Dienstag, 31. Mai 2011

Das Flashbang Holster

Eine neue Idee des verdeckten Führens einer Schusswaffe für Frauen kursiert derzeit in den USA. Frau befestigt sich dabei das Holster direkt am BH.

Der Markt hält eine Vielzahl von Holstern für Schusswaffen bereit. Diese können mit den unterschiedlichsten Tragevarianten kombiniert werden. Die gebräuchlichsten Positionen sind am Hosengürtel auf drei, vier oder fünf Uhr. Im taktischen Bereich wandert ein Holster auch gern einmal an den Oberschenkel. In den letzten Jahren hat die Tragevariante des „Appendix“ vermehrt Einzug gehalten. Hier trägt der Anwender das Holster frontal auf zwei Uhr und zwar innerhalb des Hosenbundes.



Quelle: www.flashbangholster.com


Eine neue Idee kursiert derzeit in den USA. Das Flashbang Holster der Firma Looper Brand ist aus vorgeformten Plastik gefertigt. Es nimmt Kurzwaffen mit der Größe einer Taschenpistole auf oder dementsprechend große Revolver. Das Holster wird direkt am BH befestigt.



Quelle: www.flashbangholster.com


Für den Fall, dass die Waffe gezogen werden muss, hebt die Schützin mit der Unterstützungshand ihr Oberteil an und zieht mit der Schusshand die Waffe. Nach Herstellerangaben soll der Ziehvorgang recht schnell ausführbar sein. Die Bauart des Holsters gewährleistet, dass der Abzug verdeckt ist.


http://www.youtube.com/watch?v=h8r6CY5UZyw&feature=player_embedded#at=17


Produktvideo von www.flashbangholster.com


Das Holster wird derzeit für folgende Waffen angeboten: Ruger LCP und LCR, J-Frame Revolver, Kel Tec .380, S&W Bodyguard .38 und .380 und SIG P238.

Freitag, 13. Mai 2011

Triangel der Schießausbildung

Ein Schießausbildungskonzept sollte auf Einfachheit basieren, es sollte außerdem doktrinfrei, unabhängig, robust und kohärent sein. Vor allem aber sollte es überhaupt einen konzeptionellen Anspruch erheben. Die Triangel der Schießausbildung stellt hierfür einen sehr brauchbaren Rahmen dar.


Das Vermitteln eines allgemeingültigen Systems der Waffenhandhabung ist zu einem zentralen Punkt der Ausbildungsszene geworden. Ein Schießausbildungskonzept sollte folgende Anforderungen erfüllen: Es muss für alle Waffenarten gleichermaßen anwendbar sein. Es muss den Einzelschützen genauso ausbilden können, wie die Kleingruppe bestehend aus zwei, vier oder mehr Personen. Außerdem hat es den Forderungen nach Einfachheit, Unabhängigkeit, und Kohärenz zu genügen und robust sollte es auch sein. Es muss Abwehr- als auch Angriffshandlungen im Entfernungsbereich des infanteristischen Halbkilometers (null bis 500 m) abdecken können. Eine weitere Anforderung ist die nach einem doktrinfreien System.

Darüber hinaus sollte ein Schießausbildungssystem von den Eckpunkten „Sicherheit“, „Waffenmanipulation“ und „Treffen“ begrenzt werden. Das Resultat ist eine Triangel. Erstmals publiziert wurde dieser Modellgedanke von Jeff Cooper. Es entstanden seither mehrere Abwandlungen und Modifikationen. Die derzeit gebräuchliche Triangel kann wie folgt abgebildet werden:





Sicherheitsregeln
Es existiert eine Vielzahl von Sicherheitsregeln. Insbesondere Schießsportordnungen und unzeitgemäße behördliche Schießausbildungen unterliegen dem Dogma der absoluten Sicherheit. Oftmals wird versucht durch mehr Sicherheitsregeln mehr Sicherheit zu erzeugen. Dieser rein theoretische Denkansatz führt jedoch regelmäßig zu einer nicht mehr praxisgerechten Waffenhandhabung.
Ebenfalls Jeff Cooper war es, der vier Sicherheitsregeln aufstellte, die bis heute Gültigkeit besitzen:

1.) Jede Waffe ist geladen. (Keine Zusätze. Keine Einschränkungen)
2.) Die Mündung überstreicht nur das, was ich auch beschießen will.
3.) Der Finger berührt erst dann den Abzug, wenn ich die Entscheidung zum Schuss getroffen habe.
4.) Ich kenne mein Ziel und achte auf das, was dahinter ist.


