Freitag, 30. Juli 2021

Die Waffenkultur – Ausgabe 59 (Juli/August 2021)

 

Ausgabe 59 (Juli/August 2021)


Die Juli/August Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Infanterieporträt (2): Die U.S. Marines in Korea
Ortgies-Pistole: Die Glock der 1920er Jahre
Harte Jungs haben harte Abzüge: Der New-York-Trigger
Kenne das Limit: Munitionswechsel bei der Flinte
Standardübungen (21): Double-Distance-Drill
Virtus: Die SIG Sauer MCX in 11,5“
Einfachheit: Bedienkonzepte für Taschenlampen
Windbreaker: Tasmanian Tiger Maine Jacket
Masseuse für daheim: Nackenmassagegerät NM-089
Fighting Fit: Pilates-Training
Das Kalenderblatt: 70 Jahre Korea-Konflikt

http://waffenkultur.com

 

Mittwoch, 28. Juli 2021

Kurzvorstellung: Walther PDP (9x19)

 

Walthers Performance Duty Pistol hat die ersten eintausend Schuss hinter sich gebracht und ein Lächeln in das Gesicht des Testers gezaubert. Weitere eintausend Schuss folgen. Im September kommt der vollständige Artikel zur Walther PDP



Bisher genutzt wurde die Fullsize-Ausführung mit dem 4,5“ Lauf im Kaliber 9x19 und insgesamt 18 Schuss im Magazin.
Die Abmessungen der Pistole sind: 202 Millimeter Länge, 34 Millimeter Breite und 143 Millimeter Höhe. Das Gewicht mit leerem Magazin beträgt 760 Gramm. Die Visierlinie 176 Millimeter. Der Polygon-Lauf ist 115 Millimeter lang.
Als striker-fired pistol (Schlagbolzenschloss) besitzt die PDP den sog. Performance Duty Trigger mit einem Abzugsgewicht von etwa 2,5 Kilogramm.
Die Walther PDP ist für eine LPV-Montage vorbereitet und ist Co-Witness fähig. Der UVP beträgt 798 Euro

Die Walther PDP absolvierte bisher verschiedene Standardübungen:

Natürlich den 100-m-Simulationsdrill, fehlerfrei



Den 5/1-Drill



und den 3/3/3/3




Technische Daten (Quelle: Firma Carl Walther)




Mittwoch, 21. Juli 2021

Einsatzdistanzen bei Flinten

 

„Man muss die maximalen Einsatzdistanzen seiner Flinte kennen.“, ist bei 0/500® ein oft gehörtes Resümee nach einem Schießkurs Flinte Homedefense. Das betrifft sowohl Buck Shot als auch Flintenlaufgeschosse. Übungsintensiv wird es, wenn im praktischen Einsatz zudem noch ein Munitionswechsel erforderlich wird


Bis zu welcher Entfernung würde ich Buck Shot in einer
Verteidigungssituation mit mehreren bewaffneten Angreifern einsetzen?



Mit etwas praktischer Erfahrung endet der Einsatzbereich einer Flinte bei 30 Meter. Die Glattrohrwaffe in Verbindung mit einer manchmal rudimentären Visierung birgt jenseits der 30 Meter ein zu hohes Risiko für Fehlschüsse und damit für Kollateralschäden. Nur wenige Flintenmodelle besitzen eine Büchsenvisierung, mit der ein Mindestpräzisionsanspruch umgesetzt werden kann. Selbst die beliebten Ghost-Ring Visiere bedeuten schon einen Kompromiss. Mit der Visieroption „Perlkorn und sonst nichts“, werden sogar die erwähnten 30 Meter zu einer Herausforderung, die im Ernstfall nicht angenommen werden sollte.

Alles bleibt anders
Ein Umstand, der bei diesen Betrachtungen oft vernachlässigt wird: Jede Flinte erreicht mit jeder Munitionssorte andere Ergebnisse. Mitunter sind die Resultate von ein und derselben Munitionssorte verschossen aus zwei baugleichen Flintenmodellen komplett verschieden. Wie ein Versuch mit zwei Remington 870 Express und Postenschrotmunition von GECO zeigt.
Die Wirkungszonenmethode absolviert aus den Distanzen 5 / 7 / 10 / 12 / 15 und 17 Meter erzeugte ab der Entfernung zwölf Meter grundsätzlich andere Buck Shot Gruppierungen. Während die eine Remington 870 die Gruppen noch relativ eng beieinander hielt, vergrößerten sich Gruppen mit der zweiten Remington 870 ab zwölf Meter deutlich. Beide Flinten waren mit einem handelsüblichen Glattrohrlauf ohne Choke aber mit Büchsenvisierung bestückt.
Am Ende ist es Aufgabe des Anwenders, die beste Einsatzmunition individuell für seine Flinte zu finden und diese auch bei jedem Training zu nutzen.
Die Wirkungszonenmethode ist dabei das methodische Gerüst, um sehr praxisorientiert die maximale Einsatzdistanz von Buck Shot zu ermitteln.


