Samstag, 30. Mai 2015

Die Waffenkultur – Ausgabe 22 (Mai/Juni 2015)


Ausgabe 22 (Mai/Juni 2015)



Die Mai/Juni Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Suche nach Präzision: Larry Vickers in Europa
Go for Red!: Tactical Responder IFAK
M2-Serie: Walther PPQ Navy M2
Kalaschnikow 2.0: Cugir WS1-64 im Umbau
Allzeit bereit: Kershaw Cryo
Kampfwertsteigerung: LEM-Abzugsoption für HK-Pistolen
Standardübungen (15): Slide Stop Reload 6/6/6
AR-15 Zubehör: BCM Gunfighter Stock Mod. 0
Haben statt brauchen: Plattenträger der V. Gen. von Lindnerhof
Kalenderblatt: 71 Jahre Völkerschlacht am Monte Cassino





Donnerstag, 28. Mai 2015

AR-15 Schiebeschaft von BCM



Text: A.M.

Ende 2014 hat der US-amerikanische Ausrüster Bravo Company einen neuen Schiebeschaft auf den AR-15 Zubehörmarkt geworfen. Mit der Verkaufsbezeichnung BCM Gunfighter Stock Mod. 0 bewirbt Bravo Company den Schaft als den „stabilsten und leichtesten Polymerschaft für Mil-Spec Receiver Extensions“. Das ist gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass der BCM Schaft für Mil-Spec Bufferröhren gefertigt ist und nicht für die etwas breiteren „Commercial“ Bufferröhren.  Diese spielfreie Konstruktion verleiht dem BCM-Schaft besondere Stabilität. 



Leichtgewicht
Beim Gewicht zeigt die Waage gerade einmal 220 g an. Das sind 180 g weniger als beim bisher verbauten Oberland Arms Schiebeschaft. Der BCM besteht dabei aus lediglich fünf Einzelteilen und einer Schraube.

Länge & Breite
Im direkten Vergleich ist er auch zwei Zentimeter kürzer als der OA-Schaft. Das bedeutet, der Schütze muss den Schaft um eine Position weiter ausziehen, um die gleiche Gesamtlänge zu erhalten. In der hintersten Position werden diese zwei Zentimeter allerdings wieder fehlen. Was sich auf den Augenabstand zu einem eventuell verwendeten Zielfernrohr auswirken wird.



Riemenaufnahmen
Der BCM verfügt über zwei Varianten zur Befestigung von Trageriemen. Entweder mit einer „Quick Detach“ QD-Öse oder mittels einfachem Durchziehens des Riemens. Beide Befestigungsoptionen sind ambitexter, also sowohl für rechts als auch links geeignet. Was fehlt, ist die Aufnahme für einen Schießriemen, wie bspw. einen USGI Websling.

VBOST (Vehicle Borne Operations Sling Tab)
Unminimalistische Bezeichnung für ein kleines Bauteil: Der VBOST ist abnehmbar und dient als Haken für ein kleines Gummiband, an dem bspw. der Trageriemen fixiert werden kann, solange die Waffe in einem Fahrzeug verstaut wird oder auch während sie in der Waffenkammer steht.



Montage
Für das Anbringen an der Waffe ist ein Splinttreiber oder ein ähnliches Werkzeug erforderlich. Von der Empfehlung, den Schlagbolzen zu verwenden, ist natürlich strikt abzuraten. Zur Montage wird der Schaft auf die Receiver Extension (Bufferröhre) aufgesetzt. Der Verstellhebel am Schiebeschaft wird eingedrückt, bis die Löcher für den Splintreiber in einer Flucht liegen. Sodann wird ein Splintreiber durch die Öffnung geführt. Wird der Verstellhebel jetzt entlastet, zieht der Splinttreiber die Arretierung nach unten. Der Schaft kann jetzt komplett auf die Röhre geschoben werden.



Farben
Der BCM Gunfighter Schaft ist in den Farben Schwarz, Flat Dark Earth, Foliage Green und Wolf Gray erhältlich.

Service


Mittwoch, 20. Mai 2015

Verstelltürme an einem ZF



Der Kauf eines Zielfernrohrs unterliegt diversen Kriterien: Vergrößerung, Absehen und oft auch der Preis stehen im Vordergrund. Meist zählt die Funktion der Verstelltürme nicht zu den primären Anforderungen. Die Maßeinheit der Klicks und vor allem die Verstellrichtung sind aber relevant, können sie doch die Arbeit des Schützen erheblich vereinfachen.

