Der dreitägige Kurs „Robust Pistol Management®“ ist das
Flaggschiff von Akademie 0/500® im Bereich Ausbildung an der Kurzwaffe. In den
vergangen fünf Jahren ist das Kursmodul zu einem Erfolgsmodell geworden, das
nicht selten innerhalb von 48 Stunden nach Terminveröffentlichung ausgebucht
ist
Mit dem Robust Pistol Management wurde vor fünf Jahren ein
Ausbildungsmodul geschaffen, dass ambitionierten Waffenbesitzern die
Möglichkeit einer Intensivschulung bietet und bei dem Kurswiederholer ihre
Kenntnisse und Fertigkeiten einmal im Jahr kompakt auffrischen können.
Die Idee des Kurses basiert dabei auf der Tatsache, dass in
der Schießausbildung alle Techniken und Bewegungsabläufe eine knotenfreie
Weiterentwicklung des Schützen gewährleisten müssen. Es darf beim Schritt von
Grundlagenausbildung zur Fortgeschrittenenweiterbildung kein Bruch im
Ausbildungskonzept stattfinden.
Oft entstehen Trainingsnarben durch Training im sterilen
Umfeld einer (beheizten) Raumschießanlage. Manchmal bedarf es nur kleiner
geographischer oder meteorologischer Änderungen, um Schießtechniken ad absurdum
zu führen, weil sie bspw. bei Dunkelheit, bei Kälte und Nieselregen oder im
Rahmen einer Kleingruppe nicht mehr funktionieren. Jede Technik muss sich daher
an drei Kriterien messen lassen:
- Sie muss einfach erlernbar sein. Das spart Ausbildungszeit
- Sie muss universell einsetzbar sein. Das reduziert
Komplexität und Entscheidungszwang
- Und sie muss robust sein. Das heißt, die Technik muss auch
noch bei Dunkelheit, Kälte, unter Zeitdruck und dem Einfluss von Angst
funktionieren.
Dunkelheit, Kälte,
Zeitdruck und Angst
Diese vier Testfelder sprechen für sich selbst.
Bewegungsabläufe, die bei Dunkelheit nicht mehr zuverlässig ausgeführt werden
können, weil eine Auge-Hand-Koordination nicht mehr anwendbar ist, sind
schlichtweg nutzlos. Man braucht sie auch bei Tageslicht nicht zu üben.
Jede Waffenmanipulation, die bei Kälte zum Scheitern
verurteilt ist, weil bspw. die Fingerkuppen vor Kälte blau und gefühllos sind,
kann auch auf einer wohltemperierten Schießanlage aus dem Kursprogramm
gestrichen werden.
Wenn schon rein kognitiv zu erwarten ist, dass ein
bestimmtes schießtechnisches Element unter Zeitdruck so ganz bestimmt nicht
ausgeführt werden kann, weil die Zeit nicht zur Verfügung stehen wird; weshalb übt
man es dann überhaupt? Nicht zuletzt verschiebt der mentale Zustand von Angst
die eigene Perspektive grundlegend.
Turbolader für die
Lernkurve
Die Erfahrung aus den 20 bisher abgehaltenen RPM-Kursen
zeigt deutlich, mit wie wenig Ausbildungsaufwand bei allen Teilnehmern
querschnittlich ein nachhaltiger Lernfortschritt erreicht werden kann. Zur
Steigerung der Lernkurve tragen dabei insbesondere drei Elemente bei: Schießen
bei Dunkelheit, Schießen auf Stahl und der permanente Wechsel zwischen starker,
dominanter Seite und weniger dominanter Seite.
