Donnerstag, 29. Mai 2025

Die Waffenkultur – Ausgabe 82 (Mai/Juni 2025)

 

Ausgabe 82 (Mai/Juni 2025)

Die Mai/Juni Ausgabe hat folgenden Inhalt:

Waffen der Russischen Armee (6): Sturmgewehr AEK-971
Mehrpistolealskarabiner: OA-15 P9
Lehrmeinungen (5): Center Axis Relock (CAR)
Patronenlager Flinte: Möglicher Schwachpunkt
Brustgeschirr 308: Direct Action Curtiss Rig
Brustgeschirr enhanced: Helikon-Tex Chest Pack Numbat
Brustgeschirr für Boom Stick: 1791Pathfinder Chest Holster
Der MOLLE-Begleiter: TT Base Pack Top Load 30
Buchvorstellung: Deutsche Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg: 1914-1918
Buchvorstellung: Drohnen im Kampfeinsatz von Lars Celander

http://waffenkultur.de

Sonntag, 25. Mai 2025

Buchempfehlung: Deutsche Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg: 1914-1918

 

Deutsche Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg: 1914-1918
von Edward Ward (Autor), Ronny Bar (Autor), Rolf Stünkel (Übersetzer)

Hardcover: 128 Seiten, 110 Abbildungen
Verlag: Wieland Verlag; 1. Auflage (2025)
Format: 22 x 29 Zentimeter
ISBN: 978-3948264307
Preis: 29,90 Euro
Direktbestellung


Der Rote Baron, die Junkers D.I, die Fokker D.VII oder Männer wie Oswald Boelcke, Ernst Udet und Werner Voss – Namen und Bezeichnungen, die der militärhistorische Laie schon einmal irgendwo gehört hat und vielleicht sogar mit dem Ersten Weltkrieg in Verbindung bringt.
Das neu erschienene Handbuch „Deutsche Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg“ aus dem Wieland Verlag in Bad Aibling gibt einen umfassenden Einblick in die Fliegertruppe des Deutschen Kaiserreichs; bzw. später die Deutschen Luftstreitkräfte und in die Marine-Fliegerabteilung von 1914 bis 1918. Das sehr detaillierte Buch behandelt Kampfflugzeuge, Aufklärungsflugzeuge, Bodenangriffsflugzeuge, Bomber und Wasserflugzeuge.

(Bild: Wieland Verlag)

Der deutsche Landser, um Kraftausdrücke nur selten verlegen, titulierte die Jagdstaffeln als „Fliegenden Zirkus“. Bis Ende des Krieges 1918 besaßen die Jagdstaffeln eine hohe Mobilität, sie waren in Zelthangars untergebracht und konnte so schnell an jeden Ort verlegt werden. Aber auch die Maschinen selbst waren wie im Zirkus. Nie zuvor oder danach verwendete irgendeine Luftwaffe eine so schillernde Vielfalt an individuellen Bemalungen und Farbgebungen. Im Buch ist jedes Flugzeug anhand einer Farb-Illustration dargestellt. Die Detailtreue, mit der hier zu Werke gegangen wurde ist beeindruckend.
Neben den Abbildungen wird jedes Flugzeugmodell mit technischen Daten, wie Startgewicht, Motorleistung, Höchstgeschwindigkeit, Dienstgipfelhöhe sowie Bewaffnung und Reichweite etc. beschrieben. Wenn möglich wird dem Flugzeug sogar der konkrete Pilot zugeordnet.

(Bild: Wieland Verlag)

Deutschland hatte mit seiner Luftwaffe im Ersten Weltkrieg auf mehreren Gebieten eine Pionierrolle inne: Der Eindecker Junkers D.I war das erste Ganzmetallflugzeug mit freitragenden Flügeln und wies damit den Weg des Flugzeugbaus für die nächsten Zwanzig Jahre. Deutschland war das erste Land, das unter Nutzung von strategischen Bombern eine Bombe auf die Hauptstadt eines anderen Landes abwarf. Dank ihrer herausragenden Höhenleistung konnten deutsche Aufklärungsflugzeuge nahezu ungehindert operieren.

