Barren und Reck sind seit über 200 Jahren Geräte für ein effektives Ganzkörpertraining. Sie gehen auf den Schöpfer der deutschen Turnerbewegung Friedrich Ludwig Jahn zurück. Der Fitnesspark im eigenen Garten kann schon für weniger als 500 Euro umgesetzt werden und ist immer geöffnet - auch wenn Fitness-Studios geschlossen haben
Es braucht kein riesiges Areal, wie seinerzeit die Berliner
Hasenheide, zur Umsetzung dieses Fitnessparks. Zum Aufbau eines Barren und
einer Klimmzugstange (Reck) sind etwa zweieinhalb mal drei Meter ausreichend.
Im Volkspark Hasenheide im Zentrum Berlins entstand im Juni
1811 der erste öffentliche Turnplatz. Bis zum Jahr 1817 sollte die Zahl dieser
Plätze in Preußen auf über 100 wachsen. Allein in der Hasenheide trainierten 1817
über 1.000 Turner. Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) gilt als der Schöpfer und Ideengeber
dieser frühen Turnbewegung in Preußen. Was ihm auch den Beiname „Turnvater Jahn“
einbrachte. Darüber hinaus gilt Jahn als der Erfinder der Turngeräte Reck und
Barren. Er stellte das Turnen in den Dienst der patriotischen Erziehung zur
Vorbereitung auf den Befreiungskrieg. Der große Erfolg, den Turnvater Jahn mit
seinem Erziehungsgedanken hatte, rief natürlich Kritiker und Feinde auf die
Tagesordnung. Ende 1817 wurde das Turnen verboten. Die Aufhebung des
Turnverbots erfolgte erst wieder 1842. Im Jahr 1848 gründete sich der Deutsche
Turnerbund.
In der heutigen Zeit wird Turnen auch neudeutsch mit dem
altgriechischen Wort Calisthenics bezeichnet. Wegen der steigenden Anzahl von
Fitness Parks im öffentlichen Raum, hat sich auch der Begriff „Street Workout“ als
Synonym für „Turnen“ etabliert. Heute wäre Friedrich Ludwig Jahn vermutlich der
„Street Workout Daddy“.
Der
Kleinstfitnesspark
Wieder mehr Variantenreichtum ins eigene Training zu bringen,
unabhängig von Fitness-Studios zu sein aber vor allem die Lust, bei schönem
Wetter etwas draußen machen zu können, brachte die Idee eines
Kleinstfitnessparks auf den Plan. In der Minimalkonfiguration reichen ein
Barren und ein Reck. Je nach verfügbaren Platz oder Trainingseifer ließen sich
weitere Geräte oder Modifikationen integrieren. Um möglichst hohe Stabilität
bei geringem konstruktivem Aufwand zu erreichen, wurden Reck und Barren baulich
kombiniert. Einschränkungen in der Nutzbarkeit der Geräte entstehen dadurch
nicht.
Beim Reck wurde auf ausreichend Abstand zum nächsten
Hindernis (Wand, Hecke) geachtet, um bei fortschreitenden Trainingserfolgen
auch Umschwünge turnen zu können. Die Barrenstangen wurden um etwa 20 cm über
den Pfosten hinaus verlängert. Je nach Aufstellort kann das an beiden Enden des
Barrens passieren oder nur an einem Ende.
Die Bodenanker wurden so gesetzt, dass sie der jeweils
größten Vektorkraft entgegenwirken.
Umsetzung
1.) Löcher für Fundamente ausheben (Erste Trainingseinheit).
Für den einzelnstehenden Pfosten des Recks sind 80 cm Tiefe erforderlich; für
alle anderen Fundamente reichen 50 cm Tiefe.
2.) Beton einbringen und dabei Bodenanker setzen. (Zweite
Trainingseinheit)
3.) Bodenaushub in Container verladen (Dritte Trainingseinheit).
4.) Pfosten in den Bodenankern befestigen.
5.) Reck- und Barrenstangen einsetzen. Street Workout Daddy’s Pro-Tipp: Wer bei Arbeitsschritt 2 auf Lot
und Flucht geachtet hat, hat es jetzt einfacher.
6.) Holzteile regelmäßig (mindestens einmal pro Jahr) mit Holzschutzlasur
behandeln.
Zeichnung mit allen relevanten Maßen. Fundamente 80 bzw. 50 cm tief |
Kosten
1,5 m³ Beton: ca. 80 Euro
5 Stk. Bodenanker: ca. 60 Euro
Holzteile: ca. 300 Euro
Remmers 3-in-1 Lasur: ca. 40 Euro
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