Die Drehrichtung der Verstelltürme ist beim Zielfernrohrkauf meist ein gering geschätztes und daher kaum beachtetes Qualitätsmerkmal. Als Kunde nimmt man es meist als gegeben hin. Bei einer durchschnittlichen Anwendung des Waffesystems kann über die Drehrichtung auch gern hinweggesehen werden. Große Bedeutung erhält sie jedoch bei einer praxisorientierten Waffenanwendung, bei der Stresssituationen nicht ausgeschlossen werden können, schnelles Handeln aber unabdingbar bleibt.

Motorik
Menschen; vermutlich nicht nur aus Mitteleuropa; unterliegen der Alltagswahrnehmung, dass eine Rechtsdrehung an einem Regler grundsätzlich mit einem positiven Ergebnis verknüpft ist: Das Radio wird lauter, die Temperaturregelung im Auto bringt mehr Wärme und Licht wird durch das Rechtsdrehen am Dämmerungsschalter heller.



cw (clockwise)
Eine Rechtsdrehung am Verstellturm eines Zielfernrohrs sollte ebenfalls eine positive Auswirkung haben. Lies, den Treffpunkt in eine positive Richtung verlagern. Im Koordinatensystem eines Fadenkreuzes sind die positiven Richtungen nach Oben und nach Rechts. Das Gleichnis des Koordinatensystems ist bewusst gewählt. Vom Nullpunkt aus führen die Abszissenachse (x-Achse) horizontal nach rechts und die Ordinatenachse (y-Achse) vertikal nach oben jeweils in den positiven Bereich hinein. Beides ist mittels Rechtsdrehung an den Türmen zu bewerkstelligen. Man spricht in diesem Fall auch von einer „clockwise“-Verstellrichtung (cw).



ccw (counterclockwise)
Bei Optiken aus US-amerikanischer Produktion sind die Türme fast immer mit der konträr verlaufenden Verstellrichtung hinterlegt. Das bedeutet eine Rechtsdrehung verlagert den Treffpunkt nach links. Es entsteht eine Dissonanz bzgl. unserer Alltagswahrnehmung. Der Turm müsste in die entgegengesetzte (falsche) Richtung gedreht werden, um eine Verlagerung in den positiven Bereich des Koordinatensystems zu erreichen. Somit ist ein Denkschritt mehr erforderlich. Unter Umständen ein Denkschritt, für den in einer stressbeladenen Situation keine Kapazitäten frei sind.
Diese Ausführung der Drehrichtung wird auch als counterclockwise (ccw) bezeichnet.



Maßeinheit der Rastung
Die Rastung der Klickverstellung kann die Arbeit für Schütze oder Beobachter ebenfalls vereinfachen. Zielfernrohre basieren entweder auf einer MOA-Rastung, auf einer metrischen (cm-) Rastung oder auf mrad. Letztere kann in Bezug auf die Anwendung mit einer cm-Rastung gleichgesetzt werden. Eine Klickverstellung in 1/4- oder 1/8-MOA Schritten erfordert für uns Europäer immer Umrechenarbeit im Kopf. Unser Alltag basiert auf einem metrischen System. Nicht auf einem System von Zoll und Yards oder Bogenminuten.
Empfehlenswert ist daher ein Zielfernrohr mit einer 1-cm-Klickverstellung auf 100 Meter Entfernung. Die Kopfrechenarbeit ist leicht, da es sich immer um ein Vielfaches von einem Zentimeter handelt.



Fazit
Wird eine ZF-bestückte Waffe lediglich zum Schießen auf einer 100-m- oder 300-m-Bahn genutzt, spielen Turmdrehrichtungen und Maßeinheiten der Rastung kaum eine Rolle. Die Waffe wird entsprechend der bekannten Distanz einjustiert. Seitenwind kann vernachlässigt werden. Jeder Schuss ist mehr oder weniger gleich.
Beim Schießen in der realen Welt allerdings muss der Schütze bzw. der Beobachter auf eine Vielzahl unbekannter und veränderlicher Faktoren reagieren. Distanz, Wind, Luftdruck und Spindrift bei weiten Schüssen. Die Voraussetzungen sind immer anders. Jeder Schuss wird einzigartig. Vor jeder Schussabgabe müssen Korrekturen an Höhen- und Seitenturm vorgenommen werden. Nicht selten unter Zeitdruck, nicht selten bei widrigen Witterungsverhältnissen in Form von Regen, Kälte, Schnee und Wind. Mitunter auch unter dem Einfluss von Kampfhandlungen. Für Überlegungen, in welche Richtung der Turm gedreht werden muss, ist dann kein Spielraum mehr. Einfache motorische Abläufe, die im besten Fall unseren Alltagsroutinen nahe kommen, begünstigen das Herbeiführen einer richtigen Entscheidung.


