Sie entstand aus einem Konzept, dass Jeff Cooper 1983 verfasste. Sie ist 96 cm lang und 3,36 kg schwer. Sie ist für das Kaliber .308 Winchester eingerichtet. Vor allem aber ist sie eins: Die Waffe des Jahres 2011
Coopers Konzept
Die Entstehung des Konzepts ist relativ zuverlässig auf das Jahr 1983 datiert. Jeff Cooper, legendärer Schießausbilder und Gründer der Gunsite Range in Arizona, befasste sich intensiv mit der Konzeption einer „General Purpose Rifle“ – einem Mehrzweckgewehr für alle Lebenslagen. Die Waffe sollte sowohl auf der Jagd Verwendung finden können, als auch im taktischen Bereich, zur Selbstverteidigung oder als „Überlebensgewehr“. Auch Coopers Definition ist zuverlässig überliefert:
„A general purpose rifle is a conveniently portable, individually operated firearm, capable of striking a single decisive blow on a live target of up to 400 kilos in weight, at any distance at which the operator can shoot with the precision necessary to place a shot in a vital area of the target.”
Da Jeff Cooper der Ansicht war, alle modernen Langwaffenkaliber sind wirkungsvoll genug, wenn sie nur von einem guten Schützen verschossen werden, wurde beim Bau der Waffe von Beginn an der Fokus auf die Plattform gelegt und weniger auf das Kaliber.
Die Version mit Mündungsfeuerdämpfer ist nur auf dem US-Markt erhältlich
Coopers Vorgaben
Das Gewehr darf nicht länger als 39“ sein und ungeladen nicht schwerer als 6,6 Pounds.
Der Lauf sollte so leicht und so kurz wie möglich sein, und dennoch die ballistische Leistungsfähigkeit des noch zu wählenden Kalibers gewährleisten.
Der Verschluss sollte ein Mausersystem sein.
Das Magazin sollte abnehmbar sein und eingearbeitete Schultern sollten verhindern, dass sich die Patronenspitzen beim Rückstoß verformen.
Der Schaft sollte leicht aber trotzdem stabil sein. Er sollte die Aufnahme eines Zweibeins ermöglichen.
Der Gewehrriemen sollte sowohl zum Tragen der Waffe geeignet sein als auch unterstützend beim Schießen wirken.
Und das Gewehr sollte über zwei Visiereinrichtungen verfügen. Neben der Eisenvisierung sollte auch die Montage einer Optik in Form von ZF oder Rotpunktvisier möglich sein.
Die Exportversion mit 46 cm Lauf
RUGER GUNSITE SCOUT
Die Testwaffe wurde uns vom Deutschlandimporteur AKAH - Albrecht Kind GmbH, Gummersbach zur Verfügung gestellt. Die Exportausführung unterscheidet sich von der US-amerikanischen Version durch den fehlenden Mündungsfeuerdämpfer und den dadurch 4 cm längeren Lauf.
Aufgrund von Exportbeschränkungen seitens der USA ist es nicht möglich, die US-Variante mit Feuerdämpfer zu erwerben.
Der Abzug
Die Ruger Gunsite Scout gehört zur Modellreihe M77. Die derzeitigen M77-Ausführungen haben den verbesserten LC6-Abzug, welcher ein leichteres Abzugsgewicht haben soll und trockener bricht als die bisherigen Serienabzüge in Rugerbüchsen.
Der Abzug der Testwaffe ist makellos und löst mit ausgesprochen angenehmer Charakteristik bei etwa 1,7 kg aus.
Die Visierung
Die Gunsite Scout besitzt verschiedene Visieroptionen. Zum einen die Ghost-Ring-Eisenvisierung. Die Lochkimme ist in Höhe und Seite justierbar. Sie bietet ein überaus brauchbares Visierbild und ermöglicht Treffer auf einer 10er-Ringscheibe bis zu mindestens 100 Metern. Von einer Rucksackauflage über 75 Meter Entfernung geschossen, ließen sich ohne größere Anstrengung Streukreise von 4 cm halten.
Darüber hinaus besitzt die Scout Rifle ganz der Idee Jeff Coopers folgend, eine 15 cm lange Picatinnyschiene, auf der eine nach vorn verschobene optische Zielhilfe in Form von Rotpunkt oder ZF montiert werden kann.
Bei weiteren Testschießen wird die Waffe mit einem Aimpoint Hunter H34S und einem Schmidt & Bender Short Dot ausgestattet.
Fazit
Die Gunsite Scout Rifle ist Rugers Umsetzung von Jeff Coopers Konzept. Durch die Kooperation mit Gunsite ist die Waffe nach fast 30 Jahren wieder an den Ort ihres Ursprungs zurückgekehrt.
Die Waffe ist qualitativ hochwertig gearbeitet und bot bei ersten Testschießen eine gute Präzision, die noch mehr Potential erwarten lässt.
Vor allem aber sieht die Ruger Gunsite Scout Rifle gut aus und macht eine Menge Spaß.
Ruger Gunsite Scout Rifle Teil 2
"sieht gut aus" kann man leider für die Export-Version nicht behaupten. Ohne MFD verliert das Teil leider jeglichen Reiz. Und dann noch diese scheußliche graue Farbe der Metallteile. Nee, wäre schön gewesen, aber so wird das nix.
AntwortenLöschenDa kann ich nur zustimmen - ich habe schon mit dem Hufen gescharrt, als ich den Test in Visier gelesen habe und dann kam die "gibt's nicht" Info mit Verweis auf die Exportversion - sorry, aber die Exportmündung sieht nach Hobbythek aus und ist zumindest nach meinem Geschmack wirklich häßlich. Die Sache mit dem MFD zeigt, dass es nicht nur in D Bürokraten und Politiker mit 'nem Rad ab gibt... So ein Verbot ist ja wohl nur bescheuert, wenn das kein MFD mit quasi magischen Kräften ist...
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