Mittwoch, 22. Juli 2015

Langzeittest: Black Label M4 - Woche 44 bis 45



3 Ausbildungstage & Magazinwirtschaft

Gesamtschusszahl: 2.970 + 330 = 3.300

Störungen Typ I: 0
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 0


Bei insgesamt drei Ausbildungstagen erhöhte sich die Schussbelastung des M4 um 330 Schuss. Das Black Label erlebte dabei seine erste Fehlfunktion, die aber recht eindeutig einem defekten Magazin zugeschrieben werden kann.

Die Waffe diente zum Vorschießen aller Übungen bei einem Gruppenkurs sowie dem 2-tägigen CCO mit Akademie 0/500.
Das Black Label M4 erlebte nach mehr als 3.000 Schuss eine erste Zuführstörung. Ausgerechnet bei einer Demonstration zum Wechseldrill von Langwaffe auf Kurzwaffe wurde die letzte Patrone aus dem Magazin nicht zugeführt. Bei dem Magazin handelte es sich um ein G-Mag Kunststoffmagazin mit der laufenden Nummer #3, das zum Zeitpunkt mindestens vier bis fünf Jahre im Gebrauch war. Schätzungsweise hatte das Magazin bisher einen Durchlauf von 1.500 bis 2.000 Schuss. Zu Vergleichszwecken wurde das Magazin in einem anderen AR-15 (SIG 516) benutzt. Das Störungsmuster ließ sich dabei reproduzieren.



Verschleißpunkte
Es ist keine Studie bekannt, die eine belastbare Aussage zur Lebensdauer von Kunststoffmagazinen gibt. Fakt ist jedoch, dass Magazine einem Verschleiß unterliegen. Dieser Verschleiß findet an drei Punkten statt: Der Magazinfeder, den Magazinlippen und der Magazinhalterast. Im vorliegenden Fall hat sich offensichtlich im Bereich der Magazinhalterast eine Materialabnutzung eingestellt, die dazu führt, dass das Magazin nicht mehr hoch genug im Magazinschacht gehalten wird. Der Fairness halber soll die aufgetretene Störung deshalb nicht dem Black Label angelastet werden.

Black Label & Freunde


Magazinwirtschaft
Der Fall zeigt aber, wie wichtig es ist, funktionsfähige Magazine zu verwenden. Erfahrungsgemäß sind die meisten Störungen bei AR-15 auf schadhafte Magazine rückführbar. (Die zweithäufigste Ursache sind munitionsrelevante Störungen.) AR-15 Nutzer sollten dazu übergehen, eine Art „Magazinwirtschaft“ zu betreiben. Alle vorhandenen Magazine sollten fortlaufend nummeriert werden. Einmal im Jahr sollte ein Posten von zehn (besser 20) neuen Magazinen beschafft werden. Besteht der Verdacht, dass ein Magazin Störungen verursacht, sollte es konsequent ausgemustert und durch ein neues ersetzt werden.
Routinemäßig könnte das Magazin aber bspw. auch nach zwei Jahren Gebrauch und/oder 1.500 Schuss ausgemustert werden. Die Zahl der Magazinbefüllungen bzw. der Einrastvorgänge in der Waffe kann jeder Nutzer selbst hochrechnen, um für sich individuell eine Grenze für die Nutzungsdauer eines Magazins zu definieren. Es solange zu nutzen, bis die erste Störung auftritt, kann in einer einsatzorientierten Anwendung fatale Folgen haben.

4-fach vergrößernde Browe Combat Optik BCO


Cold Bore Shot 150 Meter
Beim Cold Bore Shot zeigte das Black Label seit Testbeginn erstmalig eine messbare Abweichung zwischen dem 1. Schuss und der folgenden Gruppe. Geschossen wurde aufgelegt vom Rucksack aus 150 m Entfernung. Der Cold Bore Shot liegt im Vergleich zur Gruppe etwa 4 cm hoch, was einem Hochschuss von etwa 2,5 cm auf 100 m entspräche.

Cold Bore Shot 150 m


Die folgende 150-m-Gruppe hat einen Durchmesser 6 cm, was eine Streuung von 0,4‰ bedeutet. Auf diese 0,4‰ scheint sich die Gesamtstreuung mit dem M4 einzupendeln. Für eine Gebrauchswaffe in diesem Preis-Leistungs-Verhältnis ein sehr ordentlicher Wert. Geschossen wurde wiederum mit GECO 63 gr. Als Optik diente die 4-fach vergrößernde Browe Combat Optik BCO mit Chevron-Absehen.

Chevron-Absehen des BCO




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