Dienstag, 22. August 2023

Tikka T3x CTR in 6.5 Creedmoor (#04)

 

4 Tage Scharfschützenkurs

Gesamtschusszahl: 250 + 150 = 400
Davon mit SD: 0


Die Schraubverbindungen sollten nach einer Schussbelastung
von einhundert Schuss regelmäßig nachgezogen werden


Die Schussbelastung der Tikka T3x CTR erhöhte sich auf einem Scharfschützenkurs um 150 Schuss. Verwendet wurde die Laborierung Hornady American Gunner BTHP 140gr aus der 200-Patronen-Schüttpackung.

Die Punisher-Mündungsbremse von German Gun Stock
hat sich seit Beginn sehr ordentlich bewährt


Der weiteste Treffer lag bei 1.050 Meter. Wofür 113 Höhenklicks erforderlich waren. Die Windverhältnisse mit zwei bis drei Meter pro Sekunde aus 2 Uhr wurden am Seitenturm mit plus 14 Klicks korrigiert.

Trotz Schüttpackung sehr hohe Qualität.
Leider nicht mehr im Programm bei Hornady


Die Tikka in 6.5 Creedmoor ist jetzt seit drei Jahren im Einsatz. Die Erfahrung aus dieser Zeit zeigt, dass alle Schraubverbindungen nach einer Schussbelastung von einhundert Schuss regelmäßig nachgezogen werden sollten.



Erstvorstellung hier

Scharfschützenkurs November 2022 hier


Donnerstag, 17. August 2023

Recht: Der Europäische Feuerwaffenpass

 

Bedürfniserfordernis für den Europäischen Feuerwaffenpass?

Immer wieder wird von Waffenbesitzern berichtet, dass die Waffenbehörde für die Ausstellung eines Europäischen Feuerwaffenpasses den Nachweis eines entsprechenden Bedürfnisses, etwa in Gestalt einer Einladung, fordere. Eine gesetzliche Grundlage für dieses Verlangen ist jedoch nicht erkennbar


Einen Bedürfnisnachweis für die Ausstellung des EFP zu fordern,
ist rechtswidrig. Der Behörde steht dabei auch kein Ermessen zu



Von Dr. Matthias Dominok

Der Europäische Feuerwaffenpass (EFP) beruht auf der EU-Feuerwaffenrichtlinie. In Ziffer 30 der dortigen Erwägungen wird ausgeführt, dass der EFP als Hauptdokument gelten solle, das Sportschützen und andere Personen, die im Einklang mit europäischem Recht im Besitz einer Schusswaffe sind, für den Besitz einer Feuerwaffe bei der Reise in einen anderen Mitgliedstaat benötigen. Letztlich sollte mit dem EFP die vorübergehende Einfuhr oder Durchfuhr einer Feuerwaffe in einen anderen EU-Staat anlässlich einer Jagd- oder Sportschießveranstaltung erleichtert werden. Vorher waren die einzelnen Genehmigungsvoraussetzungen und -verfahren in den Mitgliedstaaten noch unterschiedlicher geregelt, als sie es heute sind. Der EFP hat diese Vereinfachung grundsätzlich erreicht. Allerdings finden sich im „Kleingedruckten“ der EU-Feuerwaffenrichtlinie nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten für die Mitgliedstaaten, die Anerkennung des EFP ausländischer Besucher zu beschränken. Vor einer konkreten Reise kann daher jedem Waffenbesitzer nur angeraten werden, sich über die entsprechende rechtliche Situation im Zielland zu informieren. Dank des Internets lassen sich somit zumindest grobe Fallstricke erkennen und umgehen.

