Mittwoch, 17. Januar 2024

Glock 20 Gen. 5 in 10mm Auto (350 Schuss)

 

Nach einem halben Jahr Verwendung hat sich die Schussbelastung der Glock 20 auf 350 Schuss erhöht. Das klingt nach relativ wenig. Jedoch wurde die Waffe meist nur auf der 50-m-Distanz genutzt. Das Gesamtpaket aus Kaliber 10mm Auto und der Leuchtpunktoptik kann dabei seine Vorteile absolut ausspielen

Das Lederholster des Herstellers 1791 Gunleather
aus Florida besitzt ein Paddel und ergänzt
die Glock 20 nahezu perfekt


Hinter der Anschaffung der Glock 20 Gen.5 im Frühjahr 2023 standen zwei Ideen. Zum einen sollte die Alltagstauglichkeit des Kalibers 10mm Auto in einem Langzeittest untersucht werden. Zum anderen war von Beginn geplant, die Pistole aufgrund ihrer MOS-Kompatibilität (MOS: Modular Optic System) mit einem LPV zu bestücken, um Vor- und Nachteile dieser Konfiguration im Allgemeinen zu testen.

Wahl des LPV
Die Anforderungen an das Leuchtpunktvisier (LPV) waren dabei klar definiert. Es sollte zwingend einen sog. Co-Witness mit der Werksvisierung einer Glock-Pistole erzeugen. Alle anderen Optionen, bei denen sich die Visierlinie durch das LPV erhöht, bzw. durch den Umbau auf eine höhere Kimme-Korn-Visierung nachträglich angeglichen werden muss, wurden von vornherein verworfen. Dafür gab es mehrere Gründe. Der „Gelegenheitskauf“ irgendeines LPV (weil es eben „gerade beim Händler lag“) sollte nicht zum nächsten Fehlkauf irgendeiner höher bauenden Kimme-Korn-Visierung führen, nur um es nachträglich wieder „passend zu machen“. In der Praxis zeigt sich, dass sich jede nachträglich montierte Kimme und jedes Korn beim Gebrauch lockern und in nicht wenigen Fällen abfallen wird.
Grds. ist des Weiteren davon auszugehen, dass jedes LPV seinen Dienst versagen kann und das auch wird. Seit LPV in Mode gekommen sind und auch immer häufiger auf Schießkursen auftauchen, zeigt sich, dass in jedem Kurs mindestens ein LPV ausfällt. Genau für diesen Zweck sollte die Möglichkeit des Schießens über Kimme und Korn gewährleistet bleiben. Ansonsten ist die Waffe unbrauchbar.
Das LPV selbst sollte in Redundanz zu seiner Stromversorgung durch eine Batterie im Optimalfall zusätzlich noch eine Stromversorgung über ein Solarpanel ermöglichen.

Paddel-Holster können bequem am Hosenbund über dem
Gürtel fixiert werden, ohne den Gürtel jedes Mal
umständlich ein- und ausschlaufen zu müssen


Wahl des Holsters
Die Rahmengröße der Glock 20 erlaubt die Verwendung von weiterverbreiteten Glock-17-Holstern nicht. Eine Neuanschaffung wird erforderlich. Zwar sind Holster für die größere Glock-Schwester verfügbar, der Markt ist aber keineswegs so reichhaltig. Aufgrund gesammelter praktischer Erfahrungen, sollte das neue Holster ein Paddel besitzen, mit dem es bequem am Hosenbund über dem Gürtel fixiert werden kann, ohne den Gürtel jedes Mal umständlich ein- und ausschlaufen zu müssen.
Die Wahl fiel auf ein Kydexholster von  , dessen Verriegelungssystem sich jedoch als zu wenig ergonomisch darstellte. Außerdem positionierte das Kydexholster die Glock zu hoch am Gürtel, wodurch der Ziehvorgang außerordentlich unbequem wurde.
Abhilfe bot hier die zweite Holster-Anschaffung des Herstellers 1791 Gunleather aus Florida (siehe auch Seite XX ff.). Das Lederholster in der „Optic-Ready-Variante“ ist speziell für die Modelle Glock 20 / 21 gefertigt. Entsprechend perfekt sitzt die Pistole im Holster. Mit der Paddel-Lösung lässt sich auch die relativ schwere 10mm-Auto-Glock bequem führen.

Das Leuchtpunktvisier muss zwingend mit der vorhandenen
Werksvisierung einen Co-Witness erzeugen. Alles andere
wird Gebastel oder Unsinn


Wahl der Munition
Von „Auswahl“ konnte zum Bestellzeitpunkt keine Rede sein. Die einzig verfügbare Laborierung war die Federal-Patrone mit einem 180 Grain Vollmantelgeschoss, das den Lauf der Glock 20 mit gerade einmal 320 Meter pro Sekunde verlässt. Was zu einer Mündungsenergie von etwa 600 Joule führt. Für das allgemeine Training ist das ausreichend. Perspektivisch sollen aber auch Ladungen von 800 oder 900 Joule mit der Waffe verschossen werden.

Auf dem Schießstand
Die bisher abgegebenen 350 Schuss absolvierte die Glock 20 erwartungsgemäß störungsfrei und mit sehr hohem Präzisionspotential. Reduziert sich beim Schießen die Größe des Ziels auf Kornbreite (also bspw. Zielbreite 25 Zentimeter auf fünfzig Meter Entfernung), kann die leistungsstarke Glock in Verbindung mit dem LPV ihre Trümpfe ausspielen.
Der Vorteil insbesondere über die 50-m-Distanz mit dem Präzisionsanspruch „Kornbreite“ liegt beim vereinfachten Zielvorgang. Anstelle von Kimme und Korn auszurichten und mit dem hergestellten Visierbild einen Haltepunkt auf dem Ziel zu finden, reicht es beim LPV aus, den Leuchtpunkt auf das Ziel zu legen. Da wo Punkt, auch Treffer – so die landläufige Meinung. Zielfehler des Schützen sowie altersschwache Augen werden bis zu einem gewissen Grad kompensiert.
Nachteilig zeigt sich jedoch der relativ helle Punkt des Holosun Elite SCS. Dieser lässt sich nur von Stufe „sehr hell“ in eine nicht wesentlich weniger helle Stufe regulieren. Beim Schießen im Freien bei Tageslicht überstrahlt der Leuchtpunkt aufgrund seiner Helligkeit mitunter das Ziel. Die Zielerfassung wird dadurch erheblich erschwert. Hier ist kurzfristig ein Austausch gegen das LPV eines anderen Herstellers zu erwarten.

Nachteilig zeigt sich der relativ helle Punkt des
Holosun Elite SCS. Dieser lässt sich auch
kaum nennenswert dimmen


Technische Daten
Modell: Glock 20
Hersteller: Glock Ges.m.b.H., Österreich
Waffenart: Selbstladepistole
Kaliber: 10 mm Auto (10x25)
L x B x H: 193 x 33 x 139 mm
Lauflänge: 117 mm
Visierlinie: 175 mm
Abzugssystem: Glock Safe Action®
Abzugsgewicht: 2,6 kg
Gewicht: 808 Gramm (mit Magazin, leer)
Mit Magazin, gefüllt: 1.150 Gramm
Magazinkapazität: 15

Erstvorstellung

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