Mit den Robust Pistol
Management Kursen vom Juni in Melle und vom Juli in St. Pölten sind zwei
weitere RPM in den Büchern. Beide Kurse bestachen durch Teilnehmergruppen auf
ausnahmslos hohen Niveau in Sachen Lernwilligkeit und Schießfertigkeiten.
Mit dem Robust Pistol Management wurde vor drei Jahren ein
Ausbildungsmodul geschaffen, dass ambitionierten Waffenbesitzern die
Möglichkeit einer Intensivschulung bietet und bei dem Kurswiederholer ihre
Kenntnisse und Fertigkeiten einmal im Jahr kompakt auffrischen können.
Die Idee des Kurses basiert dabei auf der Tatsache, dass in
der Schießausbildung alle Techniken und Bewegungsabläufe eine knotenfreie
Weiterentwicklung des Schützen gewährleisten müssen. Es darf beim Schritt von
Grundlagenausbildung zur Fortgeschrittenenweiterbildung kein Bruch im Ausbildungskonzept
stattfinden.
Oft entstehen Trainingsnarben durch Training im sterilen
Umfeld einer (beheizten) Raumschießanlage. Manchmal bedarf es nur kleiner
geographischer oder meteorologischer Änderungen, um Schießtechniken ad absurdum
zu führen, weil sie bspw. bei Dunkelheit, bei Kälte und Nieselregen oder im
Rahmen einer Kleingruppe nicht mehr funktionieren.
Jede Technik muss sich daher an drei Kriterien messen
lassen:
- Sie muss einfach erlernbar sein. Das spart Ausbildungszeit
- Sie muss universell einsetzbar sein. Das reduziert
Komplexität und Entscheidungszwang
- Und sie muss robust sein. Das heißt, die Technik muss auch
noch bei Dunkelheit, Kälte, unter Zeitdruck und bei Angst funktionieren
Turbolader für die
Lernkurve
Die Erfahrung aus bisher etwa 15 abgehaltenen RPM-Kursen
zeigt deutlich, mit wie wenig Ausbildungsaufwand bei allen Teilnehmern
querschnittlich ein nachhaltiger Lernfortschritt erreicht werden kann. Zur Steigerung
der Lernkurve tragen dabei insbesondere drei Elemente bei: Schießen bei
Dunkelheit, Schießen auf Stahl und der permanente Wechsel zwischen starker,
dominanter Seite und weniger dominanter Seite.
Dunkelheit
Schießen bei Dunkelheit sollte so schnell wie möglich mit in
die Ausbildung integriert werden. Im Umfeld von eingeschränkter Sicht oder
kompletter Dunkelheit beweist sich, wie robust die Grundlagenausbildung an der
Waffe bisher war. Müssen schießtechnische Abläufe jetzt umgestellt werden oder
muss dem Teilnehmer mit unverhältnismäßig viel Aufwand erklärt werden, was er
bei Dunkelheit zu tun hat, ist das Schießausbildungskonzept untauglich. Darüber
hinaus ist Schießen bei Dunkelheit ein Beweis dafür, in welchem Maß ein
Ausbilder seinen Teilnehmern und damit auch seinem eigenen Ausbildungskonzept
vertraut.
Wird der Ausbildungsabschnitt Dunkelheit zum ersten Mal
durchlaufen, geht es weniger um taktische Verhaltensweisen, sondern um das
Anwenden des bisher Gelernten. Teilnehmer sollen ihr Waffensystem im Dunkeln in
Feuerbereitschaft versetzen können sowie in Feuerbereitschaft halten können. Bis
zu diesem Zeitpunkt sollte auch schon eine Routine zur Störungsbeseitigung
behandelt worden sein. Ladetätigkeiten und Störungsbeseitigung bei Dunkelheit
auszuführen, festigt die Handhabungssicherheit des Teilnehmers und erhöht
außerdem dessen Selbstvertrauen.
Stahl
Der Lernfortschritt beim Schießen auf Stahl ergibt sich aus
der unmittelbaren Trefferauswertung, wie sie beim Schießen auf Papierziele
nicht machbar ist. Das Stahlziel gibt eine sofortige akustische und visuelle
Rückmeldung zu einem Treffer. Gleichzeitig ist es für den Ausbilder möglich, den
Munitionsverbrauch zu senken, aber die Intensität der Ausbildung zu steigern,
da Leerlaufzeiten für die Trefferaufnahme entfallen. Optional zu Stahl können auch
reaktive Klappfall- oder Jockeyscheiben genutzt werden. Nicht zuletzt besitzt
das Schießen auf Stahl einen enormen Spaßfaktor.
Störungsbeseitigung einhändig links mit Paul Gomez
(Foto: gomez-training.com )
Wechsel links/rechts
Etwa 85% aller Menschen sind Rechtshänder. Der Rest
folgerichtig Linkshänder. Unter Waffenanwendern dürfte die Quote
dementsprechend ausfallen. Rechtshänder, die trotz regelmäßigen Trainings keine
Verbesserung ihrer Ergebnisse mehr erreichen können, sollten eine Zeit lang das
Training komplett auf ihre linke (schwache) Seite umstellen. Studien aus der
Sportwissenschaft zu Folge, fördert ein konsequentes Üben mit der schwachen
Seite eine gleichzeitige Verbesserung mit der starken (rechten) Seite. Es
erfolgt sozusagen ein direkter Transfer der Fertigkeiten von links nach rechts.
Der US-amerikanische Ausbilder Paul Gomez veranschlagte die
Zeit, die für das Training mit links aufgewandt werden sollte, auf 30% bis 40%
an der Gesamttrainingszeit. Ein anderer, weniger numerischer Richtwert könnte
sein, so lange mit links zu üben, bis sich das Schießen mit links nicht mehr
ungewohnt anfühlt.
Das Ziel eines professionellen Waffenanwenders sollte sein,
alle Waffenmanipulationen ambidexter ausführen zu können.
2018
Im kommenden Ausbildungsjahr 2018 sind mindestens vier RPM
Kurse geplant. Zwei in Österreich (Weißachtal und St. Pölten) und zwei in
Deutschland.
Kursinformationen hier: RPM
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