Dienstag, 11. Oktober 2016

Langzeittest: Black Label M4 - Woche 94 bis 97



2 Jahre Langzeittest

Gesamtschusszahl: 7.130 + 140 = 7.270
Davon mit SD: 860

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Das selbstgesteckte Ziel mit 10.000 Schuss innerhalb von zwei Jahren wurde verfehlt. Auf dem Schussbelastungskonto des Black Label M4 stehen lediglich knapp 7.300
Die Qualität eines Langzeittestes definiert sich aber ohnehin nicht allein über die Schussbelastung, sondern mehr über die Anwendungsbereiche und Einzelübungen, die der Waffe abverlangt werden. Das M4 erfüllte alle gestellten Aufgaben störungsfrei und ohne Beanstandungen. Mit einer jederzeit reproduzierbaren Streuung von 0,2‰ übertrifft die Präzision sogar noch das, was man von einem Gewehr dieses Verwendungszwecks erwarten darf.



Auf einem Schießkurs Gewehr 1 (SLB-1) absolvierte die Waffe weitere 140 Schuss. Bestückt mit einem Aimpoint Micro T-2 gelang es sogar, die Übung „Rifleman“ fehlerfrei zu schießen. Lediglich der Bonusschuss in Morgan’s Shingle ging daneben.


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Donnerstag, 6. Oktober 2016

Vickers Guide



Der US-amerikanische Schießausbilder und Waffenexperte Larry Vickers veröffentlichte in 2016 den Pilotband zu einer Fachbuchreihe; dem „Vickers Guide“. Im ersten, mittlerweile ausverkauften, Teil stellte er die amerikanischste aller Pistolen vor: Die 1911. http://www.vickersguide.com/



Im Herbst 2016 widmet sich Larry Vickers mit einem Folgeband einer weiteren Legende des Waffenbaus: Dem AR-15. Aufgrund der Fülle an Informationen wird es zum AR-15 zwei Bände geben. Volume 1 und Volume 2, welcher voraussichtlich im Frühjahr 2017 erscheinen wird.



Es sind weitere Teile zu anderen legendären Waffen und auch über Waffen-Hersteller mit Weltruhm geplant.

Alle Bücher werden ein einheitliches Querformat von 33 cm mal 28 cm haben und jedes wird exakt 352 Seiten dick sein. Die hohe Papierqualität resultiert in einem Gesamtgewicht von 3,5 kg. Die Fotos erheben künstlerischen Anspruch. In Europa wird es jeweils nur eine sehr limitierte Stückzahl geben. Alles in allem werden die Bücher der Reihe „Vickers Guide“ schnell zu begehrten Sammlerobjekten avancieren.





Die 0/500®-Verlagsgruppe wird den Exklusivvertrieb für die Vickers Guide Buchreihe in Europa und der Schweiz übernehmen.

Mit der Lieferung der Ausgabe AR-15 Vol.1 wird ab Mitte November gerechnet.

Für den ausverkauften 1911-Band ist eine 2. Auflage vorgesehen. Wir informieren rechtzeitig und werden für alle Ausgaben eine Vorbestellmöglichkeit bieten.


Zitat von Vickers Guide: https://www.facebook.com/VickersGuide/
"Vickers Guide is pleased to announce Henning Hoffmann as its exclusive international distributor for the European Union and Switzerland. Henning runs his own shooting school (Akademie 0/500) in Germany, Austria and Switzerland and has hosted a number of renowned instructors, including Larry Vickers. Henning is also editior-in-chief of the online German language “Waffenkultur” magazine (Die Waffenkultur).

From Larry: “I've known Henning for years and can attest to the fact that not only is he a solid, well-rounded shooter, he also displays exceptional attention to detail. He is a superb choice as the European distributor for Vickers Guide, and we are proud to have him onboard!"

If you are located in the EU or Switzerland and would like to purchase the upcoming Vickers Guide: AR-15 (Volume 1), please contact Henning via email at the following address:

verlag@0-500.org


If you live in a different territory/country (Japan in particular) and would like to become a Vickers Guide distributor as well, please send us a Facebook message (Vickers Guide and Larry Vickers)."


Dienstag, 4. Oktober 2016

Die Glock Abzugsfeder


„Eine Glock schießt auch mit gebrochener Abzugsfeder!“, gehört hat man so etwas wohl schon einmal. Jedenfalls würde man einer solchen Aussage keine weitere Beachtung schenken. Die Waffe schießt aber tatsächlich auch ohne Abzugsfeder weiter.


Eine Glock besitzt insgesamt neun Federn. Vier davon in der Verschlussbaugruppe: Die Schließfeder (#3&#4), die Schlagbolzenfeder (#7), die Feder der Schlagbolzensicherung (#10) und die Druckbolzenfeder (#13), die den Druck auf die Ausziehkralle bringt. Im Griffstück befinden sich ebenfalls vier Federn: Die, für den Magazinauslöser (#18), die „Slide Lock Spring“ (#20), die Abzugsfeder (#25) und die Verschlussfangfeder (#27). Außerdem gibt es noch die Magazinfeder (#31).
Jede dieser Federn ist für die störungsfreie Funktion einer Waffe wichtig. Bricht eine Feder, kann das den Totalausfall der Waffe nach sich ziehen. Jedes Bauteil, selbst bei höchster Fertigungsqualität, unterliegt einem Verschleiß und kann daher brechen. Auch eine Glock Abzugsfeder.

