Sechs Schuss aus sechs Yards in sechs Sekunden auf eine 10er-Ringscheibe: Weshalb diese Übung auch 6/6/6 oder Devil Drill genannt wird. Der Ablauf klingt einfach. Die Herausforderung besteht jedoch in einem zufälligen, unerwarteten Magazinwechsel während dieser sechs Schuss
Larry Vickers demonstriert den 6/6/6 Drill mit einer Wilson Combat Vickers Elite in 9x19 |
Ursprung
Die Übung hat ihren Ursprung bei dem US-amerikanischen Ausbilder Larry Vickers, der sie auf seinen Kursen als Fortgeschrittenenübung integriert. Larry Vickers selbst beschreibt den Devil Drill als eine anspruchsvolle Standardübung, bei der ausgeprägte Grundfertigkeiten und solide schießtechnische Elemente vorhanden sein müssen und kein Spielraum für Fehler besteht.
Ablauf
Die Entfernung zum Ziel beträgt sechs Yard. Das Zielmedium ist eine 10er-Ring Scheibe. Der Schütze zieht die Pistole aus dem Holster und gibt sechs Schuss ab, wofür ihm sechs Sekunden Zeit bleiben. Allerdings ist das Magazin in der Waffe so präpariert, dass zwischen Schuss #1 und Schuss #6 ein Magazinwechsel erforderlich wird. Der Magazinwechsel kommt unerwartet, da der Schütze selbst die Anzahl der Patronen im Magazin nicht kennt. Nach dem Magazinwechsel beendet der Schütze die Übung mit der entsprechenden Schussanzahl. Die Vorgabe ist, alle Schüsse innerhalb des schwarzen Spiegels zu halten.
Elemente
Der 6/6/6 Devil Drill erfordert sechs präzise Einzelschüsse in schneller Folge. Darüber hinaus werden die schießtechnischen Elemente Ziehvorgang und Magazinwechsel abverlangt.
Werden für den Ziehvorgang und Magazinwechsel jeweils anderthalb Sekunden kalkuliert, verbleiben für die Abgabe der sechs Schuss weitere drei Sekunden. Was theoretisch einem Schießrhythmus von zwei Schuss pro Sekunde entspricht.
Zielmedium
Das Zielmedium ist eine 10er-Ring Scheibe. Vorzugsweise die offizielle NRA B8 Zielscheibe. Der schwarze Spiegel hat einen Durchmesser von 5,54 Zoll, was etwa 14 Zentimetern entspricht.
Fehler
Die Bewegungsabläufe für den Ziehvorgang und den Magazinwechsel sollten intensiv und auf einer methodisch korrekten Grundlage geübt worden sein. Der Versuch, einfach nur schnelle Handgriffe bei willkürlichen Bewegungsabläufen ausführen zu wollen, wird beim 6/6/6 Drill scheitern.
Ein unkontrolliertes und ebenfalls willkürliches Schnellschießen-Wollen wird ebenso nicht zum Erfolg führen. Der Schütze sollte in der Lage sein, einen Schießrhythmus von zwei Schuss pro Sekunde abrufen zu können. Kornfokus, Abkrümmen ohne die Waffe zu bewegen und wieder Kornfokus sind die Hilfsmittel für den Erfolg. Des Weiteren sollte eine stabile Grifftechnik und das Konzept des natürlichen Zielpunktes beherrscht werden.
Schusszahl & Zeitansatz
Der Munitionsverbrauch pro Durchgang liegt bei lediglich sechs Schuss. Die Vorbereitungszeit für das Präparieren der Magazine sollte nicht vergessen werden. Mitunter können die Magazine von einem zweiten Partner vorbereitet werden. Der Zeitansatz für einen Durchlauf inklusive Auswertung liegt bei ein bis zwei Minuten.
Steigerungsmöglichkeit
Eine Steigerungsmöglichkeit ist nicht vorgesehen. Allerdings kann man sich einen Fehlschuss (außerhalb des schwarzen Spiegels) erkaufen, indem man die Übung innerhalb von fünf, anstatt sechs Sekunden absolviert.
Service
Schulungsvideo von Vickers Tactical https://www.youtube.com/watch?v=V5mT6ni0-cI
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