(Bild: Wieland Verlag)

Es gibt nur sehr wenige Fachbücher mit dieser hohen Informationsdichte und einem derart perfekten Layout. Schriftgröße, Abbildungen vor allem aber die detailreichen Illustrationen - alles wurde mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt.



Freitag, 23. Mai 2025

Barrett and MARS Inc.: U.S. Army xTech Soldier Lethality Competition

 

Die beiden US-amerikanischen Waffenproduzenten MARS Inc. und Barrett gewinnen den xTech Soldier Lethality-Wettbewerb mit ihrem 30-mm-Precision-Grenadier-System

Im Januar 2025 wurde die Waffe als sog. Squad Support Rifle System (SSRS) von Barrett präsentiert. Erstmals vorgestellt wurde das System im Oktober 2024. ( Hier ) Wie die US Armee am 22. Mai 2025 bekannt gab, ist die Kooperation aus MARS Inc. und Barrett zum Sieger des xTech Soldier Lethality-Wettbewerbs erklärt wurden.
In etwa sechs Monaten Entwicklungszeit konnten die beiden Unternehmen ein neues 30-mm-Granatgewehrsystem entwickeln, bauen und dessen Wirksamkeit demonstrieren, so dass die Anforderungen der US-Armee an das neue Precision Grenadier System (PGS) erfüllt wurden. PGS ist eine halbautomatische Schulterwaffe zum Verschuss von 30-mm-Granaten, die schnelle Präzisionsangriffe zur Bekämpfung von Personenzielen hinter und in Deckung sowie Drohnen im Nahbereich ermöglicht.



Neues Nutzungskonzept
Neu im Nutzungskonzept der US Armee ist die Idee, den Granatwerfer als Primärwaffe zu verwenden. Die Erfahrungen, welche u.a. durch die 101. Luftlandedivision im Kampfeinsatz gesammelt werden konnten, waren durchweg positiv. Obwohl der Bediener neben dem Granatwerfer kein Sturmgewehr führte und somit ein „Rifleman“ weniger in der Gruppe war, brachte das PGS-Konzept eine signifikante Steigerung der Feuerkraft mit sich.



Keine Entscheidung zur Beschaffung
Beim „xTech Soldier Lethality“ handelt es sich jedoch nur um einen Innovations-Wettbewerb und ausdrücklich nicht um eine Ausschreibung oder gar um die Entscheidung zur Beschaffung. Diese Entscheidung wird erst in zwei bis drei Jahren erwartet.

Service
https://barrett.net/2025/05/22/barrett-and-mars-inc-team-win-u-s-army-xtech-soldier-lethality-competition-with-revolutionary-30mm-precision-grenadier-system/



Montag, 19. Mai 2025

Langzeittest: Black Label M4 – Nr. 172

 

Gewehrkurs, April & Mai 2025

Gesamtschusszahl: 19.210 + 200 = 19.410
Davon mit SD: 860
Neuer Lauf bei: 13.400
Neuer Abzug bei: 16.900

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0




Im April und Mai bewältigte das Black Label zwei Gewehrkurse mit insgesamt 200 Schuss. Wie üblich wurde die Waffe zum Vorschießen aller Übungen eingesetzt. Das Black Label war bestückt mit dem Leuchtpunktvisier OA-Sharp und 3-fach Magnifier.

Schießübung Rifleman
In dieser Konfiguration wird das fehlerfreie Absolvieren der Schießübung Rifleman zur Leichtigkeit.
In der einfachsten Variante wird die Übung durchgehend aufgelegt vom Rucksack geschossen. Im Intensivkurs wurde die Durchführung etwas abgewandelt: Die ersten beiden Dreiecke wurden aus dem Schneidersitz heraus beschossen. Das Dreieck „300 Yard“ und „400 Yard“ aus einem nicht-unterstütztem Liegendanschlag (Liegend freihändig)