Augenzeuge
Man wird nicht oft Augenzeuge einer gebrochenen Glock-Abzugsfeder. Bei Akademie 0/500 hat es neun Jahre und 3.000 Teilnehmer gedauert, von denen gefühlt 50% Glock Pistolen nutzen. In einem der letzten PRM-Kurse brach die Abzugsfeder einer Dienst Glock 17 mit einer Schussbelastung von mehreren 10.000 Schuss. Das erstaunliche war, dass die Waffe dennoch weiterhin zum Schießen genutzt werden konnte, sofern der Anwender konsequent die Abzugstechnik des Trigger Reset anwendet. Also den Finger erst nach der Rückstoßverarbeitung kontrolliert zum Resetpunkt zurückführt. Technisch wird die Abzugsstange dabei durch den Verschluss wieder gespannt. Auch mit einer komplett ausgebauten Abzugsfeder konnte dieses Merkmal zu Testzwecken nachgestellt werden. Für Glock Anwender bedeutet das, das Quäntchen mehr Zuverlässigkeit für den relativ unwahrscheinlichen Fall eines Federbruchs.



Die Alternative: New York Trigger
Als sich die New Yorker Polizei in den 1980er Jahren dazu entschied, ihre Beamten mit Glock Pistolen auszurüsten, wollte man ihnen den Wechsel vom Revolverabzug auf den Glock Safe-Action-Abzug erleichtern. Glock überarbeitete den Abzugsmechanismus grundlegend und entwickelte eine Abzugsfeder, die unter dem Name „New York Trigger Spring“ in die Waffengeschichte einging. Die Waffe erhält damit eine andere Abzugscharakteristik, welche an einen Double-Action Abzug angelehnt ist. Sowohl Abzugsvorweg als auch Abzugswiderstand erhöhen sich. Die Charakteristik eines reinen Double-Action Revolverabzugs kann damit jedoch nicht abgebildet werden.
Von Kritikern wird der New York Trigger gern als unbeherrschbar beschrieben. Fälschlicherweise folgt man mit dieser Denkweise der Meinung, die Präzision einer Waffe erhöhe sich, wenn ihr Abzugswiderstand geringer wird. Das ist aber nicht der Fall. Leichtere Abzüge kaschieren bis zu einem gewissen Grad lediglich einen vorhandenen Abzugsfehler des Schützen. Sie helfen aber keineswegs dabei, diesen motorisch bedingten Abzugsfehler zu beheben. Ganz im Gegenteil: Durch fortgesetztes falsches Üben schleift sich der Abzugsfehler mehr und mehr ein. Darüber hinaus stellen leichte Abzüge eine Gefahr dar, wenn in Stresssituationen das Ausführen von feinmotorischen Bewegungen nicht mehr funktioniert.



Technische Beschreibung
Die technische Umsetzung eines New York Trigger ist simpel: Während beim Standard Glockabzug die Abzugsfeder permanent unter Zug steht und bis zur Schussauslösung noch weiter gespannt, d.h. „gezogen“ werden muss, steht die New York Abzugsfeder (Bauteil #25a/b) permanent unter Druck. Zur Schussauslösung wird sie über den Abzug und die Abzugsstange weiter komprimiert.
Es gibt zwei Ausführungen des New York Trigger. Den N.Y.1 und den N.Y.2
Der N.Y.1 Abzug ist olivgrün und besitzt eine silberfarbene Feder. Der N.Y.2 ist orange und hat eine schwarze Feder. Er ist der härtere von beiden.
Je nach Schlagbolzenfeder und Steuerfeder entstehen unterschiedliche Konfigurationen. Vorausgesetzt man nutzt die Standard Schlagbolzenfeder mit 24 Newton, erreicht die N.Y.1 Abzugsfeder in Verbindung mit einer „minus“-Steuerfeder nach Werksangaben ein Abzugsgewicht von 3,5 kg. In Verbindung mit einer Standard Steuerfeder 4,0 kg.
Die N.Y.2 Abzugsfeder kommt in Verbindung mit der Standard Steuerfeder auf 5,0 kg Abzugswiderstand. Eine Verwendung der New York Abzugsfedern in Verbindung mit der „plus“-Steuerfeder wird werksseitig nicht empfohlen.

Fazit
Eine Glock bringt im Ernstfall auch mit einer gebrochenen oder auch ganz ohne Abzugsfeder weiterhin Wirkung ins Ziel. Der Austausch des Kleinteils kann feldmäßig innerhalb von zwei Minuten vorgenommen werden. Wer dennoch vorbeugen möchte, installiert den New York Trigger.

Service
Die nächste Glock Werkstatt findet am 24. März 2017 in Fraureuth bei Zwickau von 13 bis 17 Uhr statt.