Mittwoch, 18. Juli 2018

Fitnessbücher, die in keinem Trainingsraum fehlen sollten


Military Fitness: Trainieren wie die Kampfschwimmer
von Torsten Schreiber und Andreas Aumann

Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Meyer & Meyer, 2. Auflage (7. Juli 2015)
ISBN-13: 978-3898999663
Preis: 24,95 Euro




Für jeden Freizeitsportler kommt der Zeitpunkt, an dem er sich Fachliteratur zu seiner Sportart beschafft. Das Angebot ist dabei breit gefächert: Bodybuilder schreiben meist sehr individuelle Abhandlungen über ihre dicken Arme, Läuferlegenden über ihre dünnen Beine. Am anderen Ende des Bogens steht hochwissenschaftliche Fachliteratur, die ohne ein Medizinstudium kaum gewinnbringend gelesen werden kann.
Dem Autorenteam Schreiber / Aumann jedoch gelingt mit „Military Fitness“ ein sehr guter Spagat zwischen wissenschaftlicher Fundiertheit, angenehmer Lesbarkeit und praxisgerechter Umsetzbarkeit. „Military Fitness“ ist ein außerordentlich gut strukturiertes, ganzheitliches Werk, welches das vorhandene Wissen zu den allermeisten Trainingsfragen gelungen zusammenfasst.
Untersuchungsgegenstand ist das Trainingssystem des „Military Fitness“. In der Begriffsdefinition arbeiten die Autoren heraus, dass es sich dabei nicht um eine Trendsportart handelt, sondern um ein Konzept, dass es schon so lange gibt, wie es Armeen gibt. Ebenso stellen sie klar, dass man nicht unbedingt Soldat sein muss, um „Military Fitness“ zu betreiben. Das geht auch als Zivilist sehr gut.
In 14 Kapiteln werden Kardiotraining, Krafttraining und Mobilitäts- & Flexiblitätstraining sowie dazu untergeordnete Methoden und Techniken erläutert. Alles, was der Freizeitsportler schon irgendwann einmal gehört hat, ist im Buch präzise aber nicht ausufernd beschrieben, worin eine Stärke des Werks liegt.
Die zweite Hälfte des Buches wird durch den Trainingszirkel dominiert. Hier werden Körpergewichtsübungen, Kettelbellübungen, Sandsack, Medizinball und Schlingentrainer in Wort & Bild vorgestellt. Abgerundet wird das Buch mit einer Aufstellung von verschiedenen Fitnesstests verschiedener Armeen oder Spezialeinheiten wie bspw. Der US Rangers oder Navy SEALs.
Einen Nachteil hat das Buch allerdings: Es besteht die Gefahr, dass Trainingszeit reduziert wird, weil man sich manchmal im Buch festliest. (hh)







Starker Rücken ohne Schmerzen
Das funktionelle Trainingsprogramm, um Beschwerden zu lindern, die Haltung zu verbessern und Muskeln aufzubauen
von Eric Goodman und Peter Park

Taschenbuch: 278 Seiten
Verlag: Riva (Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3868837957
Preis: 19,99 Euro