In Deutschland ist der EFP in § 32 Abs. 6 WaffG geregelt. Hiernach wird Personen, die im Einklang mit dem deutschen Waffengesetz zum Besitz bestimmter Waffen und Munition berechtigt sind und diese Schusswaffen oder Munition in einen anderen Mitgliedstaat mitnehmen wollen, auf Antrag ein EFP ausgestellt.
Nach dem Wortlaut des Gesetzes genügt es daher, eine Waffe bzw. Munition legal zu besitzen und deren Mitnahme in einen anderen Mitgliedstaat zu beabsichtigen. Von „Bedürfnis“ ist keine Rede. Ein solches Erfordernis ist auch weder der AWaffV noch der einschlägigen Verwaltungsvorschrift zu entnehmen.
Bei dieser Sachlage ließe sich die Notwendigkeit eines entsprechenden Bedürfnisses allenfalls aus gesetzessystematischen Gründen vertreten. So ist in Art. 17 Abs. 2 b. der Europäischen Feuerwaffenrichtlinie geregelt, dass das vereinfachte Verbringungsverfahren mittels EFP nur zum Mitführen von Waffen und Munition berechtige, wenn der Grund der Reise nachgewiesen werden könne, etwa durch die Vorlage einer Einladung zu einem Jagd- oder Schießsportereignis. Daher ließe sich argumentieren, dass dann auch bereits die Ausstellung eines EFP dieses Nachweises bedürfe, weil ohne ihn die Mitnahme in den anderen Mitgliedstaat illegal sei und es hierfür kein berechtigtes Interesse geben könne. Einer solchen Argumentation könnte jedoch nicht gefolgt werden.
So steht bereits der Wortlaut des § 32 Abs. 6 WaffG der oben formulierten Deutung entgegen. Die Vorschrift wurde in Kenntnis der Regelungsinhalte der Feuerwaffenrichtlinie normiert und sieht gerade kein Bedürfniserfordernis vor. Zudem mag das Bedürfnisprinzip zwar eine prägende Säule des deutschen Waffenrechts sein, doch ändert das nichts daran, dass seine Anwendung durch eine Rechtsvorschrift angeordnet sein muss und nicht einfach aus dem „Prinzip“ geschöpft werden kann. So ist das Bedürfniserfordernis beim Waffenerwerb in § 13 und § 14 des Waffengesetzes im Gesetz ausdrücklich verankert. Damit mag der Gesetzgeber bei seiner Tätigkeit zwar ein „Bedürfnisprinzip“ im Auge haben, er macht aber im Gesetz deutlich, dass ein solches Prinzip durch die Normierung eines konkreten Bedürfniserfordernisses als tatbestandliche Voraussetzung jeweils konkret ausgeformt werden muss. Daraus folgt, dass es ein solches Erfordernis nicht gibt, wenn es nicht konkret im Gesetz verlangt wird.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass der EFP keine eigenständige Erwerbs- oder Besitzerlaubnis für das deutsche Hoheitsgebiet begründet, sondern immer nur an eine bestehende Erlaubnis anknüpfen kann. Aus diesem Grund wird von einer Minderheitsmeinung in der Literatur die Ansicht vertreten, dass es sich beim EFP nicht um eine eigenständige Erlaubnis, sondern nur um eine europäisch vereinheitlichte Bescheinigung über das Bestehen einer nationalen Erlaubnis handele. Selbst wenn man dieser Ansicht nicht folgen möchte, so ändert das nichts daran, dass ein Bedürfniserfordernis beim EFP keinerlei begrenzende Wirkung auf den legalen Waffenbesitz ausüben kann, weil sich der EFP nur auf einen bereits legalen Waffenbestand beziehen kann, bei dem also das Vorliegen eines Bedürfnisses geprüft und bestätigt ist. Wenn aber der Sachgrund des sog. Bedürfnisprinzips in der Beschränkung des Waffenbesitzes besteht, so kann er diese Wirkung denklogisch beim EFP nicht entfalten. Damit verkommt die Forderung des Nachweises eines Bedürfnisses für die Ausstellung eines EFP zur reinen Schikane und ist rechtswidrig.

Auch praktische Erwägungen sprechen für die hier vertretene Rechtsansicht. So ist es völlig legitim, einen EFP „auf Vorrat“ zu beantragen, da ansonsten bei den derzeitigen Bearbeitungszeiten zu befürchten ist, dass kurzfristige Einladungen zu Jagd- oder Schießsportveranstaltungen im Ausland nicht angenommen werden können, weil die erst dann beantragte Erteilung eines EFP zu lange dauern würde. Die fünfjährige Geltungsdauer des EFP liefert in diesem Zusammenhang ein weiteres Argument gegen ein Bedürfniserfordernis. Wäre dieses nämlich tatsächlich vorhanden, so ließe sich nicht erklären, weshalb der EFP nach dem bedürfnisbegründenden Besuch einer bestimmten Schießveranstaltung im Ausland nicht erlischt, sondern noch fünf Jahre weiterverwendet werden kann, ohne dass erneut ein Bedürfnis untersucht werden könnte.