Schießen bei Dunkelheit festigt die Handhabungssicherheit
und erhöht das Selbstvertrauen
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Dunkelheit
Schießen bei Dunkelheit sollte so schnell wie möglich mit in
die Ausbildung integriert werden. Im Umfeld von eingeschränkter Sicht oder
kompletter Dunkelheit beweist sich, wie robust die Grundlagenausbildung an der
Waffe bisher war. Müssen schießtechnische Abläufe jetzt umgestellt werden oder
muss dem Teilnehmer mit unverhältnismäßig viel Aufwand erklärt werden, was er
bei Dunkelheit zu tun hat, ist das Schießausbildungskonzept untauglich. Darüber
hinaus ist Schießen bei Dunkelheit ein Beweis dafür, in welchem Maß der
Ausbilder selbst seinen Teilnehmern und damit auch seinem eigenen
Ausbildungskonzept vertraut.
Wird der Ausbildungsabschnitt Dunkelheit zum ersten Mal
durchlaufen, geht es weniger um taktische Verhaltensweisen, sondern um das
Anwenden des bisher Gelernten. Teilnehmer sollen ihr Waffensystem im Dunkeln in
Feuerbereitschaft versetzen können sowie in Feuerbereitschaft halten können.
Bis zu diesem Zeitpunkt sollte auch schon eine Routine zur Störungsbeseitigung
behandelt worden sein. Ladetätigkeiten und Störungsbeseitigung bei Dunkelheit
auszuführen, festigt die Handhabungssicherheit des Teilnehmers und erhöht
außerdem dessen Selbstvertrauen.
Schießen auf Stahl senkt den Munitionsverbrauch, steigert
aber gleichzeitig die Intensität der Ausbildung
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Stahl
Der Lernfortschritt beim Schießen auf Stahl ergibt sich aus
der unmittelbaren Trefferauswertung, wie sie beim Schießen auf Papierziele
nicht machbar ist. Das Stahlziel gibt eine sofortige akustische und visuelle
Rückmeldung zu einem Treffer. Gleichzeitig ist es für den Ausbilder möglich,
den Munitionsverbrauch zu senken, aber die Intensität der Ausbildung zu
steigern, da Leerlaufzeiten für die Trefferaufnahme entfallen. Optional zu
Stahl können auch reaktive Klappfall- oder Jockeyscheiben genutzt werden. Nicht
zuletzt besitzt das Schießen auf Stahl einen enormen Spaßfaktor.
Wechsel links/rechts
Etwa 85% aller Menschen sind Rechtshänder. Der Rest
folgerichtig Linkshänder. Unter Waffenanwendern dürfte die Quote
dementsprechend ausfallen. Rechtshänder, die trotz regelmäßigen Trainings keine
Verbesserung ihrer Ergebnisse mehr erreichen können, sollten eine Zeit lang das
Training komplett auf ihre linke (schwache) Seite umstellen. Studien aus der
Sportwissenschaft zu Folge, fördert ein konsequentes Üben mit der schwachen
Seite eine gleichzeitige Verbesserung mit der starken (rechten) Seite. Es
erfolgt sozusagen ein direkter Transfer der Fertigkeiten von links nach rechts.
Der US-amerikanische Ausbilder Paul Gomez veranschlagte die
Zeit, die für das Training mit links aufgewandt werden sollte, auf 30% bis 40%
an der Gesamttrainingszeit. Ein anderer, weniger numerischer Richtwert könnte
sein, so lange mit links zu üben, bis sich das Schießen mit links nicht mehr
ungewohnt anfühlt.
Das Ziel eines professionellen Waffenanwenders sollte sein,
alle Waffenmanipulationen ambidexter ausführen zu können.
Der 150-Meter-Treffer
Der 100-Meter- oder gar 150-Meter-Treffer mit einer Pistole
auf ein Standardziel der Größe 50 mal 80 Zentimeter ist nicht nur machbar,
sondern auch wiederholbar. Pistolenschützen unterschätzen hierbei regelmäßig
ihre natürlichen Fähigkeiten, einen präzisen Einzelschuss anzubringen. Eine
fehlgeleitete Erstausbildung durch inkompetente Ausbilder und Trainingsnarben
stehen dem Anwender dabei zusätzlich im Weg.
