Die Waffe wurde einem Teilnehmer der Akademie 0/500 zur Verfügung gestellt. Auf dem Fortgeschrittenenkurs absolvierte die SIG 516 verschiedene Schießübungen auf Zeit mit insgesamt 390 Schuss. Leider wieder nicht störungsfrei.
Gesamtschusszahl: 560 + 390 = 950
Störungen Typ I: 4
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 2
Verschleißteile: keine
Akademie 0/500 geht ins fünfte ihres Bestehens. Zusätzlich zum beliebten Kurs SL-Büchse gibt es seit 2012 einen Fortgeschrittenen-Kurs „Gewehr 2“. Dieser Kurs ist für Teilnehmer konzipiert, die schon öfters mit uns trainiert haben und zielt besonders auf Selbstlader im Kaliber .223 Rem. ab.
Wiederholt werden dabei die Standardschießpositionen Stehend, Kniend und Liegend. Der Aufbau einer stabilen Schießplattform unter Nutzung von Referenzpunkten und das Einjustieren der Waffe mit zehn Schuss innerhalb von zehn Minuten.
Neu sind das Schießen aus unkonventionellen Schießpositionen, eine Analyse der schützenbedingten Durchschnittsstreuung sowie das Schießen von diversen Zeitübungen und der Rifle Bounce Drill in Anlehnung an Jeff Cooper.
Die SIG 516 wurde bestückt mit dem Aimpoint PRO einem Teilnehmer überlassen.
2 Störungen
Die erste Störung des Tages (Zuführstörung; hier im Test als Typ IV klassifiziert) trat bereits zum zweiten Mal auf. Der Verschluss besitzt auf dem Rückweg nach vorn nicht genug Kraft, um eine Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager zuzuführen.
Bemerkenswert ist hierbei, dass dieses Mal der Spannschieber entriegelt war und etwa einen Zoll nach hinten heraus steht. (Fotos)
Was die Ursache für eine derartige Störung ist, kann nur gemutmaßt werden. Möglicherweise läuft der Verschluss nicht immer linear zurück, verliert dabei zu viel Impuls und kann keine neue Patrone zuführen. Interessanterweise treten die Störungen beim SIG 516 meist mit vollen oder fast vollen Magazinen auf.
Verschmutzung als Störungsursache kann ausgeschlossen werden. Die Störungen treten bei einer sauberen Waffe ebenso auf, wie bei einer mit gewissem Verschmutzungsgrad.
Die zweite Störung war wieder ein Typ 1 – Patronenlager leer. Das Magazin war mit Sicherheit eingerastet und auch voll / fast voll.
Verschmutzung
Während der letzten drei Trainingssitzungen wurde die Waffe nicht gereinigt. Die Gesamtschusszahl ohne Reinigung liegt bei etwa 710 Schuss innerhalb fünf Wochen. Eine verschmutzungsbedingte Störung trat nicht auf. Ein Umstand, den man von einem Gaskolbensystem (Piston-System) erwarten darf. Beim Gaskolbensystem werden im Gegensatz zum direct impingement System keine Pulvergase in den Verschlussträger geleitet.
Beim Zerlegen wiesen das Gasventil und der Gaskolben deutliche Schmauchspuren auf. Der Verschlussträger hingegen blieb erwartungsgemäß relativ sauber. Lediglich der Verschlusskopf war etwas verschmaucht. (siehe Bilder)
Deutliche Schmauchspuren am Gasventil
Der gesamte Verschluss ist erwartungsgemäß relativ weniger verschmutzt als bei direct impingement
Fazit
Die SIG 516 hat offensichtlich ein kleines Zuverlässigkeitsproblem. Eine Störung auf durchschnittlich 150 Schuss sind zuviel für ein AR-15. Und erst recht zuviel für ein Gaskolben betriebenes. Ob es sich hierbei um ein Problem speziell mit der Testwaffe handelt oder um ein symptomatisches der Baureihe SIG 516, kann ich nicht beurteilen.
Für Leserzuschriften anderer SIG-516-Anwender wären wir dankbar.
Während der IWA sollte sich Gelegenheit für ein Gespräch mit SIG Sauer finden.
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Guten Tag, mich würde mal interessieren ob Sie auf der IWA jemand von SIG gefunden haben, der ein Statement zur Sig 516 und den in ihrem TEST gefunden Zuverlässigkeitsproblemen gemacht hat.
AntwortenLöschenMfG
Manuel
Ja, es gab ein sehr konstruktives Gespräch. Die Sache wird untersucht und natürlich gelöst.
AntwortenLöschenMehr darüber hier, in den nächsten Tagen / Wochen.
Habe mir auch eine 516 gekauft. Hat Sig etwas gesagt ob die Störungen in Serienfehler ist oder ein Einzelfall. Über Info würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank & Gruss
AntwortenLöschenJochen
Einiges deutet auf einen Einzelfall
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