Im Ergebnis steht die Forderung mancher Waffenbehörden des Nachweises eines konkreten Bedürfnisses zur Ausstellung eines EFP auf mehr als tönernen Füßen. § 32 Abs. 6 WaffG normiert einen gesetzlichen Anspruch auf Ausstellung eines EFP, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Der Behörde steht dann kein Ermessen zu.
Der Weg des geringsten Widerstands besteht naturgemäß darin, die geforderte Einladung einfach vorzulegen und damit das „Bedürfnis“ für den EFP zu belegen. Sofern Zeit, Geld und Nerven es erlauben, sollte eine entsprechende Forderung aber nicht einfach akzeptiert werden. Im Falle eines ablehnenden Bescheids steht dem Betroffenen der Weg zum Verwaltungsgericht offen. Hierbei sollte man sich aber unbedingt von einem sachkundigen Rechtsanwalt beraten und vertreten lassen.

Mehr dazu in Waffenkultur Nr. 71 ab dem 30. Juli 2023


Dienstag, 15. August 2023

Präzisionsanspruch: Kornbreite

 

Gib jeden Schuss so ab, als wäre es der Schuss, auf den es ankommt. Denn es ist der Schuss, auf den es ankommt. Der präzise Einzelschuss ist die Grundlage von allem anderen. Ohne die Fähigkeit, des präzisen Einzelschusses, ist eine sinnvolle Weiterentwicklung im Schießen undenkbar

Aus fünf Metern Entfernung ist diese
10-Schuss-Gruppe deutlich kleiner als Kornbreite


Der Präzisionsanspruch einer „Kornbereite“ lässt sich unter anderem auf die Standardübung (26) „Der 100-Meter-Simulationsdrill“ zurückführen. Hierbei sollte der Schütze in der Lage sein, aus fünf Meter Entfernung eine Gruppe zu schießen, die sich mit einem Daumen (etwa 2,5 Zentimeter breit) abdecken lässt. Der Haltepunkt ist ein Quadrat von ebenfalls 2,5 Zentimeter Seitenlänge, was bei fünf Meter Entfernung etwa einer Kornbreite entspricht.

5 Meter vs. 100 Meter
Der 100-Meter-Simulationsdrill ist eine maßstabsgerechte Reduktion für das Schießen mit einer Pistole über eine pistolenuntypische Distanz von einhundert Metern und einer angenommenen Zielgröße von 45 mal 75 Zentimeter. Was wiederum einer Mannscheibe entspräche (Bundeswehr: Scheibe Nr. 8, Schweizer Armee: F-Scheibe). In diesem Fall wäre das zu treffende Ziel (die Mannscheibe) auch Kornbreit.

Eine Stahlplatte der Größe 25 mal 30 Zentimeter
als 50-m-Ziel lässt sich selbst anfertigen.
Das Material muss nicht unbedingt Hardox sein


50 Meter
Steht eine Schießbahn mit fünfzig Meter Länge zur Verfügung, kann die Zielgröße auf die Ausmaße einer SAPI-Platte, wie sie in Schutzwesten verwendet wird, reduziert werden. Eine entsprechend zugeschnittene Stahlplatte mit einer Größe von 25 mal 30 Zentimeter entspräche hier auch wieder ungefähr einer „Kornbreite“.
Egal, ob aus fünf, fünfzig oder einhundert Metern geschossen wird, der Präzisionsanspruch an den Schützen ist immer derselbe; nämlich Kornbreite.

Downloadmöglichkeit der CNC-Datei siehe unten


Trainingsziel
Das Ausbildungsziel beim Umsetzen von Grundfertigkeit #3 „Abkrümmen“, besteht darin, den Abzug zu betätigen ohne dabei die Waffe zu bewegen. Reduziert sich im Training die Zielgröße auf eine Kornbreite, wird das Dilemma schnell offensichtlich: Jedes noch so geringe Bewegen der Waffe beim Abkrümmen, verlagert das Korn neben das Ziel. Das Resultat ist ein Fehlschuss. Der Schütze hat „gemuckt“; oder welche umgangssprachliche Bezeichnung dafür auch immer gewählt wird.

