Mittwoch, 22. August 2012

Fenix RC10

Die chinesischen Fenix konnten sich in den vergangenen Jahren mit sehr guter Qualität im mittleren Preissegment des Kompakttaschenlampenmarktes etablieren. Seit Mai 2012 ist die erste wiederaufladbare Fenixlampe erhältlich: Die RC10 bringt es auf bis zu 380 Lumen.



Redet man über Taschenlampen für den täglichen Gebrauch, kommt an Fenix nicht mehr vorbei. Die Chinesen haben einige sehr funktionelle Modelle auf den Markt gebracht; wie z.B. die LD10, welche mit einer AA-Batterie betrieben wird und sich wegen ihrer Kleinbauweise für das Mitführen in jeder Hosen- oder Handtasche empfiehlt. Die schon etwas ältere TK10 geriet zur ersten Wahl als handgehaltene Lampe für den Einsatz in Verbindung mit einer Schusswaffe bei Dunkelheit. Der Endkappenschalter verfügt über keine weiteren Modi als An / Aus. In kritischen, stressbeladenen Situationen ist weniger manchmal mehr. Mit Funktionen überfrachtete Endkappenschalter führen hier meist zu Fehlbedienung und noch mehr Stress. Das alles bekommt der Anwender für relativ wenig Euro. Fenix bedient das mittlere Preissegment.





Neue Wege
Neue Wege beschreitet Fenix mit einer wiederaufladbaren Kompaktlampe. Bei der RC10 muss der 3,7 Volt Li-Ion Akku dabei nicht entnommen werden. Zum Lieferumfang gehört ein Ladegerät, in das die komplette Lampe gesteckt werden kann.
Das Ladegerät kann auf drei verschiedene Arten an eine Stromquelle angeschlossen werden. Zum einen über einen Zigarettenanzünder im Fahrzeug, zum anderen kann es über einen Netzadapter mit jeder herkömmlichen mitteleuropäischen Steckdose verbunden werden. Hier liegt dem Set jedoch noch ein zweiter Adapter bei, der die Stromversorgung aus Steckdosen des nordamerikanischen Kontinents sicherstellt.




Eigenschaften
Bei der RC10 handelt es sich um eine taktische Kompakttaschenlampe mit allen typischen Merkmalen. Die RC10 besitzt einen Endkappenschalter, der sie in gewisser Weise als „taktisch“ klassifiziert. Sie ist aus Flugzeugaluminium gefertigt und erfüllt den IPX-8 Schutzgrad für Wasserfestigkeit. In diesem Falle bedeutet das, die Lampe ist gegen dauerndes Untertauchen bis zu einer Tiefe von zwei Metern geschützt. Ebenso übersteht die Lampe laut Herstellerangaben Fallhöhen aus bis zu einem Meter unbeschadet.





Modi
Die RC10 besitzt vier Leuchtmodi und eine Strobefunktion. Die Leuchtmodi sind über einen seitlichen Schalter voreinstellbar. Der Endkappenschalter dient lediglich zum Ein- bzw. Ausschalten der Lampe, was die Bedienung sehr stresssicher erscheinen lässt. Außerdem verfügt der Schalter über eine Momentlichtfunktion. Beim Einschalten gibt die Lampe jeweils den Modi wieder, mit dem sie voreingestellt wurde. Die vier Stufen werden bezeichnet als Low (4 Lumen), Mid (40 Lumen), High (140 Lumen) und Turbo (380 Lumen). Im kleinsten Modus reicht eine Akkufüllung für 142 Stunden. Im Turbomodus für fast zwei Stunden.





Strobe
Die Strobefunktion kann auf zwei Arten aktiviert werden. Entweder als Moment-Strobe über drücken und halten des seitlichen Wahlknopfes. Oder als Dauer-Strobe: Bei eingeschalteter Lampe muss der seitliche Wahlknopf zwei Sekunden lang gedrückt werden. Um den Strobe wieder zu deaktivieren, muss nochmals gedrückt werden. In der Strobefunktion liefert die RC10 380 Lumen.

Zu beziehen über:
Rivers and Rocks

Samstag, 4. August 2012

SIG 516 Langzeittest – Woche 26 bis 30

In unserem Langzeittest wird die SIG in der Konfiguration geschossen, mit der sie standardmäßig ausgeliefert wurde. Es findet höchstens ein Austausch der Visiereinrichtung statt, um dem Leser hier verschiedene Produkte vorzustellen.
In diesem Beitrag geht es aber vor allem um eins: Kein Anbauteil dieser Welt beseitigt Ausbildungsdefizite!