Mittwoch, 13. Mai 2015

Feuerkampf und Taktik, 4. Auflage



In letzter Zeit häuften sich Anfragen, wann die 4. Auflage von „Feuerkampf & Taktik“ endlich erscheinen werde. Die 4. Auflage ist seit Juli 2014 im Handel. Ursache für dieses Missverständnis ist offensichtlich die schlecht gepflegte Seite des Buchhändlers amazon, auf der nach wie vor die 3. Auflage feilgeboten wird.



Deshalb hier noch einmal der Beitrag vom Juli 2014


Die anhaltend hohe nach Nachfrage zu „Feuerkampf & Taktik“ machte eine 4. Auflage erforderlich, welche ein unveränderter Nachdruck der 3. Auflage vom Juli 2012 ist.

In Gesprächen mit Ausbildungsverantwortlichen von Militär und Polizei zeigt sich, dass Inhalte und Lehrmeinung des Buches zum Teil auch Einzug in behördliche Schießausbildung halten. Dieser Trend ist positiv zu bewerten. Schießausbildungskonzepte sollten auf Einfachheit und Minimalismus beruhen und die Eigenverantwortung des Schützen stärken. Darüber hinaus sollten sie robust, doktrinfrei und kohärent sein.

Wenn „Feuerkampf & Taktik“ diesen Trend unterstützen kann, dann wiegt das schwerer als ausschließlich hohe Verkaufszahlen.

Die 4. Auflage wird unverändert zu einem Ladenverkaufspreis von 24,95 € angeboten.





Feuerkampf und Taktik, 3. Auflage

Änderungen der 2. Auflage


Feuerkampf & Taktik
von Henning Hoffmann


Broschiert: 288 Seiten
Verlag: dwj Verlags-GmbH, 4. Auflage (Juli 2014)
ISBN: 978-3936632712
Preis: 24,95 €

Montag, 11. Mai 2015

Langzeittest: Black Label M4 - Woche 34 bis 35



Teiletausch und Gravur

Gesamtschusszahl: 2.930

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Kein Schießen in den Wochen 34 und 35. Das Black Label M4 befand sich einige Tage beim Hersteller in Huglfing zum Austausch zweier Teile und zum Anbringen einer Gravur auf dem Lower Receiver.

Gravur
Nachdem Larry Vickers das Black Label M4 als Vorführwaffe auf einem Schießkurs genutzt hat, gab er sein Einverständnis, dass unsere Langzeittestwaffe mit seiner Signatur versehen werden darf. Als besondere Serviceleistung wurde diese Gravur vom Hersteller Oberland Arms angebracht.



Receiver Endplatte
Während des kurzen Boxenstopps in Huglfing wurde außerdem die Receiver Endplatte getauscht. Serienmäßig verfügt das Black Label M4 über eine Endplatte, die zur Aufnahme eines 1-Punkt-Riemens geeignet ist. Diese Ösen verursachten beim Sichern / Entsichern der Waffe hin und wieder eine als unangenehm empfunden Reibung mit der Hand des Schützen. Da ein 1-Punkt-Riemen als Trageoption ohnehin ausscheidet, wurde die Receiver Endplatte gegen ein Standardteil getauscht.




Verschleißteil Gasringe
Bei direct impingement Systemen sind die Gasringe am Verschlusskopf ein typisches Verschleißteil. In der Regel sollten sie bei spätestens 5.000 Schuss getauscht werden. Durch die permanente Reibung im Verschlussträger unterliegen die Gasringe einer Abnutzung. Es entsteht Gasschlupf, der eine störungsfreie Funktion verhindern könnte.



Im Langzeittest konnte bei einer Gesamtbelastung von etwa 3.000 Schuss eine ungewöhnliche Abnutzung festgestellt werden. Ein Gasring (in Schussrichtung der erste) war gebrochen. Nach Rücksprache mit Oberland Arms kann ein derartiger Bruch auch durch grobmotorisches Zusammensetzen der Verschlussbaugruppe nach erfolgter Reinigung entstehen. Der Verschlusskopf sollte mit etwas Gefühl und niemals verkantet in den Verschlussträger gesteckt werden.
Trotz eines defekten Gasrings schoss das M4 weiterhin störungsfrei. Die Funktionsreserve des Systems ist offensichtlich ausreichend.



BCM Gunfighter Buttstock
Der Hang zum Minimalismus treibt uns wieder einmal um: Das Oberland Black Label M4 erhält versuchsweise den neuen Gunfighter Buttsock des US-amerikanischen Herstellers Bravo Company. Der BCM Schaft ist etwa 2 cm kürzer als der Oberland Schaft und wiegt anstatt 400 g nur 220 g.
Er besitzt eine Aufnahmemöglichkeit für QD-Ösen aber auch für eine normale Riemenführung.




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