Für etwa 2.000 Schuss
hat der Lauf der SIG 516 keine akribische Reinigung mit Bronzebürste oder Öl
erfahren. Nur der Schmauch wurde hin und wieder mit einem „Bore Blitz“
entfernt.
Gesamtschusszahl: 4.510
Störungen Typ I: 6
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 2
Störungen Typ I: 6
Störungen Typ II: 0
Störungen Typ III: 0
Störungen Typ IV: 2
Die letzte
Detailreinigung der SIG 516 ist einige Wochen und ca. 2.000 Schuss her. Nur die
neuralgischen Teile (also Gasventil mit Gaskolben und komplettem Gestänge)
wurden regelmäßig gereinigt sowie der Verschlussträger hin und wieder
abgewischt. Der Lauf wurde das letzte Mal im Juni gründlich geputzt. Die
Laufpflege erstreckte sich seither lediglich auf das Durchziehen mit einem
„Bore Blitz“ aller 500 Schuss (oder so).
Laufreinigung
Im Gegensatz zur
„Bore Snake“ besitzt das relativ neue Produkt „Bore Blitz“ keine eingearbeitete
Bronzebürste, sondern besteht nur aus einem Seil, in das kalibergroße
Kunststoffkugeln und zwei Schwämme eingelassen sind. Ich verwende den „Bore
Blitz“ trocken. Man kann ihn aber auch mit Öl getränkt benutzen.
Der „Bore Blitz“
befreit den Lauf von Pulverschmauch lässt den Abrieb des Geschossmantel jedoch
drin. Dieser wirkt gewissermaßen präzisionsfördernd, solange immer dieselbe
Laborierung verschossen wird. (Wird die Laborierung gewechselt, bedarf es
wieder ca. zehn bis 15 Schuss, bis der Geschossmantel so viel Abrieb im Lauf
hinterlassen hat, dass dieser präzisionsfördernde Effekt wieder eintritt.)
Material
Es empfiehlt sich
zur Laufreinigung nur hochwertige Produkte zu verwenden. Putzstöcke von Dewey
kommen dabei als erstes in den Sinn. Ich habe zwei angeschafft. Ein Putzstock
ist mit der Bronzebürste bestückt, der andere mit einer Aufnahme für
VFG-Laufreiniger. (Auch die Verwendung von Baumwoll-Patches ist möglich. Ich
finde die VFG-Filzpfropfen aber besser zu handhaben.)
Empfehlenswert ist
auch die Verwendung einer Putzstockführung. Nach Entnahme des Verschlussträgers
wird diese in den Upper Receiver geschoben. Dabei ist es nicht notwendig, die
Führung bis zum Anschlag ins Patronenlager zu drücken.
Als Reinigungs- und
/ oder Schmiermittel verwende ich Shooter’s Choice Bore Cleaner, Öl von Brunox
bzw. Nigrin Mehrzweckfett.
Anwendung
Die empfohlene
Vorgehensweise zur Laufreinigung kann auch anderswo im Internet nachgelesen
werden. Meine Variante unterscheidet sich kaum.
Einen
VFG-Filzpfropfen mit Bore Cleaner tränken und durch den Lauf stoßen. Danach die
Bronzebürste ebenfalls mit Bore Cleaner benetzen und acht bis zehn Mal durch
den Lauf schieben. Darauf achten, dass die Bürste vollständig aus dem Lauf
austritt, bevor der Umkehrschub begonnen wird. (Manche Schützen schieben die
Bronzebürste nur in Schussrichtung durch den Lauf und schrauben sie dann ab.
Diese Vorgehensweise ist Meinesserachtens nicht zwingend erforderlich.)
Anschließend zwei
bis drei VFG-Filzpfropfen durch den Lauf schieben. Besitzt der letzte
Filzpfropfen noch Ablagerungen, ist die gesamte Prozedur zu wiederholen.
Alternativ kann
statt des Bore Cleaners auch Brunox-Öl verwendet werden.
Eine der wichtigsten Schrauben am AR-15: Durch das Drehen am Korn wird die Waffe justiert und damit Treffen erst ermöglicht ;-) Auch hier kann ein Tropfen Öl nicht schaden.
Fazit
Trotz der 2.000
Schuss ohne akribische Laufreinigung mit Bronzebürste und Lösungs- bzw.
Schmiermitteln, waren bei der SIG 516 weder Präzisionsverluste noch
Funktionsstörungen zu beobachten. Die Waffe lieferte nach wie vor
Erstschusstreffer auf 500 Meter.
Voraussetzung ist
allerdings, dass man Billigmunition mit teils korrosiven Pulver vermeidet.
Rückstände daraus können den Lauf sprichwörtlich über Nacht ruinieren.
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Mit gewisser Genugtuung lese ich diesen Artikel, unterstreicht er doch deutlich die Vorteile des "short-stroke piston", wenn ich das mal so behaupten darf. Die grösste Genugtuung liefern eure testergebnisse, die deutlich aufzeigen, dass der so oft gepriesene Vorteil im Bezug auf Präzision, der den "direct impingement" Gasantrieben zugesprochen wird im Endeffekt bestenfalls mal vernachlässigbar gering ausfallen dürfte. Zuverlässigkeit und Funktionstüchtigkeit auch unter widrigen Bedingungen zählen für mich weitaus mehr als ein paar Millimeter Präzision. Dies gilt insbesondere auch für das G36, welches ich lange geführt und welches mich nie im Stich gelassen hat.
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