Gesamtschusszahl: 2.660 + 180 = 2.840

Störungen Typ I: 5
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 2

Verschleiß- und Austauschteile:

Dämpfer (Buffer)
Schließfeder (Buffer Spring)
Steuerstift (Bolt Cam Pin)
3 Gasringe (Bolt Gas Ring)
Schlagfeder
Schließfeder


In letzter Zeit gab es nicht viel zu berichten. Die SIG 516 wurde wenig geschossen. Es ist Urlaubszeit und Leute haben hin und wieder auch noch andere Sachen zu tun. Die Waffe wurde lediglich auf zwei 0/500-Gewehrkursen zum Vorschießen der Übungen eingesetzt und funktionierte störungsfrei. Verschossen wurden wie gehabt GECO 62 gr.

Der Wahn, sich möglichst viele und gleichermaßen nutzlose Anbauteile an die Waffe zu friemeln ist ein bedauerlicher Trend. Es scheint so, als ob AR-15-Anwender erst richtig glücklich sind, wenn sie ihre Waffe so verbastelt haben, dass sie entweder nicht mehr funktioniert, sie endlos schwer ist oder man sich in der Anwendbarkeit einer effizienten Schießtechnik möglichst weitreichend selbst limitiert.

Anbauteile sollen dem Schützen die Arbeit erleichtern bzw. sollen sie ihm einen Vorteil verschaffen. Aber kein Anbauteil dieser Welt beseitigt Ausbildungsdefizite. Dennoch unterliegen diesem Irrglauben immer noch zu viele Schützen und manchmal steigert er sich bis zum Selbstbetrug.

Häufigste Modifikationen
Die häufigsten Modifikationen an einer Langwaffe (lies: moderner Selbstlader in .223 oder .308) sind das Verwenden einer (meist sündhaft teuren) Optik, ein leichterer Abzug, natürlich der obligatorische Vordergriff und leider immer öfter Kompensatoren.

Optik
Eine Optik in Form eines ZF hilft dabei, das Ziel leichter zu identifizieren. Eine Leuchtpunktoptik kann dabei helfen, die Zielerfassung zu beschleunigen. Jedoch machen weder ein ZF noch ein Red Dot die Waffe präzisier.
Im eigenen Interesse sollte sich ein Schütze zuerst darauf trainieren, seine offene Visierung zu beherrschen. Wenn dann noch gewollt oder für einen speziellen Einsatzbereich der Waffe von Vorteil, kann eine entsprechende optische Zielhilfe montiert werden. Wird das Schießen mit offener Visierung aber vernachlässigt, entsteht eine Fähigkeitslücke.

Abzug
Auch ein leichterer Abzug macht die Waffe nicht präziser. Er kaschiert nur bis zu einem gewissen Grad einen vorhandenen Abzugsfehler. Eine weitere Fähigkeitslücke entsteht. Abzugsfehler bleibt Abzugsfehler.

Vordergriff
Während Visiereinrichtung und Abzug an jeder Waffe notwendig sind, ist der „vertikale Vordergriff“ ein nutzloses Bauteil. Man braucht ihn nicht. Er erleichtert weder die Zielerfassung, noch das Treffen (selbst nicht bei sog. „schnellen Schussfolgen im Nahbereich“), noch bringt er auch nur den geringsten Vorteil in Sachen Schießtechnik.

Kompensator
Kompensatoren sollen den Hochschlag oder den Rückstoß einer Waffe minder. So genau wissen das Anwender dieses Bauteils meist selbst nicht. Auf Schießkursen führen die seitlich weggeleiteten Gase nur zu einer Belästigung des linken und rechten Nebenmanns. Redet man über das Kaliber .223 Rem. ist die Effektivität eines Kompensators ohnehin in Frage gestellt. Mit einer sinnvollen Schießtechnik und dem konsequenten Nutzen von Referenzpunkten lassen sich Waffen mit standardmäßigen Mündungsfeuerdämpfern (bspw. der A2-Dämpfer des AR-15) genau so gut beherrschen.




Die SIG 516
Die SIG 516 wird im Langzeittest grundsätzlich „nackt“ geschossen. Ohne Anbauteile. Von Zeit zu Zeit findet ein Tausch der Visiereinrichtung statt, um dem Leser hier verschiedene Produkte vorzustellen. Ansonsten ist es die Waffe, wie aus der Verpackung genommen. Auf Schießkursen der Akademie 0/500 wird die Waffe ebenfalls in dieser Standardkonfiguration geschossen. Das soll den Teilnehmern zeigen, dass zum Treffen und auch zum Erfüllen von anspruchsvollen Zeitübungen keine der oben aufgeführten Anbauteile notwendig sind.




In dieser Konfiguration erfüllt die SIG 516 die zehn Gewehr-Standardübungen von Paul Howe CSAT und auch den Half & Half Drill nach Kyle Lamb. Modifizierte Waffen mit Anbauteilen hingegen erfüllen diese Zeitübungen (wenn überhaupt) weder besser noch präziser noch mit einem praxisrelevanten Zeitvorteil. Anbauteile werden überwertet.


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