Mit dem Ruger 10mm LC Carbine und dem Marck-15 Hydra wurden auf der SHOT 2025 zwei Langwaffen im brachialen Kurzwaffenkaliber 10 mm Auto vorgestellt. Beide Gewehre arbeiten mit Glock-Magazinen. Die Lauflängen von jeweils 16 Zoll unterstützen die Ballistik der 10 mm Auto noch zusätzlich
(Fotos: Hersteller)
Selbstladegewehre im Kaliber 9x19 gibt es reichlich. Diese Pistolenkarabiner sind manchmal AR-15 Varianten, oder AK-Systeme oder legendäre Maschinenpistolen, wie die MP5, die in einer Zivilausführung vermarktet werden.
Ruger LC Carbine und Marck-15 Hydra
Ein anderes Konzept verfolgen die beiden Hersteller Ruger und Hydra Weaponry. Beide stecken die leistungsstarke 10mm Auto in Selbstladesysteme. Hydra Weaponry in ein AR-15 System. Ruger in den Firmeneigenen LC Carbine, der auch in den Kalibern 5,7x28mm sowie .45 ACP angeboten wird.
Kaliber 10 mm Auto
Die 10 mm Auto gilt als eines der stärksten Kurzwaffenkaliber überhaupt. Einige Laborierungen bringen es auf brachiale eintausend Joule Mündungsenergie aus einem Pistolenlauf. Andere moderate Laborierungen begnügen sich mit fünfhundert bis sechshundert Joule.
Die deutlich höhere Anfangsgeschwindigkeit aus einem 16-Zoll-Lauf führt zu einer ebenfalls höheren Energie. Beim Kaliber 10 mm Auto heißt das vermutlich, dass durch die Bank alle Munitionssorten Mündungsenergien jenseits der eintausend Joule abliefern.
Ballistik
Eine Standardlaborierung mit 220 Grains beschleunigt aus dem 16,25 Zoll langen Lauf auf etwa 423 Meter pro Sekunde und erzeugt damit beachtliche 1.275 Joule Mündungsenergie.
Ruger LC Carbine
Wie beim US-Hersteller Ruger üblich, kommen Waffen im gehobenen Ausstattungsumfang, hoher Fertigungsqualität und zu einem günstigen Preis. Bei der LC Carbine Serie erfolgt die Munitionszufuhr über ein Magazin im Griffstück. Darüber hinaus ist alles sehr AR-15 ähnlich konzipiert.
Auf der Gehäuseoberseite läuft eine durchgehende Picatinnyschiene. Eine Klappvisierung ist im Lieferumfang inkludiert. Da die Visierlinienhöhe (Offset) dem eines AR-15 entspricht, sind hier alle AR-Optiken kompatibel.
Der Hinterschaft ist nicht nur längenverstellbar, sondern auch zur linken Waffenseite abklappbar. Wodurch sich die Gesamtlänge von 91 auf 56 Zentimeter verkürzt.
Der Vorderschaft besitzt M-LOK Schnittstellen. Der Lauf ist 16,25 Zoll lang und hat ein Mündungsgewinde von .578"-28. Außerdem ist im Lieferumfang ein 30-Schuss-Magazin enthalten. Glock-Magazine des Modells Glock 20 können ebenfalls genutzt werden.
Der Verkaufspreis in den USA liegt bei gerade einmal eintausend Dollar.
Marck-15 Hydra
Das neu vorgestellte Marck-15 Hydra 10mm H21 basiert unverkennbar auf einem AR-15, besitzt aber nur einen Masseverschluss. Aufgrund der zylindrischen Hülse der 10mm Auto Patrone, wäre die Marck-15 Hydra auch in jenen US-Bundesstaaten zur Jagd geeignet, die eine sog. „Straight-wall Cartridge“ Jagdgesetzgebung haben.
Der Hersteller Hydra Weaponry aus Maine setzt bei diesem Selbstlader ebenfalls auf die funktionierenden Magazine der Glock 20.
Der Verkaufspreis soll bei etwa 1.500 US-Dollar liegen.
Fazit
Vorteile? Reale Vorteile gegenüber einer Schulterwaffe mit echten Gewehrkaliber haben diese Modelle vermutlich nicht. Sie sind nicht präziser, haben keine geringeren Munitionskosten und transportieren keinesfalls mehr Energie ins Ziel. Es sind Zweit- oder Drittwaffen oder einfach nur Spaßbringer. Vielleicht ergibt sich ein Lern- oder Trainingsvorteil für Kinder und Jugendliche. Der wiederum könnte aber auch durch eine .22lfB erzeugt werden.
Service
Ruger LC Carbine
Marck-15 Hydra 10mm H21
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