Montag, 5. August 2019

Leseempfehlung Sommer 2019


Widerworte
Gedanken über Deutschland
von Alice Weidel

Broschiert: 152 Seiten
Verlag: Plassen Verlag; 2. Auflage (2019)
ISBN-13: 978-3864706318
Preis: 14,99 Euro



„In unserem Land läuft etwas verkehrt.“, wer jeden Morgen mit diesem unbestimmten Bauchgefühl zur Arbeit fährt und dabei die erste Gehirnwäsche durch den Zwangsgebühren finanzierten Deutschlandfunk bekommt, gehört zur Zielgruppe des Buchs.
Die Gedanken, die Alice Weidel in ihrem Buch ausbreitet, sind schwere Kost und können folgerichtig zu Bauchschmerzen und Schweißausbrüchen führen. Auch Zitteranfälle sollen schon beobachtet worden sein.
Die promovierte Volks- und Betriebswirtschaftlerin orientiert sich an wissenschaftlichen Fakten und real existierenden Problemen unserer Gesellschaft, ohne parteipolitische Polemik zu betreiben. Dass Weidel gleichzeitig die Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion ist, bleibt für das Buch weitgehend nebensächlich.
Unsere Gesellschaft erlebt keine Spaltung in politisch rechts oder links, sondern eine Spaltung in rationale Logiker und ideologische Eiferer, die einer Hypermoral folgen. Gesinnungsethik triumphiert über Verantwortungsethik. Sachfragen werden nicht mehr nach rationalen Erwägungen, sondern nach moralischen Gesichtspunkten behandelt. Sogar die Nicht-Umsetzung geltenden Rechts wird moralisch begründet. Ganz individuelle, persönliche Moralvorstellungen werden dabei auf den öffentlichen, staatlichen und politischen Bereich übertragen.
Hypermoral erfordert weder Bildungsabschluss noch Leistungswille. Das Ziel der Hypermoralisten ist der Aufbau einer durchweg sozialistischen Gesellschaft. Zum Leidwesen unserer Republik ist dieses Ziel mittlerweile Konsens aller Altparteien. Alle Arten von Sozialismus haben gemein, dass man dem vermeintlich „sozial Schwachen“ soziale Gerechtigkeit verspricht, welche schon irgendwie durch Umfinanzierung und Transferleistungen geschaffen werden könne. Der Makel, den Sozialismus immer in sich trägt ist, er funktioniert erwiesener Maßen nicht.
Wer bisher nur die Vermutung hatte, dass die Merkel-Regierung unser Land seit 2015 systematisch und voller Heimtücke gegen die Wand fährt, muss sich nach der Lektüre eingestehen, keine Ahnung gehabt zu haben, wie schlimm die Lage wirklich ist und noch werden wird.
Aber; Krisen sind von Menschen verursacht und können von Menschen auch wieder gelöst werden. Allerdings nicht von Merkel und ihren Folgsgenossen. (hh)





Evolution der Erde
Geschichte des Lebens und der Erde
von Wolfgang Oschmann

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: utb GmbH; 2. korr. Aufl. (15. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3825248284
Preis: 24,99 Euro



Wenn man die 4,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte auf ein Kalenderjahr projiziert, würde das erste Leben am 10. November entstehen. Beim Übergang vom Präkambrium zum Kambrium entstand erstmalig eine Erdatmosphäre, die sauerstoffhaltig genug war.
Zwischen dem 11. November und dem 28. Dezember gäbe es mindestens fünf große Massenaussterben auf unserem Planeten. Das Größte beim Übergang vom Perm zum Trias, wobei schätzungsweise 95% aller Arten vernichtet wurden. Das letzte Massenaussterben ereignete sich am Ende des Erdzeitalters der Kreide und führte zum Verschwinden der Dinosaurier. Keines dieser Massenaussterben vollzog sich innerhalb weniger Jahrhunderte, sondern vielmehr über mehrere Tausend Jahre. Ein Jahrhundert ist ein Zeitabschnitt, über den unsere Erde nur müde lächeln kann.
Massenaussterben ereigneten sich bisher in einem Rhythmus von etwa 50 bis 80 Millionen Jahren. Das letzte vor etwa 66 Millionen Jahren; es wäre also mal wieder an der Zeit… Im günstigsten Fall bleiben uns noch 14 Millionen Jahre.
Wer glaubt, er könne das Ticken der Uhr bis zum nächsten Massenaussterben verlangsamen, indem er sich mit einem Plakat vor ein Braunkohlekraftwerk stellt, dem sei dieses Buch dringend empfohlen. Es ist eine gutmenschliche Farce, dass weite Teile unserer Gesellschaft zum Homosmartphonius degenerieren, aber gleichsam vorgeben, das Weltklima retten zu wollen.
Natürlich wird die Erde untergehen. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass dieser Untergang in etwa 500 Millionen Jahren stattfinden wird.
In unserer Projektion auf das Kalenderjahr werden dem Homosapiens übrigens am 31. Dezember die letzten zwölf Minuten vor Mitternacht zugestanden. Wir sind nichts weiter, als ein Wimpernschlag für unseren Planeten.
Der Autor Wolfgang Oschmann ist Professor der Paläontologie und lehrt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Das Buch ist als Lehrbuch konzipiert und kann auch zur Prüfungsvorbereitung dienen. (hh)

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.