Erst wenn der Anwender die Eckpunkte dieser kleinsten Triangel fehlerfrei umsetzen kann, sollten weitere Ausbildungssegmente integriert werden. Wie z.B. das Nutzen von anderen Schießpositionen, Das Schießen aus der Deckung und die Integration des Element Bewegung. Es könnte noch ein weiteres Segment hinzugefügt werden, bei dem der Schütze alle Waffenmanipulationen und das Schießen bei Dunkelheit übt sowie das Schießen im extremen Nahbereich oder auch die Messgröße Zeit implementiert wird. Dieser erweiterte Teilbereich der Schießausbildung lässt sich in einer erweiterten Triangel darstellen.





Der 2-Mann-Trupp
Bis zu diesem Punkt fand lediglich die Ausbildung am Einzelschützen statt. In einem aufbauenden Schritt werden von nun an Partnerübungen im 2-Mann-Trupp integriert. Die Komplexität erhöht sich und damit auch die Anforderungen an den Schützen. Er muss jetzt nicht nur sich selbst kontrollieren, sondern auch jederzeit über die Bewegungen seines zweiten Mannes im Bilde sein. Defizite in der kleinsten Triangel „Sicherheit, Waffenhandhabung und Treffen“ sind jetzt nicht mehr akzeptabel und würden eher eine Gefährdung darstellen als den Lernfortschritt zu fördern.

BAD – Brutal, Aggressiv, Dynamisch
Lehrinhalte im 2-Mann-Trupp sollten sich zu allererst um den Punkt „Feuerüberlegenheit“ drehen. Wie kann Feuerüberlegenheit gewonnen werden. Wie kann sie gehalten werden. Über welche Hilfsmittel zur Destabilisierung des Gegners verfügt der 2-Mann-Trupp und wie können die eingesetzt werden. Das Gewinnen von Feuerüberlegenheit ließe sich mit der Abkürzung BAD zusammenfassen: Brutal – Aggressiv – Dynamisch. Auch für alle anderen Vorgehensweisen im Trupprahmen sollten diese Eigenschaften bestimmend sein.
Das Element „Bewegung“ erhält im Trupprahmen eine neue Dimension. Feuer und Bewegung müssen unter den Partnern abgestimmt werden. Kein Feuer ohne Bewegung, keine Bewegung ohne Feuer. Das taktische Element Kommunikation muss ab diesem Niveau der Ausbildung mit eingebunden werden.
Die bereits erworbene Befähigung zum Treffen des Ziels wird jetzt um Ziele erweitert, die außerhalb der Normaldistanz des Durchgehenden Visierbereichs liegen, um Ziele hinter Deckungen und um multiple Ziele (Ziele in Überzahl).





Der 8-Mann-Trupp
Nachdem der 2-Mann-Trupp dieses Ausbildungssegment durchlaufen hat, ist die Symbiose hin zum 4-Mann oder gar 8-Mann-Trupp nur noch ein formeller Schritt. Im letzten Segment liegt der Schwerpunkt auf Führungsarbeit des jeweiligen Gruppenführers. Diese Lehrinhalte sollten aber dennoch jedem Gruppenmitglied nahe gebracht werden. Ein Ersatz des Gruppenführers sollte in einer Kleingruppe ad hoc ohne Abstriche in der Führungsbefähigung möglich sein.
Darüber hinaus ließen sich in diesem Segment noch Elemente der einsatzbezogenen Ausbildung integrieren.





Fazit
Die Triangel der Schießausbildung stellt in dieser oder ähnlicher Form das Gerüst der Schießausbildung in der Schweizer Armee dar. Das Schweizer Schießkonzept gilt als das weltweit durchdachteste.
Weitere Informationen zu diesem und anderen Bereichen der Schießausbildung sind nachzulesen in der 2. Auflage von Feuerkampf & Taktik