Freitag, 23. November 2012

SIG 516 Langzeittest – Woche 46


Für etwa 2.000 Schuss hat der Lauf der SIG 516 keine akribische Reinigung mit Bronzebürste oder Öl erfahren. Nur der Schmauch wurde hin und wieder mit einem „Bore Blitz“ entfernt.

Gesamtschusszahl: 4.510

Störungen Typ I: 6
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 2


Die letzte Detailreinigung der SIG 516 ist einige Wochen und ca. 2.000 Schuss her. Nur die neuralgischen Teile (also Gasventil mit Gaskolben und komplettem Gestänge) wurden regelmäßig gereinigt sowie der Verschlussträger hin und wieder abgewischt. Der Lauf wurde das letzte Mal im Juni gründlich geputzt. Die Laufpflege erstreckte sich seither lediglich auf das Durchziehen mit einem „Bore Blitz“ aller 500 Schuss (oder so).




Laufreinigung
Im Gegensatz zur „Bore Snake“ besitzt das relativ neue Produkt „Bore Blitz“ keine eingearbeitete Bronzebürste, sondern besteht nur aus einem Seil, in das kalibergroße Kunststoffkugeln und zwei Schwämme eingelassen sind. Ich verwende den „Bore Blitz“ trocken. Man kann ihn aber auch mit Öl getränkt benutzen.
Der „Bore Blitz“ befreit den Lauf von Pulverschmauch lässt den Abrieb des Geschossmantel jedoch drin. Dieser wirkt gewissermaßen präzisionsfördernd, solange immer dieselbe Laborierung verschossen wird. (Wird die Laborierung gewechselt, bedarf es wieder ca. zehn bis 15 Schuss, bis der Geschossmantel so viel Abrieb im Lauf hinterlassen hat, dass dieser präzisionsfördernde Effekt wieder eintritt.)




Material
Es empfiehlt sich zur Laufreinigung nur hochwertige Produkte zu verwenden. Putzstöcke von Dewey kommen dabei als erstes in den Sinn. Ich habe zwei angeschafft. Ein Putzstock ist mit der Bronzebürste bestückt, der andere mit einer Aufnahme für VFG-Laufreiniger. (Auch die Verwendung von Baumwoll-Patches ist möglich. Ich finde die VFG-Filzpfropfen aber besser zu handhaben.)
Empfehlenswert ist auch die Verwendung einer Putzstockführung. Nach Entnahme des Verschlussträgers wird diese in den Upper Receiver geschoben. Dabei ist es nicht notwendig, die Führung bis zum Anschlag ins Patronenlager zu drücken.
Als Reinigungs- und / oder Schmiermittel verwende ich Shooter’s Choice Bore Cleaner, Öl von Brunox bzw. Nigrin Mehrzweckfett.




Anwendung
Die empfohlene Vorgehensweise zur Laufreinigung kann auch anderswo im Internet nachgelesen werden. Meine Variante unterscheidet sich kaum.
Einen VFG-Filzpfropfen mit Bore Cleaner tränken und durch den Lauf stoßen. Danach die Bronzebürste ebenfalls mit Bore Cleaner benetzen und acht bis zehn Mal durch den Lauf schieben. Darauf achten, dass die Bürste vollständig aus dem Lauf austritt, bevor der Umkehrschub begonnen wird. (Manche Schützen schieben die Bronzebürste nur in Schussrichtung durch den Lauf und schrauben sie dann ab. Diese Vorgehensweise ist Meinesserachtens nicht zwingend erforderlich.)
Anschließend zwei bis drei VFG-Filzpfropfen durch den Lauf schieben. Besitzt der letzte Filzpfropfen noch Ablagerungen, ist die gesamte Prozedur zu wiederholen.
Alternativ kann statt des Bore Cleaners auch Brunox-Öl verwendet werden.
Ich verzichte auf ein abschließendes „Einölen“ des Laufs.


Eine der wichtigsten Schrauben am AR-15: Durch das Drehen am Korn wird die Waffe justiert und damit Treffen erst ermöglicht ;-) Auch hier kann ein Tropfen Öl nicht schaden.


Fazit
Trotz der 2.000 Schuss ohne akribische Laufreinigung mit Bronzebürste und Lösungs- bzw. Schmiermitteln, waren bei der SIG 516 weder Präzisionsverluste noch Funktionsstörungen zu beobachten. Die Waffe lieferte nach wie vor Erstschusstreffer auf 500 Meter.
Voraussetzung ist allerdings, dass man Billigmunition mit teils korrosiven Pulver vermeidet. Rückstände daraus können den Lauf sprichwörtlich über Nacht ruinieren.


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1 Kommentar:

  1. Mit gewisser Genugtuung lese ich diesen Artikel, unterstreicht er doch deutlich die Vorteile des "short-stroke piston", wenn ich das mal so behaupten darf. Die grösste Genugtuung liefern eure testergebnisse, die deutlich aufzeigen, dass der so oft gepriesene Vorteil im Bezug auf Präzision, der den "direct impingement" Gasantrieben zugesprochen wird im Endeffekt bestenfalls mal vernachlässigbar gering ausfallen dürfte. Zuverlässigkeit und Funktionstüchtigkeit auch unter widrigen Bedingungen zählen für mich weitaus mehr als ein paar Millimeter Präzision. Dies gilt insbesondere auch für das G36, welches ich lange geführt und welches mich nie im Stich gelassen hat.

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