Es gibt nur eine Schussabgabe und
das ist die präzise Schussabgabe


Methode
Eine bewährte Methode zur schnellen und nachhaltigen Verbesserung der Abzugskontrolle ist das so genannte integrierte Trockentraining. Der Schütze betätigt den Abzug fünf Mal trocken, lädt unmittelbar darauf seine Waffe und gibt einen scharfen Schuss ab.
Während der Trockenarbeit wird das Korn der Pistole fokussiert, welches sich nicht bewegen darf. Mit dieser positiven (Trocken-)Trainingserfahrung im Rücken, gewinnt der folgende eine scharfe Schuss mit jedem Durchgang an Präzision.
Trockenarbeit ist anstrengend; führt jedoch sehr schnell zu einem Präzisionsstandard, der einer Kornbreite entspricht.

Fazit
Es gibt nur eine Schussabgabe und das ist die präzise Schussabgabe. Jeder Schuss ist ein präziser Einzelschuss. Das Trainingsziel: Der Schütze sollte in der Lage sein, zu jedem beliebigen Zeitpunkt und beliebig oft ein Ziel zu treffen, dass einer Kornbreite entspricht.



Service
Die Ausbildungsmethode des Integrierten Trockentrainings ist Lehrinhalt der Kursmodule Surgical Speed Shooting und Robust Pistol Management bei Akademie 0/500®
Download CNC-Datei Stahlziel

Defense Week Revival in St. Pölten:
Da trainieren, wo andere Urlaub machen

Freitag, 11. August 2023

Allround-Reisebegleiter: Deployment Bag von Direct Action

 

Mit dem Anbieter Direct Action (D.A.) ist aus dem Helikon-Tex Universum heraus ein Nischenhersteller entstanden, der sich auf qualitativ hochwertigste Ausrüstung zur professionellen Nutzung spezialisiert hat. Neu im Portfolio ist der Deployment Bag in den drei Größen Small, Medium oder Large

(Foto: Hersteller)


Taschen jeder Größe und Zweckbestimmung, durchdachte Rucksäcke sowie die Vanguard-Uniform-Linie sind die Schwergewichte im Produktsortiment bei Direct Action. In den kommenden Ausgaben werden wir jeweils ein Produkt aus dem D.A. Portfolio vorstellen. Den Anfang macht der Deployment Bag – eine Transporttasche aus dem Marktsegment der so genannten Duffel Bags.

Die stirnseitigen Tragegriffe erleichtern den
Transport des D.A. Deployment Bags zu zweit


Duffel Bags
Der Duffel Bag, die umgangssprachliche englische Bezeichnung für den Seesack, lässt sich anhand verschiedener Merkmale beschreiben. Zum einen wäre da die schiere Größe zu nennen. Zum anderen die Komprimierbarkeit im gefüllten Zustand oder das Packmaß, auf dass sie sich reduzieren lassen, wenn sie nicht benutzt, sondern ungepackt irgendwo verstaut werden müssen. Sind längere Reisen mit einer dieser Transporttaschen geplant, spielt auch die Verlade- und Verlastbarkeit eine Rolle; soll heißen, wie lässt sich die Riesentasche transportieren. Lässt sie sich von einem Lastenesel mit vier oder zwei Beinen bequem tragen? Hat sie verstärkte Fixpunkte, mit denen sie auf Kfz-Dachgepäckträgern oder in bzw. auf Booten verlustsicher verzurrt werden? Nicht zuletzt treten natürlich auch Nutzungseigenschaften wie Robustheit oder Wasserdichtheit auf den Plan.
Was alle Duffel Bags eint, ist die wenig bis gar nicht verschachtelte Fachaufteilung. Es gibt nur ein großes Hauptfach, das über eine große Öffnung mit allerlei und auch sperrigen Ausrüstungsgegenständen befüllt werden kann. Ergänzt wird die Struktur meist nur durch Dokumentenfächer sowie maximal mit zwei Fächern, die stirnseitig angebracht sind.

