Freitag, 10. März 2017

Das 2-Patronen-Ding


Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen spürbaren Nutzen bringen. Ist die Waffe leergeschossen, ohne dass das Ziel bekämpft werden konnte, wünscht man sich, die eine zusätzliche Patronen schnell zur Hand zu haben. Mit dem 2-Patronen-Ding und etwas Übung geht das.


Die Idee ist nicht neu und auch nicht besonders aufregend. Jedoch gab es in Deutschland bisher keine direkte Bezugsquelle für derartige Patronenhalter.

Aufbau
Auf 38-mm-Gurtband ist ein Gummiband vernäht, das zwei Patronen des Kaliber .308 Winchester oder ähnliche aufnehmen kann. An der Unterseite befindet sich Hakenklett. Das Gegenstück Flauschklett kann selbstklebend am Schaft eines Gewehrs angebracht werden.
Es sind am Markt auch Ausführungen bekannt, die drei Patronenschlaufen besitzen. Das Gurtband wäre dann allerdings mit 57 mm zu breit für manche Waffen, wie z.B. den schlanken Schaft einer Tikka T3.
Die Gummischlaufe ist 50 mm lang und verdeckt den größten Teil der darin gelagerten Patrone (zumindest im Kaliber .308). Somit ist ein gewisser Schutz vor Verschmutzung gewährleistet.
Der Patronenhalter ist in Coyote Braun und Steingrau Oliv erhältlich.



Anbringung
Die Anbringung ist denkbar einfach. Der Untergrund muss sauber, fett- und staubfrei sein. Die Behandlung mit einem fettlösenden Mittel ist empfehlenswert. Bei Waffen mit Krylon besprühten Oberflächen entsteht hier ein Konflikt, da sich die Farbschicht durch nitrobasierte Verdünner vermutlich lösen wird. Die empfohlene Verarbeitungstemperatur von min. 17 °C sollte nicht unterschritten werden. Außerdem sollte das Flauschklett aus der Mitte heraus nach außen fest angedrückt werden.
Im Praxistest wurden diese Empfehlungen bewusst missachtet. Eine „Krylon veredelte“ Waffe wurde nicht entfettet und die Verarbeitungstemperatur lag deutlich unter 17 °C. Der Klebstoff am Flauschklett reichte dennoch aus, um das 2-Patronen-Ding sicher an der Waffe zu fixieren.



Anwendung
Das 2-Patronen-Ding wird unmittelbar unter dem Auswurffenster am Schaft des Gewehrs angeklebt und mir zwei Patronen bestückt. Ist das Magazin leergeschossen, muss aber weiterhin Wirkung ins Ziel gebracht werden, kann der Schütze eine Patronen aus der Schlaufe ziehen und einzeln direkt über das Auswurffenster nachladen. Dadurch wird die Feuerbereitschaft schneller wieder hergestellt, als mit einem Magazinwechsel. Diese Fingerfertigkeit sollte regelmäßig mit ins Training integriert werden.

Weshalb das bei einer Ruger Precision Rifle nicht funktioniert
Die Ruger RPR besitzt einen Verschlussfang, wie er als konstruktives Merkmal bei vielen Selbstladegewehren zu finden ist. Der Verschluss lässt sich mit einem leergeschossenen Magazin nicht schließen. Die einzelne Patrone kann demnach nicht zugeführt werden. Ein kompletter Magazinwechsel wird hier erforderlich.

Bezug
Zu beziehen sind die 2-Patronen-Dinger zu einem Preis von 11,90 Euro über Sierra-313 oder direkt auf Kursen von Akademie 0/500

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