Mittwoch, 22. Oktober 2025

Isomatten im Vergleich: Discounter oder Premium?

 

Eine brauchbare Isomatte verbessert den Schlafkomfort für Draußen ganz erheblich. Die Angebotsvielfalt ist groß. Letztlich entscheiden neben dem Liegekomfort auch Kriterien, wie Transportvolumen, Handhabbarkeit, mitunter Dämmleistung und natürlich der Preis. Wir stellen vier sehr unterschiedliche Varianten vor

Größe, Gewicht, gefühlter Liegekomfort und der
Aufwand beim Auf- und Abbau können ausschlaggebende
Kriterien für den Iso-Mattenkauf sein

Eine Nacht im 1000-Sterne-Hotel ist unbezahlbar. Für das Schlafen draußen hält der Outdoor-Markt Isomatten in einer schier unendlichen Modellvielfalt bereit. Die Preisspanne bewegt sich dabei von Zehn Euro bis weit über einhundert Euro.
Eine nicht zu vernachlässigende Frage ist, wie die Schlafmatte an den Einsatzort gelangt. Muss sie über einen längeren Zeitraum und Strecke getragen werden? Dann werden Gewicht und Packvolumen zu entscheidenden Kaufkriterien.
Wie viel Aufwand bereitet es, die Matte in Einsatzbereitschaft zu versetzen? Ist sie selbstaufblasend oder ist eine Pumpvorrichtung erforderlich? Ist der Auf- und Abbau beim angedachten Verwendungszweck grundsätzlich als zeitkritisch einzustufen, scheiden Modelle mit einer Aufblas- und Luftablass-Funktion eher aus.
Zumindest für Einsätze in extremen Temperaturbereichen ist wohl ein Mindestdämmwert gegen Untergrundkälte ein Kaufkriterium.
Und letzten Endes stellt sich vorm Kauf auch schon die Frage nach der Haltbarkeit, wenn man nicht jedes Jahr in eine Neuanschaffung investieren möchte. Sind Isomatten vom Discounter hier wirklich im Nachteil?

Das Modell Fun Camp von Aldi ist selbstaufblasend

Modell 1: Fun Camp (Aldi)
Und tatsächlich ist die Iso-Matte mit der längsten Nutzungsdauer von derzeit weit über zehn Jahren ein Gelegenheitskauf von Aldi mit dem damaligen Kaufpreis von etwa zwölf Euro.
Das Modell Fun Camp ist selbstaufblasend und bietet eine Liegefläche von 190 mal 65 Zentimeter. Aufgrund der Luftfüllung und einer Dicke von vier Zentimeter eignet sich die Fun Camp durchaus auch als Unterlage bei Minusgraden. Die Fun Camp wiegt etwa 1.500 Gramm.
Allerdings könnte das Packmaß von Nachteil werden: Die Matte lässt sich nur zusammenrollen; behält also auch im verpackten Zustand die gesamte Breite von 65 Zentimetern. Zusammengerollt entsteht ein Durchmesser von ungefähr zwanzig Zentimetern.
Die Haltbarkeit wiederrum ist beeindruckend: In den Jahren der steten Nutzung haben sich lediglich zwei Stellen gebildet, an denen etwas Luft entweicht. Beide Stellen befinden sich im Bereich der Seitennaht an den Ecken. Die Folge ist, dass beim Liegen Luft entweicht. Trotzdem bietet die Fun Camp noch ausreichend Komfort und Dämmleistung. Diese undichten Stellen ließen sich mit wenig Aufwand nachvulkanisieren.
Die Iso-Matte ist ohne Arbeitsleistung durch den Anwender einsatzbereit, da selbstaufblasend. Beim Abbau muss die Matte allerdings mit etwas Sorgfalt aufgerollt werden, um die Luft komplett herauszudrücken. Mit etwas Übung dauert das weniger als eine Minute. Im Preis-Leistungsverhältnis ist die Fun Camp von Aldi der Testsieger.

Die Nahaufnahme der Flexmat von Exped zeigt, dass die
Struktur durch regelmäßige Nutzung Schaden nehmen kann

Der Expet-Eierkarton kann mit seinem Packmaß schon mal
größer sein, als ein 30-Liter-Rucksack. Lässt sich aber
von allen Test-Kandidaten am schnellsten verpacken

Modell 2: Flexmat Plus (EXPED)
Anderes Prinzip: Die Flexmat von Exped ist aus einhundert Prozent Polyethylen und faltbar. Die größte Ausführung mit 195 Zentimetern Länge lässt sich mit ihren dreizehn Segmenten so zusammenfalten, dass ein Packmaß von 15 mal 15 Zentimetern entsteht. Bei einer Breite 65 Zentimetern. Damit entspricht das Packmaß ziemlich genau dem der Aldi Fun Camp Matte. Gewicht: 580 Gramm.
Auf- und Abbau sind schnell erledigt und die Haltbarkeit der Matte dürfte der materialtypischen Haltbarkeit von Polyethylen entsprechen.
Die Exped Flexmat hat allerdings keine Luftfüllung, sondern eine Eierkarton-Struktur. Zum einen wird das Liegen auf dieser, wenn auch weichen, Struktur etwas gewöhnungsbedürftig. Zum anderen dürfen, wegen der nicht vorhandenen isolierenden Luftschicht, Zweifel an der Dämmleistung in kalter Umgebung aufkommen. Die Flexmat ist deswegen wohl eher als sog. Dreijahreszeiten-Matte zu sehen, oder als zusätzlich Isolierung unter einer anderen Iso-Matte bei Minusgraden.
Der Verkaufspreis von fünfzig bis sechzig Euro scheint gerechtfertigt. Der Anwender erhält dafür ein im Einsatzzweck minimalistisches Ausrüstungsteil mit nicht-minimalistischem Packmaß.