Mit den quer verlaufenden Zurrgurten kann
die Tasche sinnvoll komprimiert werden


D.A. Deployment Bag
Den Deployment Bag gibt es in drei Größen: Small, Medium und Large. Hier vorgestellt wird die größte Variante mit einer Längenausdehnung von 85 Zentimeter und einer Flankenausdehnung von 45 Zentimeter Breite mal 35 Zentimeter Höhe. Das Eigengewicht dieser riesigen 150-Liter-Tasche liegt bei 1.300 Gramm. Der Deployment Bag lässt sich im leeren Zustand platzsparend falten.
Der Hauptreißverschluss öffnet das Hauptfach über seine gesamte Länge. An den Flanken sind voluminöse Balgtaschen angebracht, die problemlos weitere Ausrüstung aufnehmen können. Allein diese Seitentaschen fassen jeweils ein Volumen von sechs Litern.
Zwei quer verlaufende Zurrgurte ermöglichen es, die gefüllte Tasche zu komprimieren. Zwei Dokumentenfächer sind außen und zwei Mesh-Fächer innen. Größe etwa 17 mal 29 Zentimeter.  
Die Tasche verfügt zwar über vier Tragegriffe und einen Schulterriemen, eine besondere Verlade- und Verlastbarkeit ist allerdings nicht vorgesehen. Dafür fehlen Loops oder Ösen, die als Fixierpunkte für Spanngurte dienen könnten.

Die stirnseitigen Balgtaschen von 22 mal 45 Zentimeter
Ausdehnung nehmen aufgrund ihrer Tiefe von
sechs Zentimeter bequem zusätzliche Ausrüstung auf


Details
Das Material ist robustes Cordura 500D. Die verfügbaren Farben sind Schwarz, Coyotebraun und Adaptive Green (im Bild). Die große Ausführung der Kampftragetasche kostet 119 Euro. Die Medium Variante mit achtzig Liter Fassungsvermögen liegt bei 90 Euro und die kleinste Ausführung mit gerade einmal vierzig Liter Volumen bei 50 Euro.

Fazit
Für einen Duffel Bag dieser Größe und Verarbeitungsqualität sind 119 Euro Verkaufspreis durchaus gerechtfertigt. Weil derartige Riesenreisetaschen widerspruchslos jedes Ausrüstungsteil schlucken, können sie schnell zu beliebten Allround-Reisebegleitern werden.

Bei Bedarf könnte auch das Black Label M4 komplett
in der Tasche verschwinden inklusive des gesamten
Ausrüstungssatzes für ein Kurswochenende


Mehr dazu in Waffenkultur Nr. 71


Dienstag, 8. August 2023

Leseempfehlung: SPARTANAT Black Book 4

 

Grey Man Theory: Sicher durch die Krise
SPARTANAT Black Book 4

von Frank Nordberg

Taschenbuch im Pocket-Format: 128 Seiten, s/w
Verlag: DGMEDIA (2023)
Sprache: Deutsch
Format: 10,5 x 15 Zentimeter
ISBN: 978-3-9505324-3-2
Preis: 14,90 Euro
Direktbestellung




Im vierten Band der Black Book Reihe versucht sich SPARTANAT mit einer Definition des sehr dehnungsfähigen Begriffs vom Grey-Man-Konzept. Im Grundsatz geht es darum, in einer Krisen- oder Gefahrensituation möglichst unauffällig und unerkannt zu bleiben, um Risiken zu minimieren. Diese Definition ist allgemeingültig. Die Umsetzung des Konzepts ist jedoch immer speziell und stark vom eigenen Lebensmodell abhängig und von der jeweiligen Umgebung, in der sich bewegt werden soll. Da es das eine Grey-Man-Konzept nicht gibt, wird es wiederum schwer, generalistische Ratschläge zu erteilen. Für andere Menschen wiederum ist die Grey-Man-Theorie tatsächlich tägliche Lebenseinstellung und findet nicht nur in Krisenzeiten Anwendung.

Der Autor stellt richtigerweise auf den Habitus; also Aussehen und Verhalten; einer Person ab, um Unauffälligkeit bzw. das sog. „Low Profil“ zu erreichen. Während im tiefsten Texas ein Kleidungsstil mit Stetson und Cowboystiefeln als absolut sozialadäquat betrachtet werden kann, würde es an anderen Orten auf dieser Welt (und dazu zählen nicht nur Kairo oder Teheran) mindestens zu erstauntem Kopfschütteln führen. Selbst, wenn der Stetson grau wäre, wäre die Umsetzung der Theorie gescheitert.

