Samstag, 27. September 2025

Die Patronenlagerbürste

 

Selbstladewaffen sind heutzutage robuste Gebrauchsgegenstände. Störungen sind selten und haben ihre Ursache entweder in Fehlbedienung, falschen Betriebsstoffen, Verschleiß oder Verschmutzung. Dieser Beitrag befasst sich mit verschmutzten Patronenlagern

So sehen Hülsen in verdreckten Patronenlagern aus.
Die Ausziehkralle hat beide Male ein Stück
Hülsenrand abgerissen


In den vergangenen Monaten sind auf Schießkursen von Akademie 0/500® drei kapitale Waffenstörungen aufgetreten, die sich auch mit korrekt durchgeführten Störungsbeseitigungsroutinen nicht beheben ließen. Jedes Mal war ein stark verschmutztes Patronenlager die Ursache. Jedes Mal musste die festgebackene Hülse mittels Putzstock nach hinten ausgestoßen werden. In zwei Fällen riss die Ausziehkralle beim Versuch die Hülse aus dem Lager zu ziehen sogar ein Stück Hülsenrand von der Hülse ab.

Bildbeweis: Die regelmäßige Nutzung
von Patronenlagerbürsten lohnt sich


Vorsorge
Empfehlenswert sind bei AR-15 Modellen Reinigungsintervalle aller 400 bis 500 Schuss für eine Zwischenreinigung, bei der Pulverschmauch aus dem Systemgehäuse und von der Verschlussbaugruppe entfernt wird. Beim permanenten Betrieb mit Schalldämpfern bzw. Signaturverzerrern, ist mit einer stärkeren Verschmutzung zu rechnen und die Reinigungsintervalle sollten entsprechend verkürzt werden. Eine Zwischenreinigung reicht erfahrungsgemäß aus, um den störungsfreien Betrieb des AR zu gewährleisten.

Qualität ist Trumpf: Empfehlenswert sind
Putzstöcke von Dewey sowie entsprechende Aufsätze


Patronenlager
Bei einer Zwischenreinigung sollte auch immer besonderes Augenmerk auf das Patronenlager gelegt werden. Die Anschaffung (und die Nutzung) einer Patronenlagerreinigungsbürste ist unumgänglich. Empfehlenswert sind dabei die Putzstöcke von Dewey sowie entsprechende Messingbürsten- und Wollwischeraufsätze. Bei Reinigungsutensilien für Selbstladegewehre zu sparen, kann sich schnell als Sparen am falschen Platz entpuppen und zum Bumerang werden.

Aus der Praxis für die Praxis
Die drei Langzeittests mit den AR-15 Modellen SIG 516, dem Black Label M4 und dem OA-15 M5 weisen derzeit eine Gesamtschussbelastung von über 40.000 Schuss aus. Lediglich die SIG 516 hatte zu Beginn ihres Testzeitraums im Januar 2012 mit einigen Störungen zu kämpfen, die allerdings nach Austausch von zwei Federn behoben waren.
Es hat sich bewährt, Verschlussbaugruppen an Selbstladegewehren mit Fett zu behandeln, um eine bestmögliche Schmierung zu erreichen und nicht nur mit Öl. Handelsübliches Mehrzweckfett ist für diese Anwendung völlig ausreichend.
Neben dem Vorteil, dass Fett die Schmierung länger aufrechterhält, bindet es den Pulverschmauch auch besser. Der Schmauch verkrustet nicht so stark und lässt sich leichter aus der Waffe auswischen.

Handelsübliches Mehrzweckfett
ist völlig ausreichend


Fazit
Kleine Ursache – große Wirkung. Festgebackene Hülsen im AR sind durch die Nutzung einer Patronenlagerreinigungsbürste absolut vermeidbar. Wer im Falle des Falle nicht dastehen möchte, wie kurze Hose & Holzgewehr, führt in seiner Ausrüstung immer einen Putzstock zum Ausstoßen der Hülsen mit.

Mehr dazu in "Waffenkultur" Nr. 84

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