Das Premiumprodukt Perform Mat von MAMMUT folgt dem
Luftmatratzen-Prinzip. Sie hat nach Herstellerangabe den
besten Wärmedämmgrad und ist auch die teuerste Matte im Test

Über ein Ventil wird aufgeblasen,
über ein Ventil wird die Luft abgelassen

Orange zu orange: Der Pump-Sack muss an das richtige Ventil
angestöpselt werden. Nach vier bis fünf Sackfüllungen ist
die Mammut aufgeblasen

Modell 3: Perform Mat (MAMMUT)
Das Premium Segment: Die Iso-Matte Perform Mat vom renommierten Ausrüster Mammut verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Sie ist weder in Auf- und Abbau minimalistisch und im Verkaufspreis von etwa einhundertfünfzig Euro schon gar nicht. Die Perform Mat folgt dem Luftmatratzen-Prinzip.
Zum Aufpumpen ist im Lieferumfang ein Pump-Sack (groß, orange) enthalten. Während das Kopfteil mit zwei Lungenzügen befüllt werden kann, muss am Hauptteil der Pump-Sack angesetzt werden. Der Pump-Sack wird über das Aufblasventil (orange) gekoppelt, verschlossen und von oben her zusammengerollt. Die Luft presst sich in die Iso-Matte. Was sich nach Sisyphus-Arbeit anhört, ist in der Realität mit vier bis maximal fünf Pump-Sack Füllungen erledigt. Die Mammut Perform Mat ist dann mit einer Dicke von nahezu acht Zentimetern straff aufgepumpt und dürfte damit auch bei frostigen Untergründen eine gute Dämmleistung erreichen. Die Liegefläche entspricht mit 193 mal 65 Zentimetern denen der Aldi- und Exped-Matten.
Der Packsack ist mit 16 Zentimeter Durchmesser und 28 Zentimeter Länge wesentlich kleiner, als bei den vorgenannten. Ob die zu erwartende bessere Dämmleistung den ebenfalls straff aufgepumpten Preis von um die einhundertfünfzig Euro rechtfertigt, entscheidet der Anwender.

Die Klymat Static V Recon hat trotz geringster
Liegefläche den gefühlt besten Komfort

Modell 4: Static V Recon (Klymit)
Der US-amerikanische Hersteller aus Utha folgt ebenfalls dem Luftmatratzen-Prinzip. Die Matratze muss manuell aufgeblasen werden. Mit etwa zehn Lungenzügen sind die Kammern gefüllt. Ein Pump-Sack ist als Zubehör erhältlich.
Die Static V Recon besitzt eine Grundfläche von 180 mal 55 Zentimeter und ist damit die kleinste im Testvergleich. Sie hat etwa zehn Zentimeter weniger Breite zur Verfügung als die anderen Modelle; zehn Zentimeter, die man beim Liegen übrigens merkt. Allerdings beschert ihr das auch das geringste Packmaß: elf Zentimeter im Durchmesser und 19 Zentimeter lang ist der Packsack.
Das V-Kammersystem der Matratze bietet gefühlt den meisten Liegekomfort im Testvergleich. Außerdem hat die Static V Recon die hauseigene sog. Klymalite™ Isolierung, wodurch sich die Haptik der Oberfläche grds. etwas „wärmer“ anfühlt.
Der Lufteinlass besitzt ein Zwei-Wege-Ventil. Beim Aufblasen sollte die Beschriftung „Inflate“ zu lesen sein. Zum Luftablassen wird das Ventil um 180 Grad auf „Deflate“ gedreht und die Matratze von hinten her zusammengerollt. Zum Verpacken wird die Static V Recon der Länge nach zweimal halbiert. Woraus sich eine Rolle mit einem Netto-Packmaß von neun Zentimeter Durchmesser und 14 Zentimeter Breite ergibt - also noch einmal deutlich weniger, als die Maße des Packsacks. Mit fünfhundert Gramm Nettogewicht ist die Klymit auch die leichteste Iso-Matte im Testvergleich.
In Sachen Packmaß, Gewicht und gefühltem Liegekomfort ist die Static V Recon der Testsieger.
Bezug über https://www.tripleaction.de/klymit-static-v-recon-isomatte/ 

Zwei-Wege-Ventil. Beim Aufblasen sollte
die Beschriftung „Inflate“ zu lesen sein

Zum Luftablassen wird das Ventil
um 180 Grad auf „Deflate“ gedreht


Die Klymat Static V Recon ist mit einem Netto-Packmaß
von neun Zentimeter Durchmesser und 14 Zentimeter Breite
die kleinste und leichteste




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