Rückenschmerzen sind in unserer zivilisatorischen Gesellschaft für viele Menschen zu einem ständigen Begleiter geworden. Leidtragende wünschen sich ein Trainings- oder vielmehr Reha-Programm, dass ohne weiteres in den Alltag integriert werden kann, einfach erlernbar ist und sich ohne Zusatzgerätschaften absolviert lässt.
Die beiden Amerikaner Eric Goodman und Peter Park sind diesem Wunschziel große Schritte nähergekommen. In ihrem Buch „Starker Rücken ohne Schmerzen“ beschreiben sie eine Trainingsmethode, die alle genannten Kriterien erfüllt. Zeitansatz 20 bis 30 Minuten pro Tag, bei fast keinem Verletzungsrisiko. Das Buch ist hilfreich bebildert. Selbst Menschen mit durchschnittlicher motorischer Begabung wird es so ermöglicht, allein anhand der Bebilderung, die einfach gehaltenen Übungen nachzuturnen. Zubehör ist dafür genauso wenig erforderlich, wie spezielle Sportkleidung.
Es werden drei aufbauende Programme vorgestellt: Das Basisprogramm, ein moderates Programm und das Intensivprogramm. Die Bewegungsmuster gehen dabei zu weiten Teilen auf Yoga und Pilates zurück, besitzen jedoch mehr Kraftanteil.
Der Aufbau des Buches sowie der Schreibstil sind typisch amerikanisch. Die Übersetzung ins Deutsche hat nur wenig Besserung gebracht. Wichtig ist aber, dass die Beschreibung der Übungsprogramme, die auf Seite 77 beginnt, reichlich bebildert ist und prägnante Bildunterschriften trägt; was dem Anspruch des Buches vollumfänglich gerecht wird.
„Starker Rücken ohne Schmerzen“ ist unabhängig vom Trainingszustand für jedermann geeignet. Schon nach kurzer Zeit des regelmäßigen Nachturnens tritt eine deutlich Verbesserung des Körpergefühls im Rücken ein. (am)







Fitter - Stärker - Schlanker (Dein Fitnesscoach)
von Mike Diehl (Autor),‎ Felix Grewe (Autor)

Taschenbuch: 280 Seiten
Verlag: Meyer & Meyer, (Januar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3840375521
Preis: 19,95 Euro




„Dein Körper ist Deine Fitnessbox“: Regelmäßiges Training kann so einfach sein. Man braucht nicht viel. Eigentlich hat man alles dabei. Nämlich seinen eigenen Körper. Es ist dieser einfache und minimalistische Ansatz, der die Trainingsmethode des Körpergewichtstrainings („Bodyweight Training“) so effektiv macht. Alles andere ist Wille und Disziplin. Es gibt auch keine Ausreden mehr. Man muss nämlich nicht ins Fitness-Studio fahren und am Ende muss man sich für eine kurze Trainingseinheit nicht einmal umziehen. Anstatt 20 Minuten seiner Lebenszeit im Internet auf Facebook zu verplempern oder die online-News der Lückenpresse zu konsumieren, lässt sich selbst im Büro eine schnelle Trainingseinheit durchführen. Fünf bis zehn Minuten dienen der Dehnung und Erwärmung. In weiteren zehn Minuten werden eine oder zwei Körpergewichtsübungen absolviert. Ein Mann mit durchschnittlichem Fitnessgrad kann in zehn Minuten fast 100 Liegestütze machen oder 50 Liegestützstrecksprünge (sog. Burpees). Das reicht dann auch für den Rest des Tages. Diese 20-min-Routine lässt sich sehr einfach in den Alltag integrieren.
Alles, was man wissen muss, steht in diesem Buch. Die erste Übung, die der langgediente Fallschirmjäger Mike Diehl in seinem Buch beschreibt, sind natürlich die berüchtigten Liegestützstrecksprünge. Vielleicht sollte ein Neueinsteiger nicht unbedingt damit beginnen. Die Lust am regelmäßigen Training könnte schnell vergehen.
Neben reinen Körpergewichtsübungen geht Mike auch auf Hilfsmittel in Form von Widerstandsbändern, (kleinen) Kurzhanteln oder auf den Gymnastikball ein.
Die Bilder sind selbsterklärend. Dabei wurde sehr viel Aufwand auf die Demonstration von korrekten Körperhaltungen und Bewegungsabläufen gelegt. Für den Leser dürfte es daher nicht schwer sein, die Übungen nachzuturnen.
Nach der Vorstellung von Einzelübungen, gibt der Autor Tipps, wie sich die Übungen in kurzen Programmen kombinieren lassen.
Schlussendlich geht es nur um eins: Endlich anfangen oder weiter kostbare Lebenszeit mit belanglosen Dingen verplempern? (hh)



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