Der aufmerksame und unvoreingenommene Leser findet in diesem kleinen Booklet schnell den einen oder anderen Ratschlag, der vielleicht nicht neu ist und auch nicht bahnbrechend, aber manchmal vom Tagesgeschäft überlagert wird und in Vergessenheit geraten ist:
Der Graue Mann vermeidet Konflikte. Er löst Probleme nicht konfrontativ, sondern umgeht sie von vornherein.
Sei so wie alle, dann erinnert sich keiner an Dich.
Die kleine gelbe Dose im Kinderüberraschungs-Ei kann Hygienehandschuhe oder andere Dinge aufnehmen.
Und vor allem: Trage keinen Cowboy-Hut, wenn Du nicht in Texas bist.
Des Weiteren werden Ausrüstungs- und Verpackungshinweise gegeben. Das Ziel der SPARTANAT Black Book Reihe ist keineswegs eine tiefschürfende, allumfassende wissenschaftliche Analyse eines Themas. Sondern: Der Leser soll vielmehr zum Nachdenken und zur eigenständigen Recherche und zum Handeln angeregt werden. (hh)


Montag, 7. August 2023

Langzeittest: OA-15 M5 (Nr. 10)

 

660 Meter mit Signaturverzerrer

Gesamtschusszahl: 940 + 170 = 1.110
Davon mit SD: 150

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Konfiguration, wie auf 660 Meter eingesetzt:
OA-15 M5 mit KDA Titan ELB 3D und ELCAN Specter 1x/4x


Im Juli 2023 wurde das OA-15 M5 bei einer Schusszahl von 940 auf Schalldämpferbetrieb umgerüstet. Dazu wurde der Standard-A2-Feuerdämpfer gegen einen KDA-Mündungsfeuerdämpfer mit entsprechendem Außengewinde getauscht. Dieses Außengewinde dient zur schnellen und wiederholgenauen Montage des Signaturverzerrers; oder des Knalldruckabweisers (KDA) - so die korrekte Verkaufsbezeichnung bei Oberland Arms.
Konkret handelt es sich um den OA KDA Titan ELB 3D Extreme Low Backpressure.

OA KDA Titan ELB 3D
Mit diesem Schalldämpfermodell verspricht Oberland Arms eine Dämpfleistung von etwa 24db aber vor allem kein spürbaren Gasrückstau beim Schießen. Der KDA erzeugt keinen schnelleren Verschlussrücklauf, hält die Waffenverschmutzung gering und wiegt lediglich 280 Gramm (mit Cordura/Kevlar Hitzeschutz: 330 Gramm).

Long Range Veranstaltung
Auf einem Scharfschützenkurs war das OA-15 M5 neben dem Titan-Schalldämpfer noch mit dem ELCAN Specter 1x/4x ausgestattet. Beide Zubehörteile wurden vor Ort ad hoc montiert und ohne zusätzliche Treffpunktkorrektur auf 590 Meter eingesetzt. Das ELCAN war aufgrund vorangegangener Trainingssitzungen zum M5 eingeschossen. Hält man sich bei der Montage an die drei Kriterien Slot / Anschlagsrichtung / Anziehmoment ist eine Treffpunktverlagerung so gut wie ausgeschlossen.
Das OA-15 M5 produzierte in den Folgetagen Treffer bis 660 Meter auf Zielmedien der Größe 45 x 75 Zentimeter. Die meisten Treffer waren Erstschusstreffer. Ehrlicherweise müssen die gnädigen Windverhältnisse erwähnt werden. Mit Wind von ein bis zwei Meter pro Sekunde aus ein bis zwei Uhr war die Seitenkorrektur sehr gut berechenbar.

Die Hornady Black 75gr. zeigt über 600 Meter
keine Vorteile gegenüber der Standardpatrone
GECO Target mit 63gr.


63gr. vs. 75gr.
Genutzt wurden zwei Laborierungen: Die GECO Target 63gr. und die Hornady Black mit einem 75gr. Geschoss. Die 75gr. Patronen hatte zu keinem Zeitpunkt einen Vorteil gegenüber der weit verbreiteten Standardladung der GECO Target.

Archiv
Nr. 00 (Erstvorstellung)
Nr. 01 (Einschießen Offene Visierung)
Nr. 02 (Erster Gewehrkurs)
Nr. 03 (Gewehrkurs CCO mit ELCAN)
Nr. 04 (Rifleman mit ELCAN)
Nr. 05 (Das Präzisionswunder)
Nr. 06 (Neue Teile)
Nr. 07 (ZF-Montage)
Nr. 08 (660 Meter)
Nr. 09 (AK-Kurs)
Nr. 10 (660 Meter mit Signaturverzerrer)