Es gibt nur eine Schussabgabe und das ist die präzise
Schussabgabe. Wird zehnmal schnell geschossen, sind das zehn präzise Einzelschüsse
in schneller Folge. Jedes Abkrümmen ist eine in sich geschlossene
Trainingseinheit für den Abzugsfinger. Schnelligkeit darf niemals zu Lasten der
Qualität einer sauberen und korrekten Arbeit am Abzug gehen. Jeder Schuss ist
so abzugeben, als wäre es der 100-Meter-Schuss, auf den es ankommt. Denn es ist
der Schuss auf den ankommt. Jede andere Trainingsmethode führt zu Trainingsnarben.
Überwinden eines Trainingsplateau
Regelmäßiges Üben hat vor allem zwei Ziele: Zum einen dient
es zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Niveaus, zum anderen kann das Ziel
auch sein, besser zu werden; also ein höheres Niveau zu erreichen. Ein eingeschliffener
Trainingsplan führt keine Leistungssteigerung herbei. Er dient bestenfalls zum
Erhalt von Fähigkeiten. Nur neue Trainingsimpulse führen zu Verbesserungen. Im
RPM werden dem Teilnehmer Wege aufgezeigt, wie die Schießtechnik von Rechtshand
komplett und mit wenig Aufwand auf Linkshand konvertiert werden kann. Schon
nach kurzer Zeit des Übens, ist eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar.
Vor allem erfahrene und routinierte Waffenanwender können somit ein Trainingsplateau
überwinden.
Ausbilderweiterbildung
inklusive
Das Kursprogramm ist nicht nur auf die Verbesserung von
individuellen Schießfertigkeiten ausgelegt. Es kann auch zur
Ausbilderweiterbildung herangezogen werden. Das Vermitteln von Analysemethoden
ist fester Bestandteil des Robust Pistol Management Kurses. Ausbildern werden
Instrumente an die Hand gegeben, mit denen sie Fehler bei anderen erkennen und
abstellen können. Das umfasst nicht nur Fehlerquellen beim Schießen bzw.
Treffen, sondern auch die Bereiche „Leben mit einer geladenen Waffe“ sowie „Die
eigene Waffe in permanenter Feuerbereitschaft halten“.
Anpassung der
Zugangsvoraussetzungen
In 2019 mussten die Zugangsvoraussetzungen für den RPM
geändert werden. Der durchschnittliche deutsche Waffenbesitzer ist dem
anspruchsvollen Kursprogramm nicht gewachsen. Die Ursache hierfür liegt einerseits
in einer Fehlkonditionierung durch Schützenvereinsmentalität. Darüber hinaus
ist eine deutlich erkennbare Rückläufigkeit der Lernbefähigung in unserer
Gesellschaft traurige Realität. Alles, was nicht mittels Kurzvideo über das
Smartphone konsumiert werden kann, übersteigt die intellektuelle Kapazität
Vieler.
Realität ist leider auch, dass Teilnehmer immer öfter
schlecht vorbereitet zum Kurs erscheinen. Weder die Teilnehmer-Info wurden gelesen,
noch kennen sich die Waffenbesitzer mit der Handhabung und den Bedienelementen
ihrer Pistolen aus.
Die Ausbildungszeit auf einem RPM ist aber zu kostbar, um
sich mit Schützenvereinsklamauk zu befassen oder den Teilnehmer bei null
abzuholen. Ab 2020 greifen daher neue Zugangsvoraussetzungen. Zur Teilnahme an
einem RPM-Kurs ist die vorherige und erfolgreiche Teilnahme am Kurs Pistole 1
obligatorisch. Das überarbeitete Kursprogramm des RPM(+) richtet sich in erster
Linie an RPM-Wiederholer. Mindestvoraussetzung ist jedoch das erfolgreiche
Absolvieren des Moduls Pistole 2 innerhalb der letzten 18 Monate.
2020
Im Ausbildungsjahr 2020 sind wieder mindestens drei
RPM Kurse geplant.
Kursinformationen hier: https://0-500.org/page/Robust-Pistol-Management-RPM
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