Dienstag, 15. August 2023

Präzisionsanspruch: Kornbreite

 

Gib jeden Schuss so ab, als wäre es der Schuss, auf den es ankommt. Denn es ist der Schuss, auf den es ankommt. Der präzise Einzelschuss ist die Grundlage von allem anderen. Ohne die Fähigkeit, des präzisen Einzelschusses, ist eine sinnvolle Weiterentwicklung im Schießen undenkbar

Aus fünf Metern Entfernung ist diese
10-Schuss-Gruppe deutlich kleiner als Kornbreite


Der Präzisionsanspruch einer „Kornbereite“ lässt sich unter anderem auf die Standardübung (26) „Der 100-Meter-Simulationsdrill“ zurückführen. Hierbei sollte der Schütze in der Lage sein, aus fünf Meter Entfernung eine Gruppe zu schießen, die sich mit einem Daumen (etwa 2,5 Zentimeter breit) abdecken lässt. Der Haltepunkt ist ein Quadrat von ebenfalls 2,5 Zentimeter Seitenlänge, was bei fünf Meter Entfernung etwa einer Kornbreite entspricht.

5 Meter vs. 100 Meter
Der 100-Meter-Simulationsdrill ist eine maßstabsgerechte Reduktion für das Schießen mit einer Pistole über eine pistolenuntypische Distanz von einhundert Metern und einer angenommenen Zielgröße von 45 mal 75 Zentimeter. Was wiederum einer Mannscheibe entspräche (Bundeswehr: Scheibe Nr. 8, Schweizer Armee: F-Scheibe). In diesem Fall wäre das zu treffende Ziel (die Mannscheibe) auch Kornbreit.

Eine Stahlplatte der Größe 25 mal 30 Zentimeter
als 50-m-Ziel lässt sich selbst anfertigen.
Das Material muss nicht unbedingt Hardox sein


50 Meter
Steht eine Schießbahn mit fünfzig Meter Länge zur Verfügung, kann die Zielgröße auf die Ausmaße einer SAPI-Platte, wie sie in Schutzwesten verwendet wird, reduziert werden. Eine entsprechend zugeschnittene Stahlplatte mit einer Größe von 25 mal 30 Zentimeter entspräche hier auch wieder ungefähr einer „Kornbreite“.
Egal, ob aus fünf, fünfzig oder einhundert Metern geschossen wird, der Präzisionsanspruch an den Schützen ist immer derselbe; nämlich Kornbreite.

Downloadmöglichkeit der CNC-Datei siehe unten


Trainingsziel
Das Ausbildungsziel beim Umsetzen von Grundfertigkeit #3 „Abkrümmen“, besteht darin, den Abzug zu betätigen ohne dabei die Waffe zu bewegen. Reduziert sich im Training die Zielgröße auf eine Kornbreite, wird das Dilemma schnell offensichtlich: Jedes noch so geringe Bewegen der Waffe beim Abkrümmen, verlagert das Korn neben das Ziel. Das Resultat ist ein Fehlschuss. Der Schütze hat „gemuckt“; oder welche umgangssprachliche Bezeichnung dafür auch immer gewählt wird.

Es gibt nur eine Schussabgabe und
das ist die präzise Schussabgabe


Methode
Eine bewährte Methode zur schnellen und nachhaltigen Verbesserung der Abzugskontrolle ist das so genannte integrierte Trockentraining. Der Schütze betätigt den Abzug fünf Mal trocken, lädt unmittelbar darauf seine Waffe und gibt einen scharfen Schuss ab.
Während der Trockenarbeit wird das Korn der Pistole fokussiert, welches sich nicht bewegen darf. Mit dieser positiven (Trocken-)Trainingserfahrung im Rücken, gewinnt der folgende eine scharfe Schuss mit jedem Durchgang an Präzision.
Trockenarbeit ist anstrengend; führt jedoch sehr schnell zu einem Präzisionsstandard, der einer Kornbreite entspricht.

Fazit
Es gibt nur eine Schussabgabe und das ist die präzise Schussabgabe. Jeder Schuss ist ein präziser Einzelschuss. Das Trainingsziel: Der Schütze sollte in der Lage sein, zu jedem beliebigen Zeitpunkt und beliebig oft ein Ziel zu treffen, dass einer Kornbreite entspricht.



Service
Die Ausbildungsmethode des Integrierten Trockentrainings ist Lehrinhalt der Kursmodule Surgical Speed Shooting und Robust Pistol Management bei Akademie 0/500®
Download CNC-Datei Stahlziel

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