Kurs SL-Gewehr Intensiv
Ein weiterer Kurs SL-Gewehr Intensiv ist für Freitag, 12. September in Tschechien angesetzt.
Gefolgt von einem Trainingstag 2-Mann-Trupp / 4-Mann-Trupp am Samstag für Fortgeschrittene.
Zur Vorbereitung auf Gewehrkurse bei Akademie 0/500 wird den Teilnehmern das kostenfreie Spezial 80.5 zur Verfügung gestellt: https://waffenkultur.de/page/ausgabe-80-5




Sonntag, 11. Mai 2025

Patronenlager Flinte: Möglicher Schwachpunkt

 

Flinten, insbesondere Repetierflinten, sind robuste Arbeitstiere, die immer funktionieren; egal mit welcher Munitionssorte. Dennoch können sie ihren Dienst versagen. Das Patronenlager kann zur Schwachstelle werden, wenn es nicht regelmäßig gereinigt wird

Der Wollwischer im Kaliber 12 ist die erste Wahl. Eine
Haushaltsreinigungsbürste erreicht einen ähnlichen Effekt

Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil von Repetierflinten gegenüber ihren Selbstladegeschwistern ist die Munitionsverträglichkeit. Selbstladeflinten erreichen bei gasdruckschwachen oder rückstoßreduzierten Ladungen schon mal ihren Grenzbereich der Funktionssicherheit. Repetierer hingegen schlucken alles – egal welche Laborierung.

Funktionsstörungen?
Kommt es bei einer Repetierflinte zu Funktionsstörungen liegen die Ursachen in zwei Bereichen. Entweder wurde die Flinte mit „After-Market“ Anbauteilen so verbastelt, dass sie schlichtweg nicht mehr funktionieren kann oder es liegt ein „Hülsenklemmer“ vor. Heißt: Die abgeschossene Kartusche wird nicht aus dem Patronenlager ausgezogen.
In der Tat kann das Patronenlager einer modernen Flinte konstruktionsbedingt zum Schwachpunkt werden.

Werden permanent kurze Laborierungen von 12/60
oder 12/65 verschossen, kann es bei längeren
Kartuschen zu verklemmten Hülsen kommen

Schwachstelle Patronenlager
Das Patronenlager der meisten modernen Flinten ist für das Kaliber 12/76 ausgelegt. Die Zahl 76 gibt dabei die maximale Länge der Kartusche nach dem Abschuss an. Werden aus einer Flinte überwiegend kürzere Ladungen (12/60 oder 12/65 oder ähnliches) verschossen, setzt sich im vorderen Bereich des Patronenlagers, welcher nicht durch die Kartusche belegt ist, Pulverschmauch ab. Diese Schmauchablagerungen führen regelmäßig zu Funktionsstörungen, wenn einsatzbedingt wieder längere Ladungen verschossen werden müssen. Die Hülse wird nach dem Abschuss nicht ausgezogen, weil sie im Patronenlager durch den Pulverschmauch verklebt. Der Anwender sollte das Patronenlager seiner Flinte regelmäßig mit einer Patronenlagerreinigungsbürste säubern.

Hat sich die Hälse verklemmt, sollte ein
Reinigungsstock zum Ausstoßen zur Hand sein
und das Patronenlager im Nachgang gereinigt werden

Material
Auf dem Zubehörmarkt für Reinigungsequipment gibt es natürlich Kaliber-12-Bronzebürsten und Wollwischer für Lauf und Patronenlager inklusive passendem Reinigungsstock.
Wer die Anschaffung scheut, greift zu einer „Flaschenbürste“ aus dem Haushaltswaren-Fachgeschäft für etwa einen Euro Fünfzig.

Fazit
Kleine Ursache – große Wirkung. Fehlfunktionen aufgrund festgebackener Schrotkartuschen sind absolut vermeidbar. Der Lauf einer Repetierflinte sind schnell demontiert und das Patronenlager ist schnell gesäubert.


