Donnerstag, 30. November 2017

Die Waffenkultur – Ausgabe 37 (November/Dezember 2017)



Ausgabe 37 (November/Dezember 2017)


Die November/Dezember Ausgabe hat folgenden Inhalt:


Black Label Matters: 10.000 Schuss Langzeittest
Flinte: Laden des Röhrenmagazins
ZF-Überprüfung (2): Der Tracking Test
Der Schusswaffenbackverständige: Herstellung von Anscheinslebkuchen
Arbeiter der Stirn und der Hand: Fenix HL60 und UC30
Die neuen Sepps: Der Wuiderer und der Jager
Vickers Guide: AR-15 Vol.2
GSG 9. Die Spezialeinheit der Bundespolizei
Klimaneutraler Dauerbrenner: Funktionshemd von X-Bionic
Sweater UF Pro Hunter
Maxpedition ERZ und MRZ
Tasmanian Tiger Tac Sling Pack 12
Helikon-Tex Firespark
Disc-O-Bed: Schlafen in allen Lagen
Buchempfehlungen: Discipline Equals Freedom und Deep Work






Dienstag, 28. November 2017

Ruger Precision Rifle (#11)


Tracking Test

Gesamtschusszahl: 350 + 20 = 370
Davon mit SD: 0


Die Ruger RPR absolvierte bestückt mit dem Kahles K312i zu Test- und Dokumentationszwecken den Tracking Test
 


Von Arne Mühlenkamp

Ursprung
Der Tracking Test ist auf internationaler Ebene weit verbreitet. Scharfschützen führen ihn bspw.  durch, um die mechanische Zuverlässigkeit der Höhenkorrektur zu verifizieren. In der Fachliteratur ist er meistens auch als „Tracking Test“ benannt; mitunter auch als „Tall Target Test“. Referenzen zu diesem Test stammen u.a. von den Fachautoren Tom Beckstrand und Bryan Litz.

Ziel
Mit dem Tracking Test können insgesamt drei Faktoren überprüft werden:
1) Das vom Hersteller angegebene Klickmaß
2) Die Wiederholgenauigkeit der Höhenverstellung
3) Die unverkantete Montage des Zielfernrohrs

Zielmedium
Im Versuchsaufbau wurde eine Pappe von 80 cm Höhe genutzt. Am unteren Rand wurde die Anschussscheibe / Ankerscheibe angebracht. Auf einer Distanz von 25 Metern erlaubt die Höhe des Zielmediums eine Höhenkorrektur über den gesamten Höhenverstellweg des ZF.

Ablauf
Vorbereitung und Durchführung erfordern vom Anwender ein besonderes Maß an Sorgfalt. Bspw. sollte das Zielmedium mithilfe eines Rechten Winkelmaß präpariert und mit einer Wasserwaage installiert werden, um ein Verkanten auszuschließen. Außerdem sollte das Zielmedium hoch genug sein, um eine maximale Höhenkorrektur am ZF abbilden zu können.
Der Test sollte idealerweise auf einer Entfernung von 100 Metern durchgeführt werden. Es kann aber auch eine 25-Meter-Bahn genutzt werden.
Nachdem das Zielmedium senkrecht angebracht wurde, gibt der Schütze drei Schuss ab. Das ZF befindet sich dabei in „Null-Stellung“. Im Anschluss wird der Höhenturm um einen signifikanten Wert (min. 50 Klicks) verstellt. Im Test (auf 25 Meter) wurden 100 Höhenklicks vorgenommen. Es folgt eine weitere 3-Schuss-Gruppe. Gefolgt von weiteren 70 Höhenklicks und einer 3-Schuss-Gruppe.
Zum Abschluss wurde mit der „Null-Stellung“ eine letzte 3-Schuss-Gruppe absolviert.

Auswertung
Im Idealfall liegen die Schussgruppen mit Höhenablage direkt senkrecht über der Ausgangsgruppe, welche wiederum deckungsgleich mit der letzten Schussgruppe sein sollte.
Hat die Höhenablage eine deutliche Abweichung von der Mittellinie, ist die wahrscheinlichste Ursache ein verkantet montiertes ZF. Diese Fehlerursache ist durch Lösen der Montage und leichtes Drehen des ZF schnell beseitigt.
Kann diese Ursache ausgeschlossen werden, der Fehler in der Höhenablage besteht jedoch weiterhin, liegt ein internes (mechanisches) Problem beim ZF vor. Die Höhenverstellung arbeitet vermutlich nicht korrekt. Das ist auch der Fall, wenn die letzte Schussgruppe nicht deckungsgleich mit der ersten Gruppe ist.

Kritische Würdigung
Der Tracking Test ist ein anspruchsvolles Verfahren zur mechanischen Überprüfung des ZF, dass vom Anwender Disziplin, Sorgfalt und Fachkenntnis erfordert. Mehrere Fehler haben einzeln oder in Kombination erheblichen Einfluss auf das Testergebnis. Der Anwender sollte daher mögliche Fehler isolieren bzw. von vorn herein ausschließen.
Anwenderseitig werden folgende Fehler das Testergebnis verfälschen: Mängel in der Schießtechnik und bei der Umsetzung von Grundfertigkeiten des Schießens, Waffe verkantet, Zielmedium nicht senkrecht.