Freitag, 4. August 2017

Leseempfehlung 14



The Subtle Art of Not Giving a F*ck:
A Counterintuitive Approach to Living a Good Life
von Mark Manson

Taschenbuch: 212 Seiten
Verlag: HarperOne (13. September 2016)
Sprache: Englisch
ISBN-13: 978-0062641540
Preis: 11,99 Euro



„Die Kunst sich `nen Scheiß daraus zu machen.“, wer hinter diesem Buchtitel den Klamauk eines dauerfrustrierten Wohlstandsdeppen vermutet, liegt falsch. Ganz im Gegenteil. Der Autor Mark Manson entlarvt so manche unserer zahlreichen Lebenslügen sehr analytisch. Zunächst geht er mit den Motivationstrainern der 1980er Jahre hart ins Gericht. Deren Lehre vom „positiven Denken“ war damals schon so überholt und dämlich, wie heute immer noch. Glückliche Menschen verspüren nämlich nicht die Notwendigkeit, sich vor einen Spiegel zu stellen und sich selbst einzureden, dass sie glücklich seien. Glückliche Menschen sind einfach glücklich, so Manson.
Für Manson gibt es keine Welt ohne Leid und kein Leben ohne Schmerz. Die alles umkreisende Frage ist nur: Inwieweit geht mich das alles etwas an? Inwieweit mache ich offensichtliche Probleme anderer zu meinen eigenen? Und bis zu welchem Grad mache ich andere für meine eigenen Probleme verantwortlich? Sind meine Probleme am Ende überhaupt so schwerwiegend? Oder ist „not giving a Fuck“ der Weg zu mehr Lebensqualität?
Für Manson liegt ein Schlüssel zum Glück darin, die volle Verantwortung für sein eigenes kleines Leben zu übernehmen. Durch das Lösen von Problemen entstehe ein Glücksgefühl.
Dumm für unsere Gesellschaft, in der Probleme vorzugsweise ausgeblendet statt gelöst werden. Man sucht sich lieber das nächste emotionale Hoch, durch ein entglittenes Konsumverhalten, über interaktive soziale Netzwerke oder Partyfeeling. Unserer Gesellschaft ist seit mindestens zwei Generationen die Problemlösungskompetenz abhandengekommen. Das führt wiederrum zu einer sehr niedrigen Frustrationsschwelle und dazu, die Schuld grundsätzlich bei anderen zu suchen. Und genauso erzieht man sich eine Generation voller Weicheier. Realitätsverweigerung, Anspruchsdenken, unverhältnismäßige Anteilnahme am Schicksal anderer und das Streben nach Anerkennung sind Geiseln dieser Weichei-Generation.
Die Lösungsansätze von Manson sind simpel: Erstens; Hör auf zu denken, Du wärst etwas Besonderes. Zweitens; Du bist verantwortlich. Kein anderer. Des Weiteren: Ungewissheit ist die einzige Konstante, Fehlermachen gehört zum Leben dazu ebenso, wie Nein zu sagen und wie die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren.
Absolute Leseempfehlung mit nur 200 Seiten. Ideale Strandlektüre.


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