Der SD-Mann Johannes Schmidt:
Der Mörder des Reichskanzlers Kurt von Schleicher?
von Rainer Orth
Hardcover: 200 Seiten
Verlag: Tectum Wissenschaftsverlag (2012)
Format: 16 x 22 Zentimeter
ISBN: 978-3828828728
Preis: 29,90 Euro
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Am 30. Juni 1934 wurden der ehemaliger Reichskanzler Kurt von Schleicher und seine Frau in ihrem Haus in Berlin erschossen. Der Mordfall ist bis heute unaufgeklärt. Historiker schreiben die Tat jedoch dem Sicherheitsdienst (SD) der SS zu, der im Fahrtwasser der Röhm-Affäre unliebsame Gegner beseitigte.
Im Buch „Der SD-Mann Johannes Schmidt“ liefert der Historiker Rainer Orth eine sehr akribische und kriminalistisch belastbare Aufbereitung um die Tat des 30. Juni 1934 und, wer dem Mord- bzw. Festnahmekommando angehörte und durch welche Dienststelle des Dritten Reiches es beauftragt worden sein könnte. War es überhaupt ein geplanter Mord? Oder geschah die Tötung von Schleichers aus Versehen? Wurde das Festnahmekommando durch die Landespolizei beauftragt; also durch die Dienststelle Herman Görings oder durch den SD der SS; also Reinhard Heidrich? Oder wurde der Mord unmittelbar durch Hitler angeordnet? Der Autor Rainer Orth führt zur Wahrheitsfindung unzählige Primärquellen an. Er kann die Angehörigen des Kommandos mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar namentlich korrekt benennen.
Aus dem Buchtitel geht hervor, dass es einen Haupttatverdächtigen gibt. Und der heißt Johannes Schmidt. Restzweifel bleiben allerdings, das räumt auch der Autor ein.
Das Buch gliedert sich in drei Kapitel, einer Schlussbetrachtung und mehreren Anhängen.
In Kapitel 1 beschreibt Orth den Lebensweg Schmidts bis zum 30. Juni 1934. In Kapitel 2 wird der Mordfall an sich geschildert. Im dritten Kapitel steht der weitere Lebensweg Schmidts bis 1945 bzw. nach 1945 im Mittelpunkt.
Im Anhang werden fünf weitere Mordfälle aus dem Berliner Raum beschrieben, die analog verliefen (von Bose, Klausener, Strasser, Schulz, Jung).
Darüber hinaus bildet Rainer Orth im Anhang die amtliche Todesliste des 30. Juni 1934 ab (83 Opfer) sowie die Namen derer, die nicht in der amtlichen Todesliste auftauchen (9 Opfer).
Das Buch „Der SD-Mann Johannes Schmidt“ ist ein wichtiges Standardwerk zu den Geschehnissen der „Röhm-Affäre“ 1934. Insbesondere zum Mordfall Kurt von Schleicher. (hh)
"Die Nacht der langen Messer" in Waffenkultur-Ausgabe Nr. 77
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