Widerworte
Gedanken über
Deutschland
von Alice Weidel
Broschiert: 152 Seiten
Verlag: Plassen Verlag; 2. Auflage (2019)
ISBN-13: 978-3864706318
Preis: 14,99 Euro
„In unserem Land läuft etwas verkehrt.“, wer jeden Morgen
mit diesem unbestimmten Bauchgefühl zur Arbeit fährt und dabei die erste Gehirnwäsche
durch den Zwangsgebühren finanzierten Deutschlandfunk bekommt, gehört zur
Zielgruppe des Buchs.
Die Gedanken, die Alice Weidel in ihrem Buch ausbreitet,
sind schwere Kost und können folgerichtig zu Bauchschmerzen und
Schweißausbrüchen führen. Auch Zitteranfälle sollen schon beobachtet worden
sein.
Die promovierte Volks- und Betriebswirtschaftlerin
orientiert sich an wissenschaftlichen Fakten und real existierenden Problemen
unserer Gesellschaft, ohne parteipolitische Polemik zu betreiben. Dass Weidel
gleichzeitig die Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion ist, bleibt für das
Buch weitgehend nebensächlich.
Unsere Gesellschaft erlebt keine Spaltung in politisch
rechts oder links, sondern eine Spaltung in rationale Logiker und ideologische
Eiferer, die einer Hypermoral folgen. Gesinnungsethik triumphiert über
Verantwortungsethik. Sachfragen werden nicht mehr nach rationalen Erwägungen,
sondern nach moralischen Gesichtspunkten behandelt. Sogar die Nicht-Umsetzung
geltenden Rechts wird moralisch begründet. Ganz individuelle, persönliche
Moralvorstellungen werden dabei auf den öffentlichen, staatlichen und
politischen Bereich übertragen.
Hypermoral erfordert weder Bildungsabschluss noch
Leistungswille. Das Ziel der Hypermoralisten ist der Aufbau einer durchweg
sozialistischen Gesellschaft. Zum Leidwesen unserer Republik ist dieses Ziel
mittlerweile Konsens aller Altparteien. Alle Arten von Sozialismus haben
gemein, dass man dem vermeintlich „sozial Schwachen“ soziale Gerechtigkeit
verspricht, welche schon irgendwie durch Umfinanzierung und Transferleistungen
geschaffen werden könne. Der Makel, den Sozialismus immer in sich trägt ist, er
funktioniert erwiesener Maßen nicht.
Wer bisher nur die Vermutung hatte, dass die
Merkel-Regierung unser Land seit 2015 systematisch und voller Heimtücke gegen
die Wand fährt, muss sich nach der Lektüre eingestehen, keine Ahnung gehabt zu
haben, wie schlimm die Lage wirklich ist und noch werden wird.
Aber; Krisen sind von Menschen verursacht und können von
Menschen auch wieder gelöst werden. Allerdings nicht von Merkel und ihren
Folgsgenossen. (hh)
Evolution der Erde
Geschichte des Lebens
und der Erde
von Wolfgang Oschmann
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: utb GmbH; 2. korr. Aufl. (15. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3825248284
Preis: 24,99 Euro
Wenn man die 4,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte auf ein
Kalenderjahr projiziert, würde das erste Leben am 10. November entstehen. Beim
Übergang vom Präkambrium zum Kambrium entstand erstmalig eine Erdatmosphäre,
die sauerstoffhaltig genug war.
Zwischen dem 11. November und dem 28. Dezember gäbe es
mindestens fünf große Massenaussterben auf unserem Planeten. Das Größte beim
Übergang vom Perm zum Trias, wobei schätzungsweise 95% aller Arten vernichtet
wurden. Das letzte Massenaussterben ereignete sich am Ende des Erdzeitalters
der Kreide und führte zum Verschwinden der Dinosaurier. Keines dieser
Massenaussterben vollzog sich innerhalb weniger Jahrhunderte, sondern vielmehr
über mehrere Tausend Jahre. Ein Jahrhundert ist ein Zeitabschnitt, über den unsere
Erde nur müde lächeln kann.
Massenaussterben ereigneten sich bisher in einem Rhythmus
von etwa 50 bis 80 Millionen Jahren. Das letzte vor etwa 66 Millionen Jahren;
es wäre also mal wieder an der Zeit… Im günstigsten Fall bleiben uns noch 14
Millionen Jahre.
Wer glaubt, er könne das Ticken der Uhr bis zum nächsten
Massenaussterben verlangsamen, indem er sich mit einem Plakat vor ein
Braunkohlekraftwerk stellt, dem sei dieses Buch dringend empfohlen. Es ist eine
gutmenschliche Farce, dass weite Teile unserer Gesellschaft zum
Homosmartphonius degenerieren, aber gleichsam vorgeben, das Weltklima retten zu
wollen.
Natürlich wird die Erde untergehen. Wissenschaftlicher
Konsens ist, dass dieser Untergang in etwa 500 Millionen Jahren stattfinden
wird.
In unserer Projektion auf das Kalenderjahr werden dem
Homosapiens übrigens am 31. Dezember die letzten zwölf Minuten vor Mitternacht
zugestanden. Wir sind nichts weiter, als ein Wimpernschlag für unseren
Planeten.
Der Autor Wolfgang Oschmann ist Professor der Paläontologie
und lehrt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Das Buch ist als
Lehrbuch konzipiert und kann auch zur Prüfungsvorbereitung dienen. (hh)
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