Aimpoint lieferte uns das neue PRO (Patrol Rifle Optik). Die Trainingssitzung auf einer Außenanlage bei etwa 1°C hatte zum Ziel, das Aimpoint PRO einzuschießen, die Ursachen für die bisherigen Störungen zu verifizieren und ein paar Zeitübungen zu absolvieren. Das dritte „Klick“ kam dann doch etwas überraschend.
Gesamtschusszahl: 560
Störungen Typ I: 3
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 1
Verschleißteile: keine
Nach der obligatorischen Haltepunktüberprüfung der offenen Eisenvisierung, erfolgte die Montage des Aimpoint PRO. Das PRO (Patrol Rifle Optik) wird mit Montage geliefert und kann mit einem Handgriff auf jeder Picatinnyschiene befestigt werden. Wie bei allen Aimpoint Optiken ist das Einjustieren denkbar einfach: Die Höhen- und Seitenverstellung ist mit einem kleinen Geldstück zu bedienen; die Klickverstellung hat eine Rastung von ½ MOA.
Unkonventionelle Anschläge
Durch Schießen aus unkonventionellen Anschlägen ohne festes Widerlager in der Schulter wurde versucht, eine Störung zu provozieren. Die SIG 516 wurde um 90° nach links und rechts verkantet geschossen sowie um 180° gedreht. Die Waffe funktionierte störungsfrei.
Bei dieser Art des Schießens offenbaren Leuchtpunktoptiken ihre Vorteile: Immer wenn der Rotpunkt auf dem Ziel liegt, wird auch der Treffer auf dem Ziel sein.
½ & ½ Drill (Kyle Lamb)
Der ½ & ½ Drill wurde schon einmal zu Beginn des Tests geschossen. Die Herausforderung bei diesem Drill besteht darin, seinen Schießrhythmus bei jeder Teilübung zu verdoppeln, seine Schüsse mitzuzählen (Es sollten genau zehn sein) und natürlich zu treffen. Die SIG 516 absolvierte einen sauberen Durchgang mit folgenden Zwischenzeiten: 20 Yard: 8,61 Sekunden, 10 Yard: 4,99 Sekunden und 5 Yard: 2,47 Sekunden.
Ein sauberer Durchgang 1/2 & 1/2 Drill
5/1 Drill (Paul Howe)
Der so genannte 5/1 Drill ist eine von zehn Standardübungen aus dem Instruktorenprogramm von Paul Howe (CSAT Texas). Der Schütze schießt aus 7 Yard (Ausgangsposition Low Ready) fünf Schuss in eine Box von etwa 15x35 cm, gefolgt von einem Schuss in ein Quadrat von 15x15 cm. Die Referenzzeit beträgt 3 Sekunden.
Diese Übung wurde insgesamt achtmal absolviert. Jeweils abwechselnd einmal mit dem Aimpoint PRO und einmal mit Eisenvisierung. Ziel war es herauszufinden, ob signifikante Unterschiede in den Zeiten erreicht werden. Gewertet wurden nur Durchgänge mit 100% Treffern.
Im Mittelwert aus vier Durchgängen mit dem Aimpoint PRO lag die Gesamtzeit bei 2,79 Sekunden.
Mit Eisenvisierung bei 2,99 Sekunden.
Der erste Schuss brach im Schnitt bei 0,9 Sekunden (Aimpoint) bzw. bei 0,91 Sekunden (Eisenvisier).
Die Zeit für die kritische Bewegung zwischen Schuss 5 und 6 lag mit dem Aimpoint bei 0,54 Sekunden. Mit Eisenvisier bei 0,58.
Das Schießen von einer einzigen Standardübung ist sicher nicht repräsentativ. Es zeigt aber, dass ein geübter Schütze, der eine Eisenvisierung beherrscht, keinen signifikanten Zeitvorteil durch das Nutzen einer Rotpunktoptik erreichen kann.
Das subjektive Empfinden während der Schussabgabe spricht allerdings eindeutig für die Verwendung eines Red Dot. Die Zielerfassung wird wesentlich einfacher. Bei jedem Schuss das Korn zu fokussieren, ist anstrengend und erfordert mehr Übung.
Plus acht saubere Durchgänge 5/1 Drill
"Klick"
Bei einem Durchgang gab es eine weitere Störung. Eine Patrone wurde nicht zugeführt. Störungstyp I – Patronenlager leer. Obwohl das Magazin korrekt eingerastet war.
Schließhilfe
Ein Mangel, der sich schon zu Beginn des Tests gezeigt hat, ist die nicht korrekt funktionierende Schließhilfe (forward assist). Diese versagt auf den letzten Millimetern ihren Dienst. Es ist nicht möglich, den Verschluss manuell in die Verrieglung zu drücken.
Aimpoint PRO
Das Aimpoint PRO ist eine der neusten Entwicklungen des Schwedischen Herstellers. Im Grunde handelt es sich um ein Upgrade des CompM3.
Das PRO wird inklusive einer Montage geliefert, die zur Aufnahme auf allen M1913 MilSpec Picatinnyschienen vorgesehen ist. Die Optik kann mit oder ohne „Spacer“ montiert werden. Ohne Spacer erzeugt das Aimpoint PRO bei AR-15 Systemen den sog. Co-Witness.
Der Rotpunkt hat eine Größe von 2 MOA. Seine Helligkeit kann über 6 Stufen reguliert werden. Darüber hinaus stehen 4 Stufen als Nachtsichtoption zur Verfügung.
Das PRO verfügt über die hauseigene Advanced Circuit Efficiency Technology (ACET), welche den Energieverbrauch der Leuchtpunktoptik drastisch senkt. Die Lebensdauer der 3V Lithium Batterie (Type 2L76 oder DL1/3N) wird vom Hersteller mit 30.000 Stunden angegeben. Was etwa 3 Jahren Dauerbetrieb entspricht.
Der Rohrkörper hat 30 mm Durchmesser. Das Gesamtgewicht mit Montage beträgt lediglich 335 Gramm.
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Danke für die Fortsetzung dieses interessanten Tests! Eine Frage zur Montage des Aimpoint PRO: Stört die (doch recht große) Montageschraube, wenn man die Waffe am 2-Point-Sling vorne oder auf dem Rücken trägt?
AntwortenLöschenDiese Drehmomentschraube wirkt auf dem Foto stark überdimensioniert, was aber nur an der Perspektive liegt. Es handelt sich um die gleiche Montage, die auch mit dem CompM4 geliefert wird.
AntwortenLöschenKeinerlei Beeinträchtigung, wenn die Waffe am Riemen hängt.