederum entspricht einer Streuung von 20 bis
25 Zentimeter auf einhundert Meter Entfernung; bzw. den hochgerechneten 2‰ bis
2,5‰
Elemente
Das einzige Element, welches geübt wird, ist der präzise
Einzelschuss in zehnfacher Wiederholung. Nach zehn präzisen Einzelschüssen aus
dem Stehendanschlag hat der Schütze ein reales Bild seiner Fähigkeiten. Zum
einen ist das Umsetzen der Grundfertigkeiten des Schießens gefragt: Visierbild,
Haltepunkt, Abkrümmen und Nachzielen. Zum anderen muss der Schütze beherrschen,
eine stabile Schießplattform aufzubauen.
Bei dieser elementaren Grundübung trennt sich die Spreu vom
Weizen. Cooles, taktisches Aussehen und sinnbefreit verbastelte Gewehre
reduzieren den Streukreis nicht. Nur eine saubere Gewehrschießtechnik führt zum
Erfolg. Durchschnittlich können zu Beginn des Gewehrgrundkurses bei 0/500
lediglich zehn bis zwanzig Prozent aller Teilnehmer ihre Gruppe mit dem Daumen
abdecken.
Zielmedium
Als Zielmedium kann jede beliebige Scheibe genutzt werden,
die einen klaren Haltepunkt sowohl mit offener Visierung (Korn) als auch mit
einer Rotpunktoptik ermöglicht. Wie bspw. das schwarze Quadrat des CSAT Target.
Fehler
Gemäß der Philosophie des US-amerikanischen Ausbilders Larry
Vickers werden sich Streukreise unter Stress und dem Einfluss von Angst mindestens
verdoppeln. Wer nicht in der Lage ist, ohne störende Einflüsse einen präzisen
Schuss abzugeben, wird dazu unter Stress erst recht nicht in der Lage sein.
Diese Realität sollte schlichtweg akzeptiert werden.
Häufige Fehler sind vor allem sogenannte „moderne“
Anschlagsformen, die den präzisen Schuss nicht unterstützen, sondern
vorsätzlich gegen das Konzept des Natural Point of Aim und damit gegen den
präzisen Schusses arbeiten.
Der 2-Promille-Drill offenbart außerdem schonungslos
mangelhafte Grundfertigkeiten des Schießens.
Schusszahl &
Zeitansatz
Für einen Durchgang sind zehn Schuss erforderlich. Der
Zeitansatz inkl. Auswertung liegt bei weniger als fünf Minuten.
Steigerungsmöglichkeit
Eine Steigerungsmöglichkeit ist nicht vorgesehen.
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