Die Angebotspalette
an Zielfernrohrmontagen ist nahezu unendlich. Mittelrohrdurchmesser, Bauhöhe
mit oder ohne Vorneigung sind dabei nur die vordergründigen Fragen bei einem
Kauf. Wir stellen die ISMS-Baureihe des schwedischen Herstellers SPUHR etwas
genauer vor
Von Arne Mühlenkamp
In der Scharfschützenszene führt kaum ein Weg an den
Schweden vorbei. SPUHR ist für präzise und gleichzeitig robuste
Zielfernrohrmontagen weltweit bekannt. Anwender, die einmal eine SPUHR Montage
ausprobiert haben, werden vermutlich nach und nach alle ZF-Gewehre auf SPUHR
umrüsten, so wie das bereits drei „Waffenkultur“-Autoren getan haben.
ISMS
Das Ideal Scope Mounting System (ISMS) umfasst nach Angaben
des Firmengründers Hakan Spuhr eine Modellpalette von derzeit etwa 45
unterschiedlichen Modellen mit diversen Bauhöhen, Ringdurchmessern, Längen oder
Vorneigung. Darüber hinaus besitzen SPUHR Montagen einen überdurchschnittlichen
Standardisierungsgrad. Typisch für die ISMS-Baureihe ist die 45°-Schnittkante
der Ringkappen. Die Schrauben sitzen somit nicht horizontal, wodurch die
Montage schmaler wird und einen besseren Blick auf die seitlichen Verstelltürme
ermöglicht. An der Oberseite besitzt jede Ringkappe eine Markierung, die beim
Ausrichten des ZF hilft. Die insgesamt sechs Schrauben pro Ringkappe
gewährleisten eine optimale Kraftverteilung und minimieren mögliche Fehler bei
der Montage des ZF.
Der Zahlencode
Zur besseren Identifizierung der einzelnen Modelle verwendet
SPUHR einen vierstelligen Zahlencode, der zwei Großbuchstaben folgt. Die zwei
Großbuchstaben geben den Typ der Schnittstelle wieder bzw. manchmal sogar den
Typ der Waffe:
SA: Scope mount Accuracy International (11-mm-Schwalbenschwanz)
SP: Scope mount Picatinny
SS: Scope mount Sauer (Sauer SSG und STR)
ST: Scope mount TRG (17-mm-Schwalbenschwanz)
SR: Scope Rings (Separate Ringe für Picatinny)
Die erste Ziffer des vierstelligen Codes steht für den
Mittelrohrdurchmesser:
3: 30 mm Mittelrohr
4: 34 mm Mittelrohr
5: 35 mm Mittelrohr
6: 36 mm Mittelrohr
7: 40 mm Mittelrohr
Die zweite Ziffer steht für die Vorneigung:
0: Keine Vorneigung
3: 3 MIL/10.3 MOA Vorneigung
6: 6 MIL/20.6 MOA Vorneigung
7: 7 MIL/24 MOA Vorneigung
8: 13 MIL/44.4 MOA und 11 MIL/40 MOA Vorneigung
9: 9 MIL/31 MOA Vorneigung
Hier gibt es eine Ausnahme: Und zwar die Picatinny-Montagen SP-61602
(mit 36-mm-Mittelroht) und die SP-41808 (34-mm-Mittelrohr) haben eine
Vorneigung von 16 MIL bzw. 18 MIL, so wie hier im fünfstelligen Zahlencode
angegeben.
Die dritte Ziffer beschreibt mögliche Spezialbauweisen der
Montage:
0: Keine Spezialbauweise
1: Gekröpfte Montage (bspw. für AR-15)
2: Verlängerte Gekröpfte Montage
3: Reduzierter Ringabstand für das Schmidt & Bender
Ultra Short ZF
Die vierte Ziffer steht für die Bauhöhe der Montage:
0: 25,4 mm / 1"
1: 30 mm / 1.18"
2: 38 mm / 1.50"
4: 48 mm / 1.73"
6: 34 mm / 1.35"
8: 44 mm / 1.73"
Bauhöhe
Ein wichtiges Kriterium für den Kauf der passenden Montage
ist die Bauhöhe. Dieses Maß ist jedoch von Hersteller zu Hersteller
unterschiedlich definiert. Bei SPUHR bedeutet Bauhöhe den Abstand zwischen Oberkante
Picatinny-Schiene bis zur Mittelachse der Optik. Bei Montagen mit einer
Vorneigung wird die Bauhöhe am hinteren Ende des hinteren Montagerings
gemessen.
Drehmomente und
Reihenfolge
Ein Faktor, der oftmals vernachlässigt wird: Die
Anziehmomente bei Schraubverbindungen. Hierbei reinweg „nach Gefühl“ zu
arbeiten, ist grundsätzlich falsch. Sollen öfters Schrauben an Montagen oder
anderen Waffenteilen angezogen werden, empfiehlt sich die Anschaffung eines
Drehmomentschlüssels.
SPUHR gibt für seine Montagen folgende Empfehlung: Die Ringkappen
können 1,7 bis 2,8 Nm angezogen werden. Die Konstruktion einer SPUHR-Montage
ermöglicht problemlos die 2,8 Nm Anziehmoment, allerdings empfehlen manche
ZF-Hersteller lediglich 1,7 Nm für ihre Mittelrohre. Die Montage selbst kann
ohne Bedenken mit 5 Nm auf der Picatinny-Schiene oder der jeweils anderen
Schnittstelle befestigt werden. Die Schrauben sind in der entsprechenden
Reihenfolge markiert.
Die Reihenfolge zur Befestigung der Ringkappen kann der
Skizze entnommen werden. Begonnen werden sollte immer mit der mittleren
Schraube.
Ausrichthilfe
Jede SPUHR Montage wird mit einer Ausrichthilfe geliefert.
Dieses spitzzulaufende Metallteil wird in die korrespondierende Aussparung der
Blockmontage gelegt. Das Zielfernrohr ist ausgerichtet, wenn die Oberkante der
Ausrichthilfe bündig mit der Unterkante des ZF verläuft.
Service
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