Im typischen Nahbereich von fünf bis sieben Meter liefert
das Postenschrot der Munitionssorte GECO faustgroße Streukreise
(Waffe: Remington 870 Express)

Bei zehn und zwölf Meter sind die Gruppen zwar
etwas größer aber zueinander identisch

Erst bei 15 und 17 Meter verlassen
einzelne Posten das Blatt der Größe A4



Wechsel der Munitionssorte
Wird im Feuerkampf die Maximaldistanz für Buck Shot überschritten, muss ein Munitionswechsel auf Slug; also Flintenlaufgeschosse erfolgen.
Dieser Munitionswechsel ist ein schießtechnisches Element, das unbedingt in die Ausbildung und ins Training integriert werden muss. Die erforderlichen Waffenmanipulationen unterscheiden sich zum einen zwischen Repetier- und Selbstladeflinten. Zum anderen wird relevant, ob zum Zeitpunkt des Munitionswechsels das Röhrenmagazin komplett gefüllt ist oder bereits geschossen wurde.
Vergisst der Anwender den Munitionswechsel von Posten auf Slug, nimmt er eine nicht kalkulierbare Umfeldgefährdung aufgrund der Postenstreuung in Kauf. Mit der Standardübung Nr. 21 „Double-Distance-Drill“ kann der Munitionswechsel sinnvoll ins Training integriert werden.

Eine zweite Remington 870 Express liefert mit
der gleichen Munitionssorte schon ab zwölf Meter
signifikant größere Streukreise

Auf 15 und 17 Meter sind die Streukreise trotz
baugleicher Waffe deutlich größer als mit der
Remington 870 aus Testreihe 1



Praktikable Einsatzdistanz Slug
Durch die Verwendung von Flintenlaufgeschossen erhöht sich zwar die Einsatzdistanz, dennoch sollte die Flinte nicht in die Rolle eines Gewehrs gepresst werden. Im Training sollte wiederum eine Maximaldistanz für das Verschießen von Slugs definiert werden. Der Übungsaufbau dazu ist einfach: Beginnend bei zehn Meter erhöht der Anwender die Entfernung zum Ziel jeweils um weitere zehn Meter und gibt jedes Mal einen präzisen Einzelschuss aus einer Schießposition seiner Wahl ab. Als Zielmedium dient eine 10er-Ring-Scheibe. Erfahrungsgemäß und Flintenmodellübergreifend verlassen jenseits der 30 Meter die Flintenlaufgeschosse den inneren Teil der Scheibe. Flinten mit einer ordentlichen Büchsenvisierung oder einem LPV (Leuchtpunktvisier) haben hier Vorteile. Die Erfahrung lehrt darüber hinaus, dass sich Streukreise unter Stress und dem Einfluss von Angst mindestens verdoppeln. Wird im Training gerade noch so die 10er-Ring-Scheibe getroffen, reicht es im Einsatz vielleicht noch für Körpertreffer.

Bei zehn und 20 Meter liefert die Rem 870 saubere Fleckschüsse.
Aus 30 und 40 Meter wären Treffer im inneren Bereich noch machbar.
Spätestens ab 50 Meter wird der präzise Einzelschuss zu einem Wagnis.
(Der Treffer links tief ist ein Schützenfehler mit groben Reißen am Abzug)

Trotz guter Büchsenvisierung auf der Mossberg 590 A1
verlassen die Slugs jenseits der 30 Meter die
schwarze Zone der Ringscheibe



Rechts / Links
Wie beim Schießen mit der Kurzwaffe auch, sollte das Trainingsziel die ambidextere Waffenhandhabung sein. Das heißt, alle Waffenmanipulationen mit einer Flinte sollten sowohl aus der rechten Schulter als auch aus der linken Schulter heraus geübt und beherrscht werden. Das Kursprogramm eines Homedefense Trainings sollte diesem Aspekt spätestens ab Tag 2 Rechnung tragen.

Mindestpräzisionsanspruch: Die Remington 870 (oben)
besitzt eine hervorragende Büchsenvisierung



Fazit
Kenne das Limit. In Situationen, in denen es ums Ganze geht, muss man die Einsatzentfernungen seiner Flinte kennen. Bis zu welcher Distanz kann ich Buck Shot einsetzen? Bis zu welcher Entfernung ist ein präziser Schuss mit einem Flintenlaufgeschoss überhaupt machbar?

Mehr dazu in „Die Waffenkultur“ Nr. 59 ab dem 30. Juli 2021



Montag, 5. Juli 2021

Langzeittest: OA-15 M5 (Nr. 02)

 

Erster Gewehrkurs

Gesamtschusszahl: 60 + 110 = 170
Davon mit SD: 0

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0





Die OA-15 M5 erlebte ihr Debut auf einem Gewehrkurs von Akademie 0/500. Die Waffe wurde sowohl mit offener Visierung als auch mit dem ELCAN Specter 1x/4x geschossen.

2-Promille-Drill
Den 2-Promille-Drill absolvierte die OA-15 mit Kimme und Korn mit acht von zehn Schuss auf Daumengröße.



Einschießen ELCAN 1x/4x
Beim Einschießen auf 25 Meter produzierte die Waffe mit dem ELCAN und 4-fach Vergrößerung auf Anhieb eine exzellente 3-Schuss-Gruppe.
Das ELCAN sollte gem. Herstellerangabe mit einem 100-m-Fleckschuss eingeschossen werden, um das ballistische Absehen nutzen zu können. Eine genaue Verifizierung erfolgt, sobald eine 100-m-Bahn zur Verfügung steht.
Die Schussgruppe auf dem Bild zeigt einen 50-m-Fleckschuss.



Rifleman
Wie auf Gewehrkursen von 0/500 üblich, wird die Standardübung Rifleman geschossen. Das ELCAN offenbart hier die Vorteile der 4-fach Vergrößerung.
Gemäß Auswertungsrichtlinie gilt beim Rifleman ein Ziel als getroffen, wenn das Einschussloch der 5,56 mit einem 7,62-Projektil das Ziel angerissen hätte. Die schwarz umrandeten Treffer zählen. Die Übung gilt somit als fehlerfrei absolviert.



Archiv
Nr. 00 (Erstvorstellung)
Nr. 01 (Einschießen Offene Visierung)
Nr. 02 (Erster Gewehrkurs)