Service
Schießkurs Flinte 1 bei Akademie 0/500 

Sonntag, 4. Mai 2025

Langzeittest: OA-15 M5 (Nr. 13)

 

Iron Sights & Natural Point of Aim

Gesamtschusszahl: 1.340 + 280 = 1.620
Davon mit SD: 150

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


A Marine with the Battalion Landing Team, 1st Battalion,
5th Marines, 31st Marine Expeditionary Unit,
practices marksmanship fundamentals from the seated Position
on Camp Hansen, Okinawa, Japan, May 7, 2020.
(Credit: Marine Corps Lance Cpl. Andrew Bray;
VIRIN: 200506-M-MY519-1034M.JPG)

Der Schwerpunkt im April Kurs war das Vermitteln und die Anwendung des Natural Point of Aim (NPoA). Das Konzept des Natürlichen Zielpunktes macht aus jeden Gewehrschützen einen besseren Gewehrschützen. Es ist denkbar einfach, wird jedoch vielerorts missinterpretiert.

Natural Point of Aim
Liegt die Visierung (das Korn oder der Punkt des LPV) unmittelbar nach der Rückstoßverarbeitung nicht von selbst wieder auf dem Ziel (Haltepunkt), ist das ein eindeutiges Zeichen für das Nicht-Vorhandensein des NPoA. In diesem Fall wird die Waffe jedes Mal wieder mit Muskelkraft ins Ziel bewegt („You muscle the Gun“, wie Paul Howe es formuliert).

Paul Howe, The CSAT Way

Beim Aufbau der stabilen Schießplattform / Einnehmen des Anschlags wird daher versucht, eine stabile aber gleichwohl entspannte Körperhaltung zu erreichen. Anschließend wird die gesamte Plattform ins Ziel gedreht – in den „Point of Aim“. Da dies mit einer natürlichen Körperhaltung ohne Drehung in der Wirbelsäule und weitestgehend ohne Muskelspannung passiert, nennt man es auch Natural Point of Aim.

Ein Appleseed-Ausbilder demonstriert einen
korrekten Sitzendanschlag. Demonstriert
wird mit einer Gewehr-Attrappe

Schneidersitz
Erfahrungsgemäß ist der Lerneffekt in der Sonderschießposition Schneidersitz (Crossed-ankle Sitting) am größten. Schneidersitz ist genauso stabil, wie der Liegendanschlag. Jede auch noch so geringe Drehung nach links oder rechts führt sofort zum Verlassen des NPoA. Ein Zielwechsel ist nur durchführbar, wenn zur Waffe gleichermaßen das Gesäß mit gedreht wird („When you change Targets, move your Ass“, Project Appleseed Ausbilder)

U.S. Marine Vanessa Hernandez im Crossed-ankle
Sitting mit Nutzung eines Schießriemens

OA-15 M5
Für die OA-15 M5 standen die zwei Kurstage unter dem Motto Iron Sights. Es wurden insgesamt 280 Schuss abgegeben. Die Gesamtschussbelastung erhöhte sich auf 1.620 Schuss.

U.S. Marines im Crossed-ankle Sitting

(Quelle: MCRP 3-01A, Rifle Marksmanship,
U.S. Marine Corps, Chapter 5006: Sitting Position)



Archiv
Nr. 00 (Erstvorstellung)
Nr. 01 (Einschießen Offene Visierung)
Nr. 02 (Erster Gewehrkurs)
Nr. 03 (Gewehrkurs CCO mit ELCAN)
Nr. 04 (Rifleman mit ELCAN)
Nr. 05 (Das Präzisionswunder)
Nr. 06 (Neue Teile)
Nr. 07 (ZF-Montage)
Nr. 08 (660 Meter)
Nr. 09 (AK-Kurs)
Nr. 10 (660 Meter mit Signaturverzerrer)
Nr. 11 (Rifleman fehlerfrei)
Nr. 12 (2 Tage Regen)
Nr. 13 (Natural Point of Aim)

Service
Die nächsten Gewehrkurse bei 0/500

Freie Plätze im Gewehrkurs am Freitag, 16. Mai in Tschechien. Der Kurs ist aufgrund der Schießbahn als „Intensivkurs“ ausgeschrieben. Die Schießbahn ermöglicht erweiterte Lehrinhalte. Auch für Kurswiederholer geeignet.