Montag, 18. September 2023

Langzeittest: Black Label M4 – Nr. 164

 

Einschießen Rotpunktvisier

Gesamtschusszahl: 17.700 + 70 = 17.770
Davon mit SD: 860
Neuer Lauf bei: 13.400
Neuer Abzug bei: 16.900

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Das OA Sharp Sight und der Magnifier erzeugen Co-Witness
und werden mit einer Schnellspannmontage geliefert


In einer Trainingssitzung wurde das Black Label M4 mit dem seit Kurzem verfügbaren Rotpunktvisier OA Sharp Sight von Oberland Arms bestückt und eingeschossen. Neben dem Einschießprozess absolvierte das Black Label noch einige andere Standardübungen mit insgesamt 70 Schuss.

Optik-Labyrinth
Neben der offenen Kimme-Korn Visierung oder permanent 4-fach vergrößernden Optiken oder den variabel vergrößernden Short-Dot ähnlichen Zielfernrohren (auch LPVO – Low Power Variable Optic – genannt), bilden die Rotpunktvisiere mit 1-fach Vergrößerung den vierten möglichen Weg im Optik-Labyrinth. Einsatzzweck, Grundbefähigung des Anwenders und nicht zuletzt der Geldbeutel determinieren die Kaufentscheidung.
Marktführer in diesem Segment dürfte der schwedische Hersteller Aimpoint insbesondere mit den Modellen T-1 und T-2 sein. Mit einem Stückpreis von achthundert Euro oder mehr katapultiert man sich jedoch schnell in schmerzhafte Preisregionen.

Das LPV an sich ist mit 190 Gramm ein Leichtgewicht.
Die Shake & Awake Automatik arbeitete im Test vom
Anwender unbemerkt und einwandfrei


Kaufkriterien
Soll die Kaufentscheidung nach rein fachlichen Kriterien fallen, können folgende Punkt vorab mit ins Kalkül gezogen werden: Ist eine Montage inkludiert? Welche Visierlinienhöhe wird bedient (AR-15 Co-Witness)? Wie groß ist der Rotpunkt und kann die Helligkeit verstellt werden? Wie viel Strom verbraucht die Optik? Ist Stromspar-Elektronik verbaut? Wie hoch ist das Eigengewicht? Wie steht es um die Zuverlässigkeit allgemein?

Die Kompaktbauweise des OA Sharp erlaubt das Montieren
auf dem Obergehäuse inkl. einer Back-Up Kimme


OA Sharp Sight
Das Sharp Sight von Oberland Arms ist seit Sommer 2023 lieferbar. Das Rotpunktvisier ist konzeptionell durchdacht und hebt sich zum einen aufgrund des sehr sinnvollen Gesamtpakets von anderen LPV am Markt ab zum anderen durch den Preis. Mit einem EVP von 399 Euro ist es eher im mittleren Preissegment angesiedelt, in dem man nicht zwingend auf Qualität treffen muss.


Vergrößerungsmodul weggeklappt. Durch die Schnellspannmontage
ist der Abbau nach dem Einschießprozess ohne Werkzeug machbar.
Die Helligkeit des Rotpunkts kann über die zwei Pfeiltasten
korrigiert werden


Ausstattung
Die Optik wird inklusive einer Schnellspannmontage geliefert. Mit einem Gewicht von 190 Gramm ist das OA Sharp relativ leicht. Im Absehen leuchtet ein Rotpunkt der Größe ein MOA umrundet von einem 65-MOA-Kreis. Die Helligkeit ist in acht Tag- und zwei Night-Vision-Stufen verstellbar. Der Hersteller gibt eine Wasserdichtheit nach IP68-Standard an.

Laufzeit
Die Laufzeit (Batterielebensdauer) soll gem. Herstellerangabe bei 40.000 Stunden liegen. Gespeist wird das LPV von einer CR2032 Zelle (im Lieferumfang enthalten). Das OA Sharp Sight ist mit einer sog. Shake & Awake Elektronik ausgestattet. Nach zwei Minuten Inaktivität schaltet sich das Absehen automatisch aus und wird nach einer Bewegung ohne Zeitverzögerung sofort wieder in Betrieb genommen. Im Praxistest passierte dieses automatische Wiedereinschalten auch bei der kleinsten Bewegung und im wahrsten Sinne ad hoc.

Anschuss-Scheibe 25 Meter mit
drei 3-Schuss-Gruppen


Magnifier 3x
Darüber hinaus ist auch ein 3-fach Vergrößerungsvorsatz lieferbar. Der OA Sharp Mag 3 kostet ebenfalls 399 Euro. Der Magnifier bringt zusätzliche vierhundert Gramm auf die Waffe. Er kann bei Nicht-Nutzung zur Seite geklappt werden. Was beim Aufmontieren positiv auffiel, war die Kompaktheit beider Baugruppen. Es ist möglich, das LPV als auch den Magnifier auf das Obergehäuse eines AR zu setzen, ohne dabei in Kollision mit der Klappkimme der Back-Up Visierung zu kommen.

Einschießen
Das Einschießen der Optik war in weniger als zehn Minuten mit weniger als zehn Schuss erledigt. Die Klickverstellung des LPV arbeitet hier präzise mit 1-MOA-Klicks. Insbesondere für den Einschießprozess kann die 3-fach Vergrößerung des Magnifier hilfreich sein. Wem danach das Zusatzgewicht von vierhundert Gramm zu viel ist oder wer aus anderen Gründen lieber Red Dot unvergrößert schießt, der baut den Vergrößerungsvorsatz mittels Schnellspanner wieder ab.

3-Schuss-Gruppe ohne Vergrößerungsmodul geschossen.
Mit einem Ausreißer, weil der Schütze ein Depp ist


Optionen
In naher Zukunft wird es das OA Sharp noch mit zwei alternativen Montagehöhen geben. Eine etwas tiefer bauende Montage ist speziell für Flinten und Repetierer geplant und eine um fünf Millimeter höhere Montage für Tactical Hipster im Modern CQB-Style.

Fazit
Das OA Sharp Sight ist eine Bereicherung für das Marktsegment der Rotpunktvisiere. Konzeptidee und Preis machen es zu einer sinnvollen und tauglichen Option im AR-Optiklabyrinth und zu einer Kaufempfehlung.

Service
Webseite Hersteller

Mehr dazu in „Die Waffenkultur“ Nr. 